7500

Deutschland Österreich 2017-2019 Spielfilm

Inhalt

Was für den Kopiloten Tobias Ellis als ganz normaler Arbeitstag beginnt und eigentlich nur ein entspannter Kurzstreckenflug von Berlin nach Paris sein soll, wird schon bald zum größten Albtraum seines bisherigen Lebens: Terroristen wollen das Flugzeug unter ihre Kontrolle bringen, um es zu entführen. Ihr anfänglicher Versuch ins Cockpit einzudringen, scheitert zwar, doch der Kapitän des Fluges wird dabei tödlich verletzt. Die Entführer drohen daraufhin Crew und Fluggäste zu töten, um Ellis zum Öffnen der Cockpittür zu zwingen. Auf sich allein gestellt muss Ellis schließlich entscheiden, ob er das Leben einiger Menschen opfern soll, um eine weitaus größere Katastrophe zu verhindern. Die gesamte Handlung des Films ist ausschließlich im Flugzeug angesiedelt.

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Heinz17herne
Heinz17herne
Berlin Airport. Man sieht einen jungen Mann beim Security-Check, im Duty Free Laden und im Abflug-Wartebereich. Offenbar ein nachträglicher Zusammenschnitt mehrerer zum Teil arg unscharfer Kamera-Aufzeichnungen an unterschiedlichen Standorten. Schnitt. Ein Airbus A 319 wird für den Flug European 162 von Berlin nach Paris startklar gemacht. Mit den beiden Stewardessen Gökçe und Nathalie betreten auch der Kapitän Michael Lutzmann und sein Co-Pilot Tobias Ellis das noch passagierlose Flugzeug. Letzterer, der aus den USA stammende 1. Offizier, der mit Gökçe den zweijährigen Sohn Deniz hat, aber immer noch nicht dazu gekommen ist, die Deutsch-Türkin zu heiraten, soll die 85 Passagiere sicher von der Spree an die Seine steuern.

Beim Technik-Check ist alles easy, berichtet Ramp Agent Mario, doch es fehlen noch zwei Passagiere, die frühzeitig eingecheckt haben und deren Gepäck sich daher im hinteren Bereich der Ladefläche befindet. Gerade als das Boarding abgeschlossen und nach dem überzähligen Gepäck gesucht werden soll, erscheinen die beiden Nachzügler auf dem Flugfeld. Boarding Completed, Ready for Take-Off. Kaum ist die Reiseflughöhe erreicht, als Gökçe im Cockpit nach den Catering-Wünschen der beiden Piloten fragend, hinterrücks niedergeschlagen wird: Daniel, wie sich bald herausstellt der Anführer der islamistischen Extremisten, kann überwältigt und sein Mitverschwörer Kenan aus der Kabine herausgedrängt werden.

Doch Kapitän Lutzmann ist so schwer verletzt worden, dass er für Tobias Ellis in dieser heiklen Situation keine Hilfe mehr ist: Der erfahrene 31-Jährige löst erstmals in seiner zehnjährigen Pilotenkarriere „7500“ aus, der Emergency Code der internationalen Luftfahrt für eine Flugzeugentführung. Draußen hämmert der zweite Entführer mit Wucht gegen die Cockpit-Tür, drinnen kann Tobias Ellis den mit einem Feuerlöscher ohnmächtig geschlagenen Terroristen unter großen Schmerzen fesseln: Den Co-Piloten hat es schwer am linken Arm getroffen. Durch die Kamera, die mit dem Vorraum der Flugbegleiterinnen verbunden ist, bemerkt dieser einen dritten Entführer, der sich bisher zurückgehalten hat und offenbar nicht mit der Gewaltaktion seiner „Brüder“ einverstanden ist.

Ellis versucht, mit dem verunsicherten jungen Mann, es ist der 18-jährige Vedat, der ganz in der Nähe seiner eigenen Kreuzberger Wohnung bei seiner Mutter lebt, Kontakt aufzunehmen, die Situation zu beruhigen und den Entführern die Aussichtslosigkeit ihres Kaperungsversuches klarzumachen. Inzwischen sind zwei Tornados der Luftwaffe aufgestiegen, um den Airbus bis zur Notlandung in Hannover zu begleiten. Mit zu Messern geformten Glasscherben bewaffnet droht Kenan, Geisel zu erstechen, wenn ihm nicht die Cockpit-Tür geöffnet wird. Nervlich und körperlich am Ende muss Tobias Ellis hilflos mitansehen, wie erst ein Passagier und dann „seine“ Gökçe ermordet werden.

In einem Moment der Unaufmerksamkeit kann sich der Anführer Daniel von seinen Fesseln befreien, den Piloten überwältigen und die Tür öffnen. Von Kenan keine Spur, wie sich später herausstellt, ist dieser von mutigen Passagieren festgesetzt worden. So soll der junge Vedat den Co-Piloten töten, während Daniel die Maschine steuert, um sie über einer Stadt abstürzen zu lassen: ein Selbstmordanschlag als Rache der Muslime gegen die angebliche Unterdrückung durch den Westen. Vedat aber will nicht sterben, will lebend aus der Sache herauskommen, ersticht Daniel und hilft dem schwerverletzten Tobias Ellis bei der Landung in Hannover. Als alle Passagiere über Notrutschen den Airbus verlassen haben, befinden sich nur noch Vedat und Tobias im Cockpit…

Nach Christian Alvarts „Steig. Nicht. Aus!“ (2017) beweist Patrick Vollrath in seinem Langfilmdebüt „7500“, dass auf engstem Raum, hier drehte Sebastian Thaler ausschließlich im Cockpit der A 319, entstandene Action-Filme made in Germany eine geradezu explosive Thriller-Spannung auf großer Leinwand erzeugen können – Schweißausbrüche inklusive. „Die Rache ist mein, ich will vergelten“ spricht der Herr in der Bibel (Mose 5/32). Und weiter heißt es im Alten Testament, aber auch im Bundesbuch der Tora: „Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme“ (Mose 2/23-25). Mahatma Gandhi hat über die Rache, die in unserem Strafrecht als niederes Motiv gilt, weshalb Totschlag aus diesem Beweggrund als Mord geahndet wird, geurteilt: „Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.“ Dieser Satz ist Patrick Vollraths Genrestreifen vorangestellt, der am 10. September 2021 unter dem Titel „Code 7500“ von Arte als Free-TV-Premiere ausgestrahlt wird.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie-Assistenz

Continuity

Drehbuch

Kamera-Assistenz

Visuelle Effekte

Szenenbild

Außenrequisite

Innenrequisite

Kostüme

Ton-Schnitt

Ton-Design

Mischung

Stunt-Koordination

Casting

Darsteller

Ausführender Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Dreharbeiten

    • 31.10.2017 - 06.12.2017: Köln, Mönchengladbach, Wien
Länge:
90 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:

Uraufführung (CH): 09.08.2019, Locarno, IFF;
Erstaufführung (DE): 14.10.2019, Köln, Filmfest;
Kinostart (DE): 26.12.2019

Titel

  • Originaltitel (DE) 7500

Fassungen

Original

Länge:
90 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:

Uraufführung (CH): 09.08.2019, Locarno, IFF;
Erstaufführung (DE): 14.10.2019, Köln, Filmfest;
Kinostart (DE): 26.12.2019

Auszeichnungen

Österreichischer Filmpreis 2021
  • Österreichischer Filmpreis, Bestes Drehbuch
  • Österreichischer Filmpreis, Bester Nebendarsteller