Heimat

Deutschland 1938 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Magda, die als verschollen geltende Tochter des Oberst a.D. von Schwartze, kehrt als die berühmte Sängerin Maddalena dall′Orto aus Amerika in ihre Heimat zurück. Sie soll in der herzoglichen Residenz Ilmingen als Solistin die Matthäus-Passion geben. Nach Jahren sieht sie nun auch ihren Vater wieder, den sie damals nach einem Streit verlassen hat. Die beiden versöhnen sich. Aber weil sich Maddalena weigert, den Bankdirektor von Keller, der sie einst mit ihrem Kind hat sitzenlassen, zu heiraten, kommt es erneut zum Zerwürfnis. Als schließlich von Keller wegen betrügerischer Machenschaften Selbstmord begeht, entscheidet sich Maddalena, mit ihrem Kind im Hause ihres Vaters zu bleiben.

 

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Falk Schwarz
Tränchen, Tränchen, Ihr müsst fließen...
„Drei Küsse geb ich dem Winde“, singt die schwerblütige Heroine Magda (Zarah Leander). Sie stimmt sich und uns ein mit diesen törichten Worten, weil sie doch als Maddalena dall‘Orto, berühmt, reich, eine Verlorene des Schicksals, wieder zurückkommt in ihr Heimatstädtchen. Denn da lebt Papa (Heinrich George), fest verwurzelt im Wertekanon des Jahres 1885. Starr ist er der Alte, unbeweglich, verbiestert und verbittert. Soll er die verlorene Tochter empfangen? Sie sagt „Es ist leichter fortzugehen, als wieder zu kommen“. Bange ist ihr vor dem Vater, der mit seiner Moralkeule wild um sich schlägt und vor lauter Selbstgerechtigkeit aus der Weste platzt. Denn die Verlorene hat ein uneheliches Kind aus einer Liaison mit dem Bankdirektor (einseitig abgefeimt: Franz Schafheitlin). Nun gilt es, sich zu bekennen. Der Vater will, dass sie den Schuft heiratet, der aber legt keinen Wert auf das gemeinsame Kind. Bei so viel Gemeinheit bleibt nur Singen. Ein Alt-Solo täte es! Also hat Theo Mackeben sich ans Klavier gesetzt und „Eine Frau wird erst schön durch die Liebe“ komponiert. Da hat die Leander Charme und Diva-Routine und singt sich in die Herzen der wie dressiert herumstehenden Fräcke und Langkleider. Selbst der hartholzige Vater wird da restweich. Da Mackeben offenbar dem Regisseur Carl Froehlich nicht reichte, muss noch ein wenig Gluck („Ach, ich habe sie verloren“) herbei und schließlich sogar die Mathäus-Passion, zu der die Zarah nicht viel mehr als Gesumme beizusteuern weiss. Es kullern die Glyzerin-Tränchen... Was für eine Mélange! Herz, Schmerz, Kommerz. Und dazu noch eine Prise Nazi-Gedankengut! Paul Hörbiger als eventueller neuer Liebhaber (vieles kann er, nur das nicht) beschwört die neue Nazi-Zeit, die neue Flexibilität und das Ende der toten Begriffe (wie etwa Ehre). Wir wollen ja den Leander-Fans nicht die Freude verderben, aber so ein triefendes Dramolett mit einem völlig an sich selbst erstickenden Heinrich George - nee, wissense, nee. Zuviel des Schlechten!

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera-Assistenz

Standfotos

Kostüme

Schnitt

Musik-Bearbeitung

Gesang

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • 22.01.1938 - 15.03.1938: Froelich-Studio Berlin-Tempelhof
Länge:
2780 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 31.05.1938, B.48409, Jugendfrei ab 14 Jahre;
Zensur (DE): Juni 1945, Verbot [Alliierte Militärzensur]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 25.06.1938, Danzig, Ufa-Palast;
Erstaufführung (DE): 01.09.1938, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Titel

  • Originaltitel (DE) Heimat

Fassungen

Digitalisierte Fassung

Länge:
100 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, 5.1 Mono

Original

Länge:
2780 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 31.05.1938, B.48409, Jugendfrei ab 14 Jahre;
Zensur (DE): Juni 1945, Verbot [Alliierte Militärzensur]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 25.06.1938, Danzig, Ufa-Palast;
Erstaufführung (DE): 01.09.1938, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Prüffassung

Länge:
93 min
Format:
DVD, 4:3
Bild/Ton:
s/w, Dolby Digital
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.07.2004, 01706, ab 6 Jahre

Aufführung:

Veröffentlichung (DE): 01.07.2005

Länge:
2658 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.10.1996, 01706, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Länge:
2680 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.08.1950, 01706, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei

Auszeichnungen

1939
  • Nationaler Filmpreis
IFF Venedig 1938
  • Pokal des italienischen Unterrichtsministeriums für den besten Regisseur
1938
  • Prädikat: Staatspolitisch wertvoll
  • Prädikat: Künstlerisch wertvoll