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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Werner Enke

Weitere Namen
Peter Schlieper (Pseudonym)
Date of Birth
04/25/1941 - 12:00
Geburtsort
Berlin
Biografie

Werner Enke wurde am 25. April 1941 in Berlin geboren und wuchs in Göttingen auf. Bereits in jungen Jahren begann er sich künstlerisch zu betätigen, so fertigte er als Zehnjähriger zahllose Daumenkinos an, schrieb als Teenager Gedichte und war Schlagzeuger in einer Jazzcombo. Nach dem Abitur bewarb er sich 1960 an Schauspielschulen in München und Berlin, wurde jedoch überall abgelehnt. Er schrieb sich an der Universität München in den Fächern Theaterwissenschaft, Französisch und Germanistik ein, ohne jedoch den Studien aktiv nachzugehen. Stattdessen nahm er 1962 Schauspielunterricht an der privaten Schauspielschule von Ruth von Zerboni in Gauting-Stockdorf bei München.

Ab 1963 spielte Werner Enke erste, meist kleinere Nebenrollen in Fernsehspielen und hatte in einer Episode der Serie "Unsere große Schwester" (Titel: "Die Band", 1965) eine größere Rolle als Schlagzeuger. Während dieser Zeit lernte er in München den Regisseur Klaus Lemke kennen, mit dem er mehrere Kurzfilme drehte. Zum Ensemble der Filme gehörte auch May Spils, die später Enkes Lebensgefährtin wurde. Unter der Regie von Spils spielte er Hauptrollen in den Kurzfilmen "Das Porträt" (1966) und "Manöver" (1966). Einen starken Auftritt hatte er in Volker Schlöndorffs Kinofilm "Mord und Totschlag" (1967), in dem seine Figur allerdings schon nach einigen Szenen erschossen wird.

Anfang 1968 sah man Enke in seiner ersten Langfilm-Hauptrolle: In Franz-Josef Spiekers Farce "Mit Eichenlaub und Feigenblatt" (1968) verkörperte er einen jungen Bundeswehrsoldaten, der sich vergeblich an einer heroischen Militärkarriere versucht. Der Durchbruch gelang Enke aber mit dem zeitgleich startenden "Zur Sache, Schätzchen" (1968); die Regie führte May Spils, die gemeinsam mit Enke und Rüdiger Leberecht auch das Drehbuch geschrieben hatte. Die Komödie über den Alltag des Schwabinger Tagediebs Charly und seiner Freunde war einer der großen kommerziellen Erfolge des "Jungen Deutschen Films" und avancierte bald zum Kultfilm. Enke erhielt für seine Leistung den Deutschen Filmpreis als Bester Nachwuchsdarsteller. Auf Grund der originellen und prägenden Sprache mit Begriffen wie "fummeln" und "Dumpfbacke" wurde "Zur Sache, Schätzchen" beim Deutschen Filmpreis zudem mit einem einmalig vergebenen Sonderpreis ausgezeichnet, dem Filmband in Gold für Dialoge.

Drei Jahre später startete die Fortsetzung von "Zur Sache, Schätzchen" in den Kinos: "Nicht fummeln, Liebling" (1970) erzählte von den Erlebnissen Charlys in einer Art Kommune und seinen Konfrontationen mit einer chronisch überforderten Staatsgewalt. Für diesen Film erhielten Enke, der als Hauptdarsteller und Drehbuchautor agierte, und Regisseurin May Spils den Ernst-Lubitsch-Preis.

Das Team Spils/Enke drehte noch drei weitere Fortsetzungen über den Lebensweg des Hallodris Charly: "Hau drauf, Kleiner" (1974) über seine Zeit bei der Bundeswehr, "Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt" (1978) über seine Abenteuer mit einem anarchischen Schrotthändler, und "Mit mir nicht, du Knallkopp" (1983), in dem der Alt-Student in eine skurrile Agentengeschichte verwickelt wird.

Danach zogen Enke und Spils sich aus dem Filmgeschäft zurück. Das Paar lebt wechselweise in München und auf einem Bauernhof bei Bremen.

Filmography
2016/2017
Offene Wunde Deutscher Film
  • Mitwirkung
2015/2016
Zeigen was man liebt
  • Mitwirkung
2014-2016
Verfluchte Liebe Deutscher Film
  • Mitwirkung
2004
Wohnhaft
  • Sprecher
2003
Die weiss-blaue Leichtigkeit des Seins
  • Mitwirkung
1982/1983
Der Platzanweiser
  • Mitwirkung
1982/1983
Mit mir nicht, du Knallkopp
  • Darsteller
  • Drehbuch
1978
Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt
  • Darsteller
  • Drehbuch
1973/1974
Hau drauf, Kleiner
  • Darsteller
  • Drehbuch
1969/1970
Nicht fummeln, Liebling
  • Darsteller
  • Drehbuch
1968
Zuckerbrot und Peitsche
  • Darsteller
1968
Anatahan, Anatahan
  • Darsteller
1967/1968
Mit Eichenlaub und Feigenblatt
  • Darsteller
1967/1968
Zur Sache, Schätzchen
  • Darsteller
  • Drehbuch
1966/1967
Manöver
  • Darsteller
1966/1967
Mord und Totschlag
  • Darsteller
1966
Henker Tom
  • Darsteller
1966
Das Portrait
  • Darsteller
  • Drehbuch
1965/1966
Kleine Front
  • Darsteller
1966
Der Neffe als Onkel
  • Darsteller
1964/1965
Die Band
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/werner-enke_77609814fcf24eb6a4164644393062fe