Frauen in New York

BR Deutschland 1977 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Das 1936 in New York uraufgeführte Drama „The Women“ der späteren Politikerin Clare Boothe Luce (1903 – 1987) war ein Skandal, da es viele amerikanische Frauen der „Gesellschaft“ vor den Kopf stieß. Wurden diese doch durch eine zur gleichen Klasse gehörenden Geschlechtsgenossin als Luxusweiber bloßgestellt, die weder Berufe ausüben noch sich um Haushalt und Familie kümmern müssen, da Bedienstete ihnen alle Arbeit abnehmen. Am Broadway wurde die, so die offizielle Gattungsbezeichnung, „Komödie“ freilich ein großer Erfolg: in der Spielzeit 1936/37 kam „The Women“ auf 666 Aufführungen. Erstmals verfilmt 1939 von George Cukor hat Rainer Werner Fassbinder das von Nora Gray ins Deutsche übersetzte Stück fünfzig Jahre später im Herbst 1976 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg inszeniert mit einer prominenten Garde „seiner“ Schauspielerinnen plus ersten Kräften des größten westdeutschen Sprechtheaters.

Wobei er keineswegs nur Haarmode und Bekleidungsformen angepasst hat, wie eine TV-Ansagerin dem Publikum weiszumachen versuchte: RWF hat die „Frau im Mann“ auf die Bretter gestellt, zeigt die Figuren Clare Boothe Luces als Ausgebeutete, als Gefangene im noch so goldenen Käfig ihrer (erfolg-) reichen Ehegatten. In dieser auf den Hund gekommenen großbürgerlichen Gesellschaft bestimmen Männer, welche gar nicht auf der Bühne erscheinen, die Regeln, denen sich ihre Frauen fügen. Auf ganz unterschiedliche Weise: eine gebärt Kinder am laufenden Band, eine andere verzichtet auf ihr Gefühlsleben, will ohne Männer leben, eine Dritte überlebt als Intrigantin und saugt aus dem Schmerz der anderen Honig. Für seine Hamburger Theaterarbeit, die Frauen ausnahmslos als körperliche wie seelische Krüppel offenbart, konnte Fassbinder auch im Regieteam auf Vertraute wie den Bühnenbildner Rolf Glittenberg, die Kostümbildnerin Frida Parmeggiani und den Komponisten Peer Raben zurückgreifen.

Zusammen mit seinem Kameramann Michael Ballhaus hat Fassbinder seine Theaterproduktion für einen Fernsehfilm des Norddeutschen Rundfunks bearbeitet und binnen sieben Drehtagen im März 1977 aufgezeichnet. Wobei „Aufzeichnung“ das falsche Wort ist: die starre Guckkasten-Perspektive des Theaters wird weitgehend ausgeschaltet, der 111minütige, erstmals am 21. Juni 1977 in der ARD ausgestrahlte Film arbeitet mit den genuinen Mitteln des Kinos. Kamerafahrten und -schwenks sorgen ebenso für Bewegung wie Nah- und Ganz-Nah-Einstellungen. Zudem hat Wolfgang Kerhutt bei Szenenswechseln Gemälde Edward Hoppers hineingeschnitten, welche zumeist einsame Frauen zeigen, die ins leere Nichts zu blicken scheinen.

Pitt Herrmann

Credits

Director of photography

Music

Cast

All Credits

Director of photography

Assistant camera

Set design

Costume design

Music

Cast

Producer (TV)

Unit production manager

Location manager

Duration:
111 min bei 25 b/s
Format:
16mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor, Ton
Screening:

TV-Erstsendung (DE): 21.06.1977, ARD

Titles

  • Originaltitel (DE) Frauen in New York

Versions

Original

Duration:
111 min bei 25 b/s
Format:
16mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor, Ton
Screening:

TV-Erstsendung (DE): 21.06.1977, ARD