Frauensee

Österreich 1958 Spielfilm

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Falk Schwarz
Ein Regisseur stapelt tief
Wie Plakate trügen können. Eine Novelle von Zuckmayer, ein Regisseur von einiger Bedeutung, dazu Rütting, Desny, Wicki. Da hätte doch eine Filmperle versteckt sein können. Aber was heißt "Frauensee"? Der See liegt in Tirol, aber als alleiniger Titel hört er sich eher nach einfallsloser Verlegenheit an. Es gab mal "Immensee", aber das war eher ein Drama, zu dem Theodor Storm die Vorlage geliefert hatte. Doch scheren wir uns nicht um tiefere Bedeutung und schauen wir darauf, was an dem See passiert. Der Anfang (in Wien) lässt hoffen: Rütting im Auto gabelt Desny auf der Straße auf und fragt ihn nach zwei Minuten, ob er sie heiraten würde. Er ist perplex. Zwei, die sich überhaupt nicht kennen, wollen sich zusammentun. Das klingt zunächst extravagant. Aus so einer Zweckehe könnte vielleicht Liebe werden. Die Beiden fahren - nach der Heirat - an diesen Bergsee. Da trifft nun die schöne Frau auf einen "Berggeist" (Wicki), lässt sich von ihm umarmen und als er bereits nach dem ersten Treffen mit ihr in ein gemeinsames Zimmer will, nimmt sie von diesem allzu irdischen Berggeist lieber Abstand. Wicki rührt es nicht weiter. War wohl nur ein Versuchsballon. Mittlerweile hat uns der Kameramann den See gezeigt und ihn so ins Bild gerückt, dass er nicht zu uns spricht. Zum Kameramann wahrscheinlich auch nicht. Kommt hinzu ein radebrechender Österreicher, der einen Engländer spielen soll, sich selber so komisch findet, dass er einen Veitstanz hinlegt und so das angeblich Komische zu nichts zerrinnt. Gewollt und nicht gekonnt, ist bitter. Nun saß im Regiestuhl ein Mann, der in den frühen fünfziger Jahren kleine Kammerspielmeisterwerke ablieferte ("Ein Herz spielt falsch") und von dem angenommen werden darf, dass er mit Schauspielerführung und inszenatorischem Geschick einiges auf die Waagschale bringen könnte: Rudolf Jugert. Doch nichts davon. Der ganze Film gerät zu einer - vorsichtig formuliert - Blamage. Wahrscheinlich auch, weil ihm die Frau das Drehbuch geschrieben hatte, auf deren Konto viele einfallslose Unterhaltungsfilme gehen: Juliane Kay. Nach der Premiere dieses Machwerks müssen alle gehofft haben, dass es schnell vergessen wird. Doch diese Hoffnung trog - die Firma Icestorm besann sich eines anderen und machte das Opus erneut zugänglich.

Credits

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Länge:
2541 m, 93 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 07.11.1958, 18333, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.11.1958, Frankfurt am Main, Gloria-Palast;
Uraufführung (AT): 08.12.1958, Wien

Titel

  • Originaltitel (AT) Frauensee

Fassungen

Original

Länge:
2541 m, 93 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 07.11.1958, 18333, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.11.1958, Frankfurt am Main, Gloria-Palast;
Uraufführung (AT): 08.12.1958, Wien