Komm näher

Deutschland 2005/2006 Spielfilm

Inhalt

Glücklich vereint oder gemeinsam einsam? Ernsthaft, aber auch mit einem Augenzwinkern erzählt Vanessa Jopp die Geschichten von unterschiedlichsten Menschen, die einen Weg aus ihrer Einsamkeit suchen. Auf der Jagd nach der nächsten, der großen oder einer verlorenen Liebe durchstreifen sie Berlin und finden in zaghaften Schritten zueinander.

Angeführt wird das Ensemble von der kompromisslosen und provokanten Großstadtkriegerin Mathilda. Um ihre harte Schale ablegen zu können, braucht sie ehrlichen, liebevollen Zuspruch, den ihr ausgerechnet der Streifenpolizist Bronski bieten könnte. Als er bei einem Einsatz auf Mathildas Türschwelle in Ohnmacht fällt, ist dies der Beginn einer fragilen Beziehung.

Ihrer Schwester Ali fällt es hingegen immer schwerer, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Ihr Ehemann David leidet unter Alis ständigem Kontrollzwang. Er kämpft verzweifelt um seinen Raum in der Beziehung, die scheinbar nur durch ihren gemeinsamen Sohn zusammengehalten wird, bis er plötzlich vor der Frage steht, ob sich seine Träume nicht besser mit seiner Freundin Hanna verwirklichen lassen.

Von solchen Problemen träumt der 50-jährige Taxifahrer Andi nur. Er ist überzeugt, dass ihm stets schlechte Dinge passieren, an denen er keine Schuld trägt. So sehr sich Andi nach Ansprache sehnt, so schwer fällt es ihm auch, auf Frauen zuzugehen. Er benötigt die sichere Distanz einer Kontaktanzeige, um Johanna kennen lernen zu können.

Die lebt zurückgezogen mit ihrer Tochter Mandy. Johanna ist äußerst hilfsbereit, oft drängt sie sich ihrem Umfeld und besonders Mandy aber zu sehr auf. Die 16-Jährige scheint täglich etwas mehr gegen ihre Mutter zu rebellieren. Durch Zufall gerät sie an Andis Telefonnummer und zieht ihn in anonymen Gesprächen schnell in ihren Bann. Ahnungslos wird sie zur Konkurrentin ihrer Mutter, die sich Andi nur zögernd öffnen kann.

Quelle: 56. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)

 

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Mitten ins Herz: Der flüchtige Zusammenstoß an einer Straßenecke zwischen Mathilda und dem Polizisten Bronski ist der Auftakt zu Vanessa Jopps Film „Komm näher“, der nach der Uraufführung von der Kritik freundlich aufgenommen wurde. Tenor: nicht ganz so charmant und leichtfüßig wie ihr Erstling „Vergiss Amerika“, aber auch nicht so angestrengt-kunstvoll wie „Engel und Joe“.

Der taxifahrende Langzeitsingle Andi wird Johanna über eine Kontaktanzeige kennenlernen, und beide werden vor dem nächsten Schritt zurückschrecken. Johannas unbändige Tochter Mandy geht zur Unzeit ans Telefon und verliebt sich in die Stimme eines Unbekannten.

Mathildas Schwester Ali vereint berufliche Ambition und Kinderbetreuung mit so unerschütterlicher Standfestigkeit, dass es ihrem Mann, dem Hochzeitsfotografen David, nachhaltig die Sprache verschlägt. Und Mathilda entdeckt, dass es manchmal hilft, die Musik sehr laut zu drehen, um flüchtige Bekanntschaften zu erneuern...

„Komm näher“ erzählt mit großer Leichtigkeit, rau und berührend, von Menschen in der Stadt, von Begegnungen und Beziehungen, den ersten und den nächsten Schritten. Präzise beobachtet, mit feinem Gespür für Nuancen und Situationen, verwebt Vanessa Jopp sieben Schicksale zum tragikomischen, wundersam wirklichen Großstadtreigen über die Liebe in Zeiten der Einsamkeit.

Die Regisseurin über ihren Film im Presseheft: „’Komm näher’ will keine realistische, unmittelbare Abbildung der Realität darstellen. Vielmehr haben das präzise Einfangen alltäglicher Rituale und die Figurenzeichnung eine präzise Stilisierung zum Ziel, Realität wird verdichtet. Aus diesem Grund begann ’Komm näher’ nicht mit einem fertigen Skript. Ausgangspunkt waren die Figuren selbst. Aus real beobachteten Charakteren haben wir mit den Schauspielern in gemeinsamer Arbeit versucht, eigenständige Figuren zu erschaffen, die nicht durch eine vorgegebene Geschichte diktiert werden, sondern durch ihr Handeln und ihre Interaktion die Geschichte formen. Zwischen den Plots haben wir dann lange alle möglichen Verknüpfungen durchgesponnen, bis wir mit der Kombination von familiärer Bindung und zufälliger Begegnung zufrieden waren.“

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Drehbuch-Mitarbeit

Standfotos

Außenrequisite

Innenrequisite

Maske

Garderobe

Schnitt-Assistenz

Ton

Produktionsfirma

Co-Produzent

Herstellungsleitung

Associate Producer

Produktionsleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • Februar 2005 - März 2005: Berlin
Länge:
2836, 104 min
Format:
DV - überspielt auf 35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.03.2006, 105424, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 16.02.2006, Berlin, IFF - Panorama;
Kinostart (DE): 16.03.2006;
TV-Erstsendung (DE FR): 12.03.2008, Arte

Titel

  • Originaltitel (DE) Komm näher
  • Arbeitstitel (DE) Im Licht der Nacht

Fassungen

Original

Länge:
2836, 104 min
Format:
DV - überspielt auf 35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.03.2006, 105424, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 16.02.2006, Berlin, IFF - Panorama;
Kinostart (DE): 16.03.2006;
TV-Erstsendung (DE FR): 12.03.2008, Arte

Auszeichnungen

Filmfestival Kopenhagen 2006
  • Darstellerinnenpreis