Karneval der Liebe

Deutschland 1942/1943 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Die geschiedenen Stars Marina Garden und Peter Hansen treffen sich als Partner genau an dem Tag wieder, an dem Peter seine neue Freundin Kitty heiraten will. Doch da er seine Ex-Frau noch immer liebt, gelingt es ihm, die Trauung zu verschieben. Marina wiederum täuscht ihm vor, wieder verheiratet zu sein und engagiert für die Rolle des Ehemanns den Zimmerkellner Frank. Der aber ist eigentlich Komponist und hat sich wirklich in sie verliebt. Die Vortäuschung falscher Tatsachen fliegt auf, und in einem romantischen Schloss planen Marina und Peter schließlich den Schritt in die zweite Ehe.

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Falk Schwarz
Die verhinderte Hochzeit
Dieser Film ragt aus dem Einerlei der Revuefilme des Dritten Reiches heraus. Schwer sich vorzustellen, dass mitten im Krieg eine solche Komödie entstehen konnte. Seit Juni 1940 fielen Bomben auf Berlin, im April 1941 war die Oper Unter den Linden in Schutt und Asche gesunken, die Angriffe der Bomber nahmen zu. Die Filmproduktion wich auf die Babelsberger Ateliers aus, solange es noch möglich war und als die Situation in Berlin eskalierte, mussten die Revueszenen in Budapest gedreht werden. Der in Ungarn geborene Regisseur Paul Martin, damals 43 Jahre alt, entschied professionell, dass diese Story und diese Revueszenen nur erträglich sind, wenn das Ganze auf Tempo inszeniert ist. Der immer wieder herausgeschobene Standesamttermin zwischen Peter Hansen (Johannes Heesters) und Kitty (Dorit Kreysler) gibt den Rhythmus vor. Hier wird nicht ewig herumgeredet, hier wird gehandelt oder bzw. nicht. Ein aufbrausender Hans Moser tut das Seine, um die Handlung nicht still stehen zu lassen. Immerhin ist Kitty seine (Film-)Kusine, und so hält er in seiner patriarchalischen Art seine Hand über sie, um sie vor dem Schlimmsten zu bewahren: dem Seitensprung. Denn das war der Schrecken aller Soldaten, dass ihre Frauen während ihres Einsatzes fremd gingen. Der Film versucht, diesem Eindruck die Schärfe zu nehmen und bleibt an der Oberfläche. In einem intimen à deux beim Tanzen kommen sich Peter und Kitty wieder näher. Das ist filmisch eindrucksvoll gelöst. Kamera in halbnaher Einstellung, sie folgt den Beiden und bemüht sich, sie nicht aus der Kadrage zu verlieren. Slowfox. Dialog: "Junger Mann. wenn sie auch nett und charmant sind, glauben sie mir, dass sie längst schon erkannt sind." Er: "Liebes Kind, das ist das Lied von Euch Frauen, warum wollt ihr uns denn immer durchschauen". Doch so leicht und charmant bleibt der Film nicht. Er verliert an Tempo, verliert auch an Schlüssigkeit. Zwar findet sich das streitsüchtige Paar wieder, aber die Frau hat das Nachsehen. Es ist eine Welt der Männer. "Alles dient der Demütigung der Frau, die sich ihren Mann zurückerobern muss, d.h. für ihren Ausflug ins selbstständige Künstlerleben wird sie bestraft" (Witte).

Credits

Regie

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 26.05.1942 - Dezember 1942
Länge:
2638 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 29.01.1943, ?, Jugendverbot

Aufführung:

Berliner Erstaufführung (DE): 09.04.1943, Berlin, Elyseum Prenzlauer Allee

Titel

  • Originaltitel (DE) Karneval der Liebe

Fassungen

Digitalisierte Fassung

Länge:
91 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
5.1 Mono

Original

Länge:
2638 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 29.01.1943, ?, Jugendverbot

Aufführung:

Berliner Erstaufführung (DE): 09.04.1943, Berlin, Elyseum Prenzlauer Allee

Prüffassung

Länge:
2470 m, 90 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 20.09.1983, 54127 [2. FSK-Prüfung]