Am 18. März 1939 wurde Peter Kraus als Peter Siegfried Krausenecker in München geboren. Bereits während seiner Schulzeit nahm er Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht, 1954 gab er als Schüler Johnny in der Erich Kästner-Verfilmung "Das fliegende Klassenzimmer" (1954) sein Filmdebüt. 1956 wurde er nach seinem ersten öffentlichen Konzertauftritt in München als "der deutsche Elvis" gefeiert, seine erste Plattenveröffentlichung – eine deutsche Version von Little Richards "Tutti Frutti" – wurde zum Hit. Von 1957 bis 1964 stand Peter Kraus regelmäßig in den Charts; mit seinem Produzenten Gerhard Mendelson verändert er langsam sein Profil. "Wir stellten fest: Weibliche Fans hören lieber Schmusesongs als "harten Rock 'n' Roll"", erinnerte sich Peter Kraus später. Parallel zu seinen Erfolgen als Sänger war er weiter in Kinofilmen zu sehen: etwa in "Der Pauker" an der Seite von Heinz Rühmann und neben Heinz Erhardt in der Komödie "Immer die Radfahrer" (beide 1958).

Mit Cornelia Froboess bildete er Ende der 1950er Jahre das Teenie-Traumpaar des deutschen Films. "Wenn die Conny mit dem Peter... (Teenager-Melodie)" (1958) und "Conny und Peter machen Musik (1960)" avancierten zu enormen Erfolgen. Filme wie "Alle lieben Peter" (1959) waren ganz auf das Starprofil des Sängers und Schauspielers zugeschnitten, in "Schlagerraketen" (1960) war er – wie auch Conny Froboess – einer der Schlagerstars.

Ab Mitte der 1960er Jahre widmete sich Peter Kraus zunehmend seiner Karriere als Sänger, ab den 1970er Jahren war er vermehrt in TV-Shows und -Serien zu sehen, so etwa in der ZDF-Reihe "Hallo Peter" (1974-1982). Nur noch sporadisch drehte er Kinofilme, darunter "Tausend Augen" (1986) und "Der Madonna-Mann" (1987). Als Sänger und Entertainer war Peter Kraus weiterhin erfolgreich, 1999 wurde sein sechzigster Geburtstag mit einer ARD-Show unter dem Motto "Ich mach' weiter" gefeiert - dies war auch der Titel seines zeitgleich erschienen Albums.

2003 erhielt Kraus das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 2004 den Amadeus Austrian Music Award für sein Lebenswerk, 2006 den Echo für sein Lebenswerk, 2009 das Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. 2014 wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. 2011 erschien seine Autobiografie "Für immer jung. Das Geheimnis meines Lebens."

Ans Aufhören dachte Kraus allerdings noch nicht: regelmäßig veröffentlichte er weitere Studioalben und ging auf Tournee. 2013 hatte er in dem viel gelobten Jugendfilm "Systemfehler - Wenn Inge tanzt" eine Gastrolle als alternder Schlagersänger. 2021 erhielt Kraus bei der Romy-Verleihung die Platinromy der Akademie für sein Lebenswerk. Im Jahr darauf erschein sein Album "Idole". Im Jahr 2023 begab er sich mit 84 Jahren auf eine große Abschiedstournee.