Friedemann Bach

Deutschland 1940/1941 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

Summary

Friedemann Bach, the eldest son of the famous Johann Sebastian, is highly gifted, but cannot develop his talent in the shadow of his overbearing father. After a promising debut at the Saxon court, he falls in love with a dancer and composes a ballet for her. But due to the intrigue of another woman he has to leave Dresden. Further failures and humiliations turn the desperate man into a cheat: he passes off a composition by his father as his own. Unstable and without friends, he roams the streets with other musicians. When he tries to defend the name of his father, he is killed in a quarrel.

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Falk Schwarz
Der Sohn, der nicht mehr Sohn sein wollte
Gründgens schillernde Persönlichkeit wurde im Dritten Reich auch infrage gestellt. Er war „sehr äußerlich, ungemein manieriert und glatt“ (Quadflieg). Das ist er auch als Friedemann Bach. Er bleibt zwar der zarte, fast feminin wirkende, lockenköpfige Staatsschauspieler, jedoch ist er hinter dieser Fassade „unübertrefflich überlegen, beherrschend, mit einem bösen Charme“ (Quadlieg). Das spürt der Zuschauer auch hier. Denn GG beherrscht die ganze Skala des Ausdrucks. Friedemann ist ein Zerrissener, der Schauspieler GG aber in dieser Rolle in seinem Element: „Ihr wollt von mir, was der Vater konnte. Ich kann es nicht. Ich will es auch nicht können. Ich kann nicht seine Gedanken denken und ich will nicht seine Musik machen. Wisst ihr denn, was es heißt, der Sohn eines großen Vaters zu sein und es nie vergessen zu dürfen und dabei selber leben und schaffen zu wollen? Ich habe gekämpft, ich habe mit dem Ruf Johann Sebastian Bachs immer wieder gekämpft, aber jetzt will ich nicht mehr kämpfen, ich will nicht mehr Sohn sein, ich will Friedemann Bach sein und sonst nichts.“ Das ist ein ungeheurer Auftritt, den GG mit der ganzen Kraft eines Schauspielers gestaltet, der „viel im Laden hat und es sich leisten kann, wenig im Schaufenster zu zeigen“ (Quadflieg). Dieser innere Prozess hebt den ganzen Film weit über sein Genre hinaus - GG dabei zuzusehen, wie er diesen Friedemann in seiner ganzen Trauer und seinem Unglück erfahrbar macht - das ist außergewöhnlich. Da wird dieser Film zum Anschauungsunterricht für Schauspiel und das Schauspiel wird zur Schauspielkunst. Vielleicht ist noch anzumerken, dass es damals (und danach) offenbar dramaturgisches Konzept war, die Biographien großer Leute „filmisch“ einzurichten, d.h. ihr Leben nicht so zu schildern, wie es wirklich war. Das ist auch hier so. Nennt man es „filmische Freiheit“? Auf jeden Fall ist der Ansatz („Wir Filmer wissen es besser als die Realität“) höchst manipulativ.

Credits

Director

Director of photography

Music

Cast

All Credits

Director

Creative supervisor

Assistant director

Director of photography

Optical effects

Still photography

Costume design

Choreographer

Music

Conductor

Cast

Line producer

Location manager

Production assistant

Original distributor

Shoot

    • 14.10.1940 - Februar 1941: Ufastadt Babelsberg
Duration:
2784 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 20.06.1941, B.55485, Jugendfrei ab 14 Jahre

Screening:

Uraufführung (DE): 25.06.1941, Dresden, Universum;
Erstaufführung: 16.07.1941, Berlin, Capitol

Titles

  • Originaltitel (DE) Friedemann Bach

Versions

Original

Duration:
2784 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 20.06.1941, B.55485, Jugendfrei ab 14 Jahre

Screening:

Uraufführung (DE): 25.06.1941, Dresden, Universum;
Erstaufführung: 16.07.1941, Berlin, Capitol

Digitalisierte Fassung

Duration:
100 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, 5.1

Prüffassung

Duration:
2723 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Mono
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 02.09.1952, 04711, Jugendgeeignet / feiertagsfrei

Awards

1941
  • Prädikat: Künstlerisch wertvoll
  • Prädikat: Kulturell wertvoll