Allein

Deutschland 2004 Spielfilm

Inhalt

Die Studentin Maria führt ein Leben, das durch Exzesse mit Sex, Tabletten und Alkohol geprägt ist. Ihr größter Feind ist das Alleinsein, das sie mit der Affäre zu dem älteren Wolfgang und zahlreichen One-Night-Stands zu bekämpfen versucht. Eines Morgens taucht an Marias Arbeitsplatz in der Universitätsbibliothek Jan auf. Die beiden kommen sich näher, und Maria spürt, dass sie zum ersten Mal eine aufrichtige und ehrliche Liebe erleben könnte. Sie möchte mit ihrem alten Leben brechen, weiß aber nicht, wie das gehen soll und hat Angst zu scheitern. Sie bemüht sich, ihre Vergangenheit vor Jan geheim zu halten. Gerade damit steuert sie auf eine Katastrophe zu.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Die junge Studentin Maria führt ein Leben, das geprägt ist durch die Sucht nach Nähe, durch Exzesse mit Sex, Tabletten und Alkohol. Ihr größter Feind ist das Alleinsein, das sie in der Affäre mit Wolfgang und zahlreichen One-Night-Stands zu bekämpfen sucht. Maria ist „borderline“, hat ein Problem mit Grenzen. Eines Morgens taucht an ihrem Arbeitsplatz in der Essener Universitätsbibliothek ein junger Student auf, Jan. Er spricht Maria an, die ganz entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit erst durch ihre beste Freundin Sarah dazu überredet werden muss, seine Einladung zu einem Date anzunehmen.

Maria und Jan kommen sich langsam näher und nach dem ersten zarten Kuss spürt sie, dass ihre notdürftig konstruierte Welt ins Wanken gerät, dass sie sich erstmals ernsthaft und aufrichtig in einen Mann verlieben könnte. Maria hat Angst vor dem Scheitern, flüchtet sich erneut in den Alkohol und bricht zusammen. Obwohl sie versucht, ihre Vergangenheit, ihre bisherige Welt vor Jan geheimzuhalten, sondert sie kleine Hilferufe aus, indem sie hier und da Dinge aus ihrem Alltag preisgibt. Maria entwickelt Vertrauen zu Jan, kann ihre ungeliebte Therapie abbrechen und die Affäre mit Wolfgang beenden. Jan lädt Maria zu einem gemeinsamen Wochenende ans Meer ein und beide verbringen die schönste Zeit ihrer Beziehung: sie sind ausgelassen und glücklich, toben am Strand und scheinen unverwundbar. Sie lieben sich und wollen für immer zusammenbleiben.

Nach ihrer Rückkehr muss Jan sich um sein Praktikum kümmern – und Maria fällt in ein tiefes Loch. Als er ihr erklärt, er müsse für einige Tage zu einer Exkursion in die Niederlande reisen, verliert Maria erneut den Boden unter den Füßen – und Wolfgang quasi vor die Füße. Sie geht mit ihm, doch nichts ist mehr wie früher. Maria gesteht Jan bei dessen Rückkehr, dass sie ihn betrogen hat. Jetzt bricht für ihn eine Welt zusammen und es kommt zu einer dramatischen Auseinandersetzung, bei der Maria nur knapp einer Katastrophe entkommt. Sie beginnt zu begreifen, was wirklich wichtig für sie ist...

Thomas Durchschlag wurde 1974 in Oberhausen geboren und wuchs in Mülheim/Ruhr auf. Er studierte Fotografie und Typografie an der Universität Essen, Veröffentlichungen und Auftragsarbeiten für Magazine und Zeitschriften folgten. Im Rahmen seines Studiums an der Kunsthochschule für Medien in Köln realisierte er als Autor und Regisseur die Kurzfilme „Nachts“, „Zwei“ und „Eine Sommergeschichte“.

Mit „Allein“ gab Thomas Durchschlag sein Langfilmdebut im Rahmen der von der Filmstiftung NRW geförderten „Six-Pack-Reihe“ des WDR, das bei den Int. Filmtagen Hof uraufgeführt wurde. Gleich zwei Auszeichnungen folgten beim Max Ophüls-Festival 2005 in Saarbrücken: Thomas Durchschlag erhielt den Preis der Interfilm-Jury und seine Hauptdarstellerin Lavinia Wilson den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin.

In der Tat lebt „Allein“ vor allem von Lavinia Wilson in der Rolle der psychisch labilen Studentin Maria. Die vielbeschäftigte 26-jährige Tochter eines Amerikaners und einer Deutschen debütierte 1991 in „Leise Schatten“ von Sherry Hormann auf der Leinwand und zwei Jahre später in „Todesreigen“ von Vivian Naefe auf dem Bildschirm. Seither wird ihre Filmographie-Liste immer länger, 2003 wurde sie für ihre Rolle in Dino Tsintsadzes „Schussangst“ gleich auf zwei Festivals ausgezeichnet: mit der „Goldenen Muschel“ in San Sebastian sowie mit dem „Goldenen Prometheus“ in Tiflis.

In „Allein“ gelingt es Lavinia Wilson, die selbstzerstörerischen Extreme der unter dem Borderline-Syndrom leidenden Maria glaubhaft zu verkörpern – zwischen himmelhoch Jauchzend und zu Tode betrübt. Der Regisseur im Presseheft über „seine“ Protagonistin, die sich durch Gespräche mit Psychologen und die Lektüre von anonym im Internet veröffentlichten Tagebüchern von Borderlinern intensiv auf die Rolle der Maria vorbereitet hat: „Der Film enthält viele Szenen, die sich auf einem sehr schmalen Grat befinden. Lavinia gibt der Figur eine Echtheit und eine starke emotionale Nachvollziehbarkeit.“

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • April 2004 - 15.06.2004: Nordrhein-Westfalen
Länge:
2485, 91 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby Stereo
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung: 26.07.2005, 103161, ab 12 Jahre, feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.10.2004, Hof, Internationale Filmtage;
Kinostart (DE): 28.07.2005;
TV-Erstsendung: 17.08.2006, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Allein

Fassungen

Original

Länge:
2485, 91 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby Stereo
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung: 26.07.2005, 103161, ab 12 Jahre, feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.10.2004, Hof, Internationale Filmtage;
Kinostart (DE): 28.07.2005;
TV-Erstsendung: 17.08.2006, ARD

Auszeichnungen

Adolf-Grimme-Preis 2007
  • Mercedes-Benz-Förderstipendium