Haie und kleine Fische

BR Deutschland 1957 Spielfilm

Inhalt

Deutschland im Zweiten Weltkrieg: Vier junge Seekadetten unterziehen sich der harten Ausbildung an Bord eines Minensuchboots. Als die Flottille angegriffen und das Schiff versenkt wird, ist Teichmann, einer der Kadetten, unter den Überlebenden. Es gelingt ihm, den schwer verletzten Korvettenkapitän Wegener zu retten, in dessen Frau er verliebt ist. Später wird Teichmann auf ein U-Boot abkommandiert, auf dem er einige der alten Kameraden wiedertrifft. Einer begeht Selbstmord, als er erfährt, dass sein Vater ins KZ gebracht worden ist. Das Leben an Bord ist hart und mit dem schonungslosen Kommandanten Lüttke kann sich Teichmann erst anfreunden, als sie verzweifelt gemeinsam versuchen, im Eismeer eine eingeklemmte Torpedoklappe zu öffnen. Schließlich wird das U-Boot ebenfalls bei einem schweren Angriff versenkt. Nur wenige Männer können sich retten.

 

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Falk Schwarz
Auf Tauchstation
Die große Auseinandersetzung zwischen Teichmann (Hansjörg Felmy) und Heyne (Horst Frank) findet im letzten Drittel des Films statt. Heyne hat gerade erfahren, dass sein Vater im KZ hingerichtet wurde, weil er sich kritisch über die Kriegsführung geäußert hatte. Darauf Heyne: „Da soll ich als jüngst beförderter Leutnant für den großen Hai, der nur vom Töten lebt, in den Krieg ziehen?“ Wie lässt sich kämpfen, wenn man die Sinnlosigkeit des Ganzen sieht und sich davor nicht drücken kann, weil man sonst - wie Heyne sagt - „den Kopf zwischen den Beinen trägt“? Das sitzt und geht unter die Haut, zumal Horst Frank diesem Leutnant einen grüblerisch nachdenklichen Charakter gibt. Da bleibt ihm nur Zynismus, wenn er sich in die klaustrophobische Enge eines U-Bootes quält - auch seinem stählernen Sarg. Die Soldaten, die „kleinen Fische“, werden verheizt in einem Krieg, dem auch ein zunächst so emotionsloser und harter Kapitän Lüttge (Wolfgang Preiss) keinen Sinn mehr geben kann. Das Schiff versinkt, nur wenige retten sich. - Frank Wisbar macht es uns nicht nur schwer - die Jungs sind privat alle so nett, der Kapitän selber so großmütig, dass er den verletzten Teichmann rettet, obwohl er selber dabei stirbt. Die Liebesgeschichte zwischen Teichmann und der Frau des Flottillenchefs (Sabine Bethmann) nimmt viel Raum ein, hat aber die Wirkung, dass sie - wir sind in den Fünfzigern - besänftigend trotz ihrer Unerfülltheit wirkt. Blendend der Leutnant Pauli (Siegfried Lowitz), der dem Offiziersanwärter Teichmann das Leben zur Hölle macht, bis dieser auf den Vorgesetzten einschlägt. Die Handlung ist mit Aufnahmen des Seekriegs zusammen geschnitten, sodass ein fast dokumentarischer Charakter entsteht, obwohl die Aufnahmen nicht immer zur nachgefilmten Handlung passen. So verplempert sich der Film ein wenig zwischen Sorglosigkeit und Erwartung und lässt jenen Biss vermissen, den spätere Filme Wisbars hatten. So geht Krieg? Unangenehm der arrogant-abweisende Gesichtsausdruck von Hansjörg Felmy, dem die Rollenmaske entgleitet.

Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Darsteller

Alle Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Standfotos

Kostüme

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Länge:
3274 m, 120 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 23.09.1957, 15339, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 31.01.1967, 15339, ab 16 Jahre / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.09.1957, Stuttgart, Universum

Titel

  • Originaltitel (DE) Haie und kleine Fische

Fassungen

Original

Länge:
3274 m, 120 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 23.09.1957, 15339, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 31.01.1967, 15339, ab 16 Jahre / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.09.1957, Stuttgart, Universum