Der Fuchs von Paris

BR Deutschland Frankreich 1957 Spielfilm

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Falk Schwarz
Der Fuchs geht in die Falle
General Quade (Martin Held) und Generaloberst von der Heinitz (Paul Hartmann) können mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren, dass sie mehrere Divisionen von Soldaten opfern sollen, wenn die bevorstehende Invasion der englischen und amerikanischen Truppen an der Küste Frankreichs beginnt. Sie hecken einen teuflischen Plan aus: wenn die Engländer die Verteidigungspläne der Deutschen bekämen, und das Führerhauptquartier in Berlin davon Kenntnis erhält, dann müsste der Verteidigungsplan geändert werden: die Truppen würden von der Küste abgezogen, und die Invasion aus der Tiefe des Raumes zurückgeschlagen. Um die Pläne in die Hände der Engländer zu spielen, benutzt Quade seinen unschuldigen Neffen, Hauptmann Fürstenwerth (Hardy Krüger), der nicht ahnt, in was er da hineingezogen wird. Die Sache geht schief, Fürstenwerth wird verhaftet und als Spion erschosssen. Quade nimmt sich das Leben. - Um diese (erfundene) Geschichte ist eine Liebesaffäre zwischen Fürstenwerth und Yvonne (Marianne Koch), einer Frau aus der Résistance, gestrickt. Das alles ist hoch verdichtet, unsentimental und präzise geschrieben, auf Spannung hin angelegt. Autor Herbert Reinecker, damals 43 Jahre alt und auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten, verstand sich auf die kluge Verzahnung und die logische Aufeinanderfolge von Szenen, um daraus einen kompakten Film zu gestalten. Paul May, der Regisseur, gab seinem Hauptdarsteller Martin Held die Möglichkeit, diese Story mit menschlichem Maß zu unterfüttern. Ein sauber gemachter, zu Unrecht mißachteter Film aus einer Zeit, als in Deutschland Anstand, Menschlichkeit und Gerechtigkeit Fremdworte waren. Sicher keine Vergangenheitsbewältigung, eher eine Episode aus einem mörderischen Krieg, in der Hardy Krüger den „anständigen“ Deutschen spielt und als „blinder Briefträger“ mißbraucht wird. Ob dahinter der Verdacht lauern kann, dass hier eine ansonsten willfährige Generalität sauber gewaschen werden soll, ist zumindest möglich. „Diese Welt ist ein Zimmer mit verbrauchter Luft“, sagt Fürstenwerth vor seinem Tod. Dem war 1944 nicht viel hinzuzufügen.

Credits

Regie

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Atelier Berlin-Tempelhof, Paris
Länge:
2673 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.11.1957, 15706, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 14.11.1957, Stuttgart, Universum

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Fuchs von Paris
  • Originaltitel (FR) Le rénard de Paris
  • Arbeitstitel Mission diabolique

Fassungen

Original

Länge:
2673 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.11.1957, 15706, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 14.11.1957, Stuttgart, Universum