Summary
Sound of Falling
A remote German farm harbors generations of secrets. Four women, separated by decades but united by trauma, uncover the truth behind its weathered walls.
Source: German Films Service & Marketing GmbH
Sound of Falling
A remote German farm harbors generations of secrets. Four women, separated by decades but united by trauma, uncover the truth behind its weathered walls.
Source: German Films Service & Marketing GmbH
FSK-Prüfung (DE): 04.04.2025, 268204, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 27.08.2025, 268204, ab 16 Jahre / feiertagsfrei
Uraufführung (FR): 14.05.2025, Cannes, IFF - Wettbewerb;
Erstaufführung (DE): 01.07.2025, München, Filmfest - CineMasters;
Kinostart (DE): 28.08.2025
FSK-Prüfung (DE): 04.04.2025, 268204, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 27.08.2025, 268204, ab 16 Jahre / feiertagsfrei
Uraufführung (FR): 14.05.2025, Cannes, IFF - Wettbewerb;
Erstaufführung (DE): 01.07.2025, München, Filmfest - CineMasters;
Kinostart (DE): 28.08.2025
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schaut sich die kleine Alma, die nach ihrer verstorbenen Schwester benannt worden ist und sich ihr deshalb sehr verbunden fühlt, vieles bei der Großmutter Frieda ab. Als diese stirbt, wird ihr der Mund zugenäht, damit kein Ungeziefer in den Leichnam hineinkriechen kann. Apropos: Das Sterben gehört ebenso zum Leben wie die Geburt, weshalb einmal im Jahr auf der Anrichte im Kerzenlicht die Fotos der verstorbenen Familienmitglieder aufgestellt werden. Um diese in das gegenwärtige Leben einzubinden, wird ein üppiges Totenmahl mit Musik und Tanz abgehalten.
Auch für Erika (die vielfach preisgekrönte 24-jährige, in Jena geborene Lea Drinda, Enkelin der Defa-Legende Horst Drinda, ist demnächst in der Hauptrolle der Disney-Serie „City of Blood“ zu sehen) gibt es in den 1940er Jahren Szenen, die sie ebensowenig vergessen wird wie der Kinozuschauer: Sie muss mitansehen, wie Fritz mit einem angeblichen Arbeitsunfall wehruntüchtig gemacht wird, um nicht für Hitler in den Krieg ziehen zu müssen. Die Magd Trudi, die bei Amtsantritt ganz selbstverständlich sterilisiert worden ist, damit sie nicht schwanger werden kann und so als Arbeitskraft ausfällt, kümmert sich um den von Phantomschmerzen Heimgesuchten. Selbst zu dieser Zeit war es noch üblich, dass nicht erbberechtigte Töchter wie Lia an Nachbarn als Magd verschachert wurden. Auch sie wird später einem „Arbeitsunfall“ zum Opfer fallen – und Erika sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel verlieren.
Angelika hat in den 1980er Jahren der DDR – nicht nur als Brillenträgerin – Probleme mit ihrem Körper. Wenn sie im Fluss badet, spürt sie die abschätzigen Blicke der Jungen wie die begehrlichen der älteren Männer. Manchmal sehnt sie sich nach dem Tod, dann wieder bricht sich unbändige Lebensgier Bahn. Indem sie sich als selbstbewusste junge Frau produziert, indem sie für ihre Mutter bei einem merkwürdigen Wettbewerb einspringt, der wie das Wattenscheider Gänsereiten aussieht, bei dem aber Fahrräder und ein Aal die Hauptrolle spielen.
Mit Nelly ist die epische Geschichte schließlich in der Jetztzeit angekommen, in der auch in der Altmark die Folgen der Wiedervereinigung spürbar sind. Nelly wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem nur noch von wenigen Menschen bewohnten Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken…
Mit dem ungemein atmosphärischen, aber etwa im Vergleich zur elfteiligen „Heimat“-Reihe von Edgar Reitz noch düsteren, noch archaisch-brutaleren Generationen-Drama „In die Sonne schauen“ hat die 41-jährige Berlinerin und frischgebackene Mutter Mascha Schilinski ein epochales zweieinhalbstündigen Meisterwerk geschaffen, das die vier Zeitebenen der Protagonistinnen auf furiose, nicht immer leicht nachvollziehbare Weise miteinander verschränkt. Der ganz aus der Perspektive der vier Mädchen und jungen Frauen erzählte Film ist geradezu körperlich erfahrbar, die Regisseurin spricht von „haptischem Erzählen“, und lässt beim Zuschauer das Gefühl entstehen, dass die Erlebnisse ihrer Vorfahren einen unmittelbaren Einfluss auf das Leben und Erleben der Nachfolgenden haben.
Mascha Schilinski im Neue Visionen-Presseheft: „In freier Assoziation springt der Film zwischen den unterschiedlichen Zeiten vor und zurück, fängt bruchstückhaft die persönlichen Alltagsbeobachtungen und Erinnerungsfragmente der Figuren ein. Es ist, als ob wir mitten in ihr Leben hineingeworfen werden, als ob wir direkt durch ihre Augen sehen könnten. Nach und nach wird das Filmmaterial vor unseren Augen zu einem kollektiven Erinnerungsstrom zusammengefügt. Eine Art physische Erinnerung an die Vorfahren wird greifbar. Bilder vergangener Erlebnisse tauchen plötzlich als verzerrte Re-Inszenierungen in anderen Zeiten auf und versetzen die Figuren in einen Déjà-vu-ähnlichen Rausch. Mich reizte besonders, dass der Film mit der Möglichkeit spielt, die einem im echten Leben verwehrt bleibt: Einen Blick hineinzuwerfen, in ein Davor und ein Danach.“
Pitt Herrmann