Familienglück

BR Deutschland 1975 Spielfilm

Inhalt

Der Dreher Manfred und die Näherin Manuela heiraten und versuchen ihr gemeinsames Glück zu finden. Sie bekommen kurz hintereinander zwei Kinder und stellen fest, dass das gleichzeitige materielle Fortkommen ihre Kräfte übersteigt. Marianne setzt mit der Arbeit aus, zugleich verschlechtert sich Manfreds Position im Betrieb. Die Stimmung zwischen den beiden wird gereizter, mehr noch als Marianne eine neue Arbeit findet. Sie entfernt sich zusehends von Manfred, der ihrer Emanzipation misstrauisch gegenübersteht, und schläft schließlich mit einem anderen Mann. Doch beide bewegen sich aufeinander zu und finden nach fünf Jahren Ehe wieder neu zusammen.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Eine bundesdeutsche Arbeiterehe, geschlossen im Jahre 1969: Der Dreher Manfred und die Näherin Manuela versuchen es miteinander unter dem Motto: Wenn Liebe da ist, wird’s schon gehen. Und mit dem Segen seiner und ihrer Eltern. Kaum hat Manfred seine Manuela auf Händen durch die girlandengeschmückte Tür der neuen Wohnung getragen, kommt schon das erste Kind auf die Welt – ungewollt. Denn die stolze Mutter kann ihr allerliebstes Kleines zwar ihren Freundinnen Inge und Sabine sowie den anderen Kolleginnen zeigen, sie selbst aber muss ihren Arbeitsplatz aufgeben.

„Wir werden es schon schaffen“: Manfred ist daher gezwungen, die finanziellen Einbußen durch Überstunden auszugleichen. Was die Stimmung daheim nicht eben hebt, zumal gerade Manfred sich das Leben im eigenen Nest ganz anders vorgestellt hat, andererseits aber auch die Geburt des zweiten Kindes nicht verhindert. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, da sich Manfreds Position im Betrieb verschlechtert: Kurzarbeit ist angesagt und er muss sich mit einer weniger qualifizierten Tätigkeit abfinden.

Doch Manuela, angespornt von ihrer Schwägerin Monika, findet eine neue Arbeit und entfernt sich immer mehr von ihrem nun nicht mehr nur desillusionierten, sondern völlig desorientierten Gatten, der sich durch die Emanzipation seiner Frau an den Rand gedrängt sieht. Und der bei einer Kellnerin Abwechslung sucht, zumal er auch noch mitbekommen hat, dass Manuela mit einem anderen Mann, einer uralten Sandkastenfreundschaft, geschlafen hat...

Wie in „Lohn und Liebe“ führt das Duo Kratisch/Lüdcke, Absolventen der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) Berlin, mit „Familienglück“ ins Arbeitermilieu und folgt über fünf Jahre dem Auf und Ab der beiden Protagonisten, die schließlich wieder neu zusammenfinden. Kratisch/Lüdcke ergreifen einmal mehr Partei für die Bedürfnisse der ausgebeuteten Arbeiterklasse. Glück besteht danach also nicht in erster Linie in der Erfüllung des Kinderwunsches, noch nicht einmal in der gegenseitigen Versicherung der Liebe, sondern zunächst in der Erfüllung rein profaner, materieller Wünsche.

Dem u.a. auch mit Monica Bleibtreu, Eberhard Feik und Claus Theo Gärtner hochkarätig besetzten Streifen ist das vergleichsweise generöse Budget der Produzentin Regina Ziegler anzumerken. Was allerdings, gegenüber „Lohn und Liebe“, auf Kosten der Frische und der Authentizität geht.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Länge:
1206 m, 107 min
Format:
16mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 03.07.1975, Berlin, IFF-Forum

Titel

  • Originaltitel (DE) Familienglück

Fassungen

Original

Länge:
1206 m, 107 min
Format:
16mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 03.07.1975, Berlin, IFF-Forum