Der Pauker

BR Deutschland 1958 Spielfilm

Inhalt

Studienrat Dr. Seidel, ein selbstgefälliger, klassischer Pauker, wird eines Tages von seinem beschaulichen kleinen Städtchen in die Großstadt versetzt, wo er eine wilde Jugendklasse zugeteilt bekommt. Die jungen Rowdys machen dem Pauker auch anfangs die Arbeit nicht gerade einfach – seine altmodischen Lehrmethoden nutzen hier wenig.

Ganz allmählich aber stellt Seidel seine strengen, übermoralischen Prinzipien in Frage. Bei seinem Nachbarn Freddy Blei, einem Catcher, nimmt er Unterricht, um sich gegen einen besonders rabiaten Schüler wehren zu können, und langsam findet er den richtigen Umgang mit den Schülern, besonders als sie gemeinsam ein altes Auto reparieren. Schließlich weichen die verhärteten Fronten auf, die Rowdys lernen ihn schätzen und aus dem Pauker Dr. Seidel wird ein verständnisvoller Lehrer.

 

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Falk Schwarz
Ein Pauker wird zum Lehrer
Man müsste die Herren Ulrich (Produzent), Ambesser (Regie), Pauck (Drehbuch) und Claunigk (Kamera) einmal fragen, warum sie eigentlich so ehrgeizlos und resigniert routiniert in jenen Jahren Streifen herunterkurbelten, die mit ein wenig mehr Engagement in der Sache und Ambition im Filmischen durchaus sich hätten sehen lassen können. Das Thema: ein Pauker kommt mit seinem antiquierten Frontalunterricht nicht gegen eine aufständische Jugend an. Anstatt zu resignieren und mit Zwangsmaßnahmen gegenzusteuern, lässt er sich auf die Welt der Jungen ein und baut mit ihnen zusammen einen alten DKW wieder zusammen, der dann zwar knattert und schaukelt, aber wieder fährt. Erfolg für alle, der Lehrer ist als „feiner“ Kerl (natürlich: Rühmann) rehabilitiert, die Jungs revanchieren sich und lernen dafür Geschichtszahlen auswendig. Der Schulrat ist beglückt, der Lehrer wird nicht versetzt. Als Rahmenhandlung der Catcher Freddy (Gert Fröbe), der ständig „mir“ und „mich“ verwechselt und sich von dem Pauker fallrichtiges Deutsch beibringen lässt. Zum Schluss meint er treuherzig: „Sie werden mir fehlen“. - Das ist brav erzählt, eins zu eins in Bilder umgesetzt, ohne Biss und Nachhall. Ein Rühmann Film eben, an dessen Schauspieler-Lack niemand kratzen wollte. Es gibt einen zusätzlichen Stich ins deutsche (Film-)Herz, wenn man sich an Richard Brooks „Die Saat der Gewalt“ (1955) erinnert, in der die sozialen Konflikte eben nicht weich gespült wurden und niemand mit einem lächelnden Zwinkern (Rühmann) zu flüstern scheint: es wird schon alles wieder gut! Produzent Kurt Ulrich drehte zwischen 1957 und 1962 insgesamt 42 Projekte durch seine Film-Mühle - ein Monsterprogramm, in dem nur wenige Filme herausragen. Dieser ist keiner davon.

Credits

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Schnitt

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • Bavaria Atelier München-Geiselgasteig
Länge:
2541 m, 93 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 26.09.1958, 18008, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.04.1958, München, Gloria-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Pauker

Fassungen

Original

Länge:
2541 m, 93 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 26.09.1958, 18008, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.04.1958, München, Gloria-Palast