Das Bekenntnis der Ina Kahr

BR Deutschland 1954 Spielfilm

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Falk Schwarz
Erkenntnis in der Todeszelle
Filme haben ihre eigene innere Logik und dürfen Realität ignorieren. So mag zwar die innere Stringenz hier stimmen, aber die Handlung spielt mit einem Thema, das Schauder über den Rücken laufen lässt: die Todesstrafe. Sie wurde nach dem Ende des Nazi-Regimes in der Verfassung der Bundesrepublik 1949 abgeschafft, nachdem im Dritten Reich zehntausende hingerichtet worden waren. Der Staat darf nicht töten! Aber diese mühsam errungene Humanität unseres Rechtssystems kann der Film nicht gebrauchen, weil er für sein dramatisches Geschehen diese härteste aller Strafen einsetzt, um die Wandlung der Ina Kahr glaubwürdig zu machen. Ina Kahr hat ihren Mann umgebracht. In der Hauptverhandlung schweigt sie. Sie sagt nicht aus, dass ihr Mann sie bis an den Rand durch seine Frauengeschichten beleidigt, gekränkt und gedemütigt hat. Sie vergiftet ihn. Dafür verhängen die Richter die Todesstrafe. Dann muss Ina Kahr in der „Todeszelle“ mit ansehen, wie eine junge Frau zusammenbricht, weil sie wegen Kindesmord zum Galgen geführt wird. Erst da besinnt sie sich und bricht ihr Schweigen. Ein neues Verfahren wird angesetzt und dort wird sie dann zu einer sechsmonatigen Haftstrafe wegen Totschlags verurteilt und da die Untersuchungshaft angerechnet wird, ist sie frei. - Zunächst mal ist der Zuschauer platt ob der einfachen Logik dieses Drehbuchs. So leicht machen es sich Mordprozesse nicht. Aber - wir sind im Film. Regisseur G.W. Pabst lässt Elisabeth Müller und Curd Jürgens so agieren, dass von vorneherein - gemäß der immanenten Logik deutscher Filme jener Jahre - festzustehen hat, dass alles „gut“ ausgeht. Die Ina Kahr am Arm ihres Rechtsanwalts, der in sie verliebt ist, hat die „Prozedur“ hinter sich. Sie ist gerettet. Aber ist sie auch geläutert? Hier wird der Film unwahr und verkitscht. Trotz der schauspielerischen Leistung von Curd Jürgens ist die Art, wie hier leichtfertig mit einer Kapitalstrafe umgegangen wird, nicht zu rechtfertigen.

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Original distributor

Shoot

    • 27.07.1954 - 03.09.1954: Grünwald, Felderfing
Duration:
97 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 18.12.1996, 08633 [2. FSK-Prüfung]

Screening:

Uraufführung (DE): 12.11.1954, Bielefeld, Astoria

Titles

  • Originaltitel (DE) Das Bekenntnis der Ina Kahr
  • Weiterer Titel (US) Afraid to Love

Versions

Original

Duration:
97 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 18.12.1996, 08633 [2. FSK-Prüfung]

Screening:

Uraufführung (DE): 12.11.1954, Bielefeld, Astoria

Digitalisierte Fassung

Format:
DCP
Video/Audio:
s/w, Ton

Prüffassung

Duration:
2793 m, 111 min
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 23.10.1954, 08633, ab 18 Jahre / feiertagsfrei