In der antikapitalistischen DEFA-Komödie, die auf ein Stück des Filmtheoretikers Béla Balász zurückgeht, macht der Chemiker Michael Alland mithilfe seiner Assistentin Martina eine bahnbrechende Entdeckung: Er schafft es, Butter ohne jeden Umweg über Kühe und Milchgewinnung direkt aus Weidegras herzustellen. Entsprechend hartnäckig versucht ein Konzernchef, die Erfindung an sich zu bringen, und setzt zu diesem Zweck mehrere Frauen auf Alland an, die ihn verführen sollen. Doch Bemühungen dieser Art bleiben erfolglos, denn Alland hat seine Gefühle für Martina entdeckt.
Fotogalerie
Alle Fotos (5)Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Dr. Alland
- Martina Holler
- Da Costa
- Georgia Spaldi
- Aimée
- C. D. Miller
- Dr. Brose
- Cornelius Vandenhoff
- Sprecher
- Annelie
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Optische Spezialeffekte
Bauten
Kostüme
Schnitt
Ton
Musik
Darsteller
- Dr. Alland
- Martina Holler
- Da Costa
- Georgia Spaldi
- Aimée
- C. D. Miller
- Dr. Brose
- Cornelius Vandenhoff
- Sprecher
- Annelie
- Patient
- Sprechstundenhilfe
- Charly
- Dr. Nasier
- Dr. Hirai
- Dr. Oricheff
- Dr. Jänicker
- Dr. Blohmquist
- Fräulein White
- Virtuose
- Ansagerin
- Bankier
- Frau Specht
- Mann mit Hakennase
- Winnie
- Jensen
- Clarissa
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Erstverleih
Länge:
2678 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Uraufführung: 01.06.1948, Berlin, Babylon
Titel
- Originaltitel (DD) Chemie und Liebe
Fassungen
Original
Länge:
2678 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Uraufführung: 01.06.1948, Berlin, Babylon
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01.01.2015 | 11:19 Uhr
Falk Schwarz
Kennst Du das Land...?
Was wollten die Menschen sehen im schlimmen Jahr 1948? Menschliche Tragödien in den Ruinen, die jedermann täglich vor Augen hatte? Oder Romanzen, abgehoben von der Zeit? Oder eher im luftleeren Raum - Kabarett? Käutner verfilmte „Der Apfel ist ab“ und dröselte mit viel Ironie die Menschheitsgeschichte auf. Und hier? Man will ein Märchen erzählen, so sagt es der Sprecher Alfred Braun. Chemie und Liebe - was könnte sie verbinden? „Chemie ist die Lehre von den Umwandlungen des Stoffes, Liebe ist die Lehre von der Wandlung der Herzen“. Aha. Also macht sich Hans Nielsen als Chemiker daran, aus Gras unter Umgehung der Kuh Butter zu fertigen. Denn danach lechzten alle: Butter war rar in diesen Jahren. Doch bevor noch das erste Quentchen Butter erzeugt ist, reissen sich bereits die Konzerne um das Patent, versuchen den Chemiker und „Erfinder“ unter Druck zu setzen und hetzen ihm die schönsten Frauen auf den Hals, damit sie an das Patent kommen. Schließlich fragt ihn eine Psychologin: „Träumen sie erotisch?“. Er darauf: „Nein, chemisch“. Dabei wäre doch alles so einfach, wenn er seine Assistentin, die hübsche Tilly Lauenstein, einfach erhören würde und erkennen könnte, dass sie ihn von Herzen liebt und für ihn genau die richtige ist. Später kommt es dann auch so. Aber zuvor wird gelabert, mit Verve, mit Tempo und allerhand kapitalistischer Schnickschnack wird vorgeführt: zigarrerauchende Bosse, das Menschenmaß übersteigende Fabrikbauten, Querelen, Sottisen, Korruption, Gier, denn „mit Geld lässt sich alles kaufen“ und letztlich reimt sich alles auf Profit (eindrucksvoll als Superboss: Arno Paulsen). So erschöpft sich dieser Defa-Film in einer zynischen Burleske auf den Kapitalismus und seine Verzerrungen. Das Schlussstatement ist von zeitloser Schönheit: „Ich möchte gern das Land kennenlernen, wo es keine Konzerne gibt, wo das Geld nicht regiert, wo die Menschen glücklich leben“. Sollte dieses Land „DDR“ heißen?
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