Das Superweib

Deutschland 1995/1996 Spielfilm

Inhalt

Eigentlich möchte Franziska nur ein Haus erwerben – stattdessen sitzt sie nach einem Besuch bei Rechtsanwalt Enno Winkel vor den Scheidungspapieren, die ihre Ehe mit dem allzu reiselustigen und zudem untreuen TV-Regisseur Will Gross beenden. Als Therapie schreibt sie unter dem Pseudonym "Franka Zis" ein offenherziges Buch über ihr Leben, das prompt zum Bestseller avanciert.

Franziska wandelt sich von der braven Mutter und Hausfrau zur erfolgreichen Schriftstellerin, die sowohl von Anwalt Enno als auch Verleger Victor Lange umgarnt wird. Dann aber werden die Filmrechte für ihr Enthüllungswerk ausgerechnet an ihren ahnungslosen Fast-Ex-Mann Will verkauft, der es verfilmen und dafür die Autorin "Franka Zis" kennen lernen möchte.

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Heinz17herne
Heinz17herne
Eigentlich soll Franziska nur ein Haus kaufen – im Auftrag ihres im Ausland weilenden Ehemannes. Aber weil sie von derlei Dingen überhaupt keine Ahnung hat, will sie sich bei einem Hobby-Immobilienfachmann, der ihr wärmstens empfohlen worden ist, Rat holen. Der freilich glaubt, Franziska sei beruflich in seinem Büro erschienen – er ist Scheidungsanwalt Enno Winkel. Und so hat er unversehens, und vor allem von Franziska zu spät bemerkt, ihre Scheidung eingereicht. Nachdem sich ihr erster Schreck gelegt hat, befolgt sie seinen Rat und schreibt die Geschichte ihre Ehe nieder. Schließlich, so meint der Anwalt, sei bei einer Scheidung jedes Detail wichtig.

Als Franziska mit ihrer Geschichte fertig ist, gefällt ihr der Gedanke an eine Trennung schon viel besser. Dummerweise ist der Anwalt von ihrer Niederschrift so begeistert, dass er ihre Aufzeichnungen an einen Verlag weitergibt, der diese flugs unter Pseudonym veröffentlicht. Und so wird aus Franziska Herr-Gross die Bestsellerautorin Franka Zis - und aus ihren ganz privaten Erinnerungen der Erfolgs-Roman „Ehelos glücklich“. Dass ausgerechnet ihr eigener Mann, der Regisseur Will Gross, auf die Idee kommt, den Roman zu verfilmen, sorgt für zusätzliche Turbulenzen, mit denen nun wirklich keiner gerechnet hat...

Literaturadaptionen sind eine heikle Angelegenheit, besonders wenn es sich um Bestseller wie „Das Superweib“ von Hera Lind handelt. Denn gegen den Film im Kopf der zahlreichen Leser, die nun erwartungsfroh die Kinokassen stürmen, kann der Filmemacher nur verlieren. Nicht so das Erfolgsduo Bernd Eichinger/Sönke Wortmann, das hier nahtlos an den erfolgreichsten deutschen Kinofilm der 1990er Jahre, „Der bewegte Mann“, in dem bekanntlich auch Joachim Król glänzte, anknüpft. Das Produzenten-Regisseur-Gespann hatte mit Hera Linds Vorlage freilich auch leichtes Spiel, denn diese thematisiert selbst die Problematik von verfilmter Literatur. So ist Sönke Wortmanns Streifen, am 24. Mai 1999 als Free-TV-Premiere auf Sat 1 ausgestrahlt, auch ein „Film im Film“.

Wer den Roman zuvor gelesen hat, wird sich knapp zwei Stunden wie Bolle amüsieren. Denn Sönke Wortmann ist es in einer Handvoll Szenen gelungen, die teilweise arg weitschweifigen Passagen Hera Linds auf den Punkt genau zu verknappen. So die schier endlosen Schilderungen, wie der Technik-Freak Enno Winkel „seiner“ Franziska den Gebrauch der Wunderwerke unseres technologischen Fortschritts näherzubringen versucht.

Bis auf die Besetzung der Titelrolle mit der extra um zehn Kilo abgespeckten Veronica Ferres, die sich vergeblich bemüht, die emanzipierte Frau herauszukehren, hat Sönke Wortmann ein gutes Händchen beim Casting bewiesen. Der Enno Winkel Joachim Króls, obwohl schon rein körperlich gegen den Strich besetzt, ist ebenso eine Idealbesetzung wie die Mutter Alma der Liselotte Pulver. Was hier an situationskomischen (Familien-) Szenen abläuft, strahlt zwar den biederen Charme der 1950er Jahre aus, ist aber gerade auf diese altertümliche Weise umwerfend komisch – wie gute Heinz Erhardt-Komödien, und die sieht man immer wieder gern.

Thomas Heinze gibt den serienfilmenden Gatten Franziskas als ekeligen Macho – und daher dümmlichen Trottel. Heiner Lauterbach ist als Ex-Lehrer und Neo-Lektor Viktor Lange kaum wiederzuerkennen, was als eine neue Qualität im deutschen Lustspielfilm, der weitgehend auf festgelegte Typen setzt, gewertet werden kann. Til Schweiger schließlich gibt den Starschauspieler Hajo Heiermann exakt als das selbstüberhebliche Ekel, wie ihn Hera Lind in ihrem 1994 erschienenen gleichnamigen Roman schildert. Was auch für Esther Schweins als Sonja Sonne, der Film-im-Film-Titelheldin, gilt.

Pitt Herrmann

Credits

Kamera

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie 2. Stab

Script

Kamera

Material-Assistenz

Standfotos

Innenrequisite

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Schnitt-Volontär

Negativ-Schnitt

Ton-Schnitt

Synchron-Ton-Schnitt

Synchron-Ton

Spezialeffekte

Stunt-Koordination

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktions-Koordination

Post-Production

Dreharbeiten

    • 18.07.1995 - 12.09.1995: Stuttgart und Umgebung, Hollywood
Länge:
2452 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby SR
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.02.1996, 74830, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 07.03.1996;
TV-Erstsendung (DE): 09.05.1998, Premiere

Titel

  • weiterer Titel Hera Linds Das Superweib
  • Originaltitel (DE) Das Superweib

Fassungen

Original

Länge:
2452 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby SR
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.02.1996, 74830, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 07.03.1996;
TV-Erstsendung (DE): 09.05.1998, Premiere

Digitalisierte Fassung

Länge:
87 min
Format:
DCP, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe + s/w, Dolby

Auszeichnungen

FBW 1996
  • Prädikat: Besonders wertvoll