Montag kommen die Fenster

Deutschland 2004-2006 Spielfilm

Summary

Windows on Monday

A new house in a new town could mean the beginning of a phase of domestic bliss for a small family. Nina, a doctor, has taken a few days off. Her husband Frieder is busy laying tiles, while their daughter Charlotte plays in her new room. But Nina is having her doubts; she stands about in the halfempty rooms, feeling thoroughly alienated. Suddenly, without saying a word, she decides to leave.

 


Paying a visit at first to her brother who is staying in their parents’ holiday home, Nina wanders aimlessly about the surreally mountainous landscape. She winds up with an ageing tennis star at a hotel for sports enthusiasts – an alien-looking concrete structure from another age. Nina’s attempt to break out of her existence isn’t some kind of existential revolt. It’s simply a brief encounter between two people who don’t seem to fit in. Nevertheless, step by step, a somnambulant Nina makes her way back to her own family.

The windows that arrive on Monday turn out to be the wrong ones – but it’s no tragedy. In fact, there’s nothing at all tragic about Nina and Frieder’s life together. Not even Frieder’s desperate attempt to seek refuge in an exgirlfriend’s bed. The real tragedy is that, although Nina realises all of this, like a fish out of water, she is utterly incapable of doing anything about it.

Source: 56. Internationale Filmfestspiele Berlin (catalogue)

Comments

You have seen this movie? We are looking forward to your comment!

Heinz17herne
Heinz17herne
Es könnte ein glücklicher Moment sein im Leben einer (Patchwork-) Kleinfamilie, die von Berlin nach Kassel gezogen ist – in ein noch halbfertiges Haus. Es gibt viel zu tun, nicht nur weil die Fenster noch fehlen, und so hat die Ärztin Nina ein paar Tage Urlaub genommen. Ihr Lebensgefährte und Hausmann Frieder legt Fliesen, Tochter Charlotte spielt in ihrem neuen Kinderzimmer. Doch Nina steht wie entfremdet in den halbleeren Räumen. Ohne Nachricht lässt sie ihre Familie zurück.

Um ihren jüngeren Bruder Christoph zu besuchen, der mit seiner Freundin Nathalie im abgeschiedenen Ferienhaus der Eltern Urlaub macht. Und um mit dem Auto ziellos durch eine neblig-dunkle, geradezu surreal anmutende Mittelgebirgslandschaft zu fahren. Wo Nina bei einer Fahrradtour durch den Harz mitten im Wald in einem Sporthotel landet. Sie durchstreift in der Nacht diese mit einer roten (Gedenk-) Schleife umgebene Beton-Bonbonniere, die aussieht wie ein Ufo aus einer anderen Zeit, und trifft unvermittelt auf David Ionescu (ein geborener Schauspieler: der 1970er- und 1980er Jahre-Star Illie Nastase), einen inzwischen gealterten ehemaligen Tennisprofi, mit dem sie eine nur flüchtige Beziehung eingeht.

Ninas Ausbruchversuch gipfelt nicht in existentialistischer Revolte, sondern in der flüchtigen Begegnung zweier Menschen, die sich nicht mehr heimisch fühlen in ihrer Welt. Wie eine Schlafwandlerin kehrt sie Schritt für Schritt zu ihrer Familie zurück. Am Montag kommen die Fenster tatsächlich. Aber die falschen. Das ist keine Tragödie. Nichts ist eine Tragödie im Leben von Nina und Frieder, nicht ’mal Frieders hilflose Flucht ins Bett seiner Ex-Freundin Maria, der Kindergärtnerin seiner Tochter Charlotte. Die Tragödie ist, dass Nina dies durchschaut und dennoch keinen Weg findet, ihr Leben zu ändern...

„Letztlich interessiert mich die Frage, was passiert, wenn gesellschaftlicher Konsens, wenn selbstverständlich geglaubte Handlungsnormen aufgekündigt werden. Das ist die Versuchsanordnung“, so der Regisseur im Presseheft. Auch Ulrich Köhlers nach „Bungalow“ (2002) zweiter Leinwandstreifen handelt von kleinen Fluchten in der hessischen Provinz. Die Protagonisten sind älter geworden, aber die Probleme haben sich nicht wesentlich verändert. Aus Paul, dem 19-jährigen Rekruten, der von der Bundeswehr desertiert und wieder im Elternhaus Unterschlupf sucht, um sich dort letztlich dem Alltag überhaupt zu verweigern, ist die nur nach Jahren reifere Nina geworden, die vor dem Familienalltag davonläuft – ohne ein genaues Ziel vor Augen zu haben.

Köhler, Jahrgang 1969 und damit in etwa so jung wie seine Hauptdarsteller, ist der Frage nachgegangen, ob Menschen wirklich unter „abstrakten“ Problemen leiden wie Romanfiguren, die er etwa bei der Lektüre von Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“, Bachmanns „Malina“ oder Lowrys „Unter dem Vulkan“ fand. Der gebürtige Marburger im Presseheft: „Mit 18 hatte ich zuviel Existentialisten gelesen und meinem postpubertären Leiden eine metaphysische Dimension gegeben. Später habe ich das als selbstverliebt-romantisches Pathos abgetan und war überzeugt, alles habe eine psychologische Erklärung. Ich dachte, dass der meiste Weltschmerz durch die richtige Freundin oder den richtigen Freund zu beheben sei. Aber das ist auch zu einfach.“

Pitt Herrmann

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Screenplay

Director of photography

Lighting design

Prop master

Costume design

Sound design

Audio mixing

Casting

Cast

Producer (TV)

Line producer

Unit production manager

Post-production

Shoot

    • 11.10.2004 - 03.12.2004: Kassel, Braunlage
Duration:
2514 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung: 06.09.2005, 103610, ab 12 Jahre, feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung: 10.02.2006, Berlin, IFF - Internationales Forum des Jungen Films;
Kinostart (DE): 26.10.2006;
TV-Erstsendung (DE): 24.09.2007, ZDF

Titles

  • Originaltitel (DE) Montag kommen die Fenster
  • Arbeitstitel (DE) Am Montag kommen die Fenster
  • Weiterer Titel Windows on Monday

Versions

Digitalisierte Fassung

Duration:
92 min
Format:
DCP, 1:1,66
Video/Audio:
Farbe, Dolby

Original

Duration:
2514 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung: 06.09.2005, 103610, ab 12 Jahre, feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung: 10.02.2006, Berlin, IFF - Internationales Forum des Jungen Films;
Kinostart (DE): 26.10.2006;
TV-Erstsendung (DE): 24.09.2007, ZDF

Awards

Hessischer Film- und Kinopreis 2006
  • Bester Spielfilm