Regie, Drehbuch, Schnitt, Produzent
Uster, Schweiz

Biografie

Stefan Jäger, geboren 1970 in Uster, Schweiz, absolvierte zunächst eine Ausbildung am kantonalen Lehrerseminar in Luzern (1986-91). Bereits während dieser Zeit realisierte er mehrere Dokumentar- und Kurzfilme, die bei zahlreichen Festivals zu sehen waren. 1992 begann er ein Studium in den Fächern Regie und Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, das er 1997 mit Diplom abschloss. Im gleichen Jahr gründete er zusammen mit Markus Kaeppeli die Produktionsfirma handsUP!.

Sein Langfilmdebüt gab er mit der Fantasy-Liebesgeschichte "Misguided Angel" (CH 1998), die unter anderem beim Filmfestival Max Ophüls Preis gezeigt wurde. Auch Jägers zweiter Kinospielfilm "Birthday" (2000), der ausschließlich über Improvisation erarbeitet wurde, lief beim Filmfestival Ophüls Preis und gewann dort den Publikums- und den Drehbuchpreis.

Zusammen mit Bibiana Beglau, die in "Birthday" mitgespielt hatte, schrieb er das Theaterstück "57’ 38’’ Ewigkeit", das von einem Lawinenunglück erzählt; er selbst inszenierte auch die Uraufführung am Zürcher Schauspielhaus 2002. Ebenfalls 2002 wurde bei den Solothurner Filmtagen das Bergdrama "Im Namen der Gerechtigkeit" (CH/DE 2002, TV) uraufgeführt.

Außerdem realisierte Jäger in den Jahren 2002 und 2003 für das Schweizer Fernsehen die Dokumentar-Serie "Cyrill trifft" (zusammen mit Peter Jäger), in dem die Titelfigur, die Trisomie 21 hat, Interviews mit Prominenten führt. Aus der Reihe entstand auch ein Kinofilm.

Ab 2002 war Jäger als Dozent für Regie an der Filmakademie Ludwigsburg tätig. Im Januar 2007 feierte sein nächster Film, das auf Italienisch gedrehte Drama "Il pugno di Gesù" (Boxing Jesus") bei den Solothurner Filmtagen Premiere. Im gleichen Jahre wurde die handsUP! Film mit dem Eintritt des Schauspielers Stefan Gubser in die Geschäftsführung in tellfilm umbenannt.

Jägers Sterbehilfe-Drama "Hello Goodbye" (CH 2007) gewann beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2008 den Interfilmpreis und beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern den Regiepreis. Sein Krimi "Hunkeler und der Fall Livius" (CH/DE 2009) gewann den Preis als Bester Schweizer Fernsehfilm.

Ab 2009 war Jäger zudem Dozent für Dramaturgie und Drehbuch an der Zürcher Hochschule der Künste, sowie Dozent für Schauspiel an der Hochschule der Darstellenden Künste in Stuttgart. 2011 unterrichtete er auf Einladung der Schweizer Botschaft und des Goethe Instituts an der Blue Nile Film Academy in Addis Abeba (Äthiopien); diese Zusammenarbeit wurde mit der Realisierung des Kinospielfilms "Horizon Beautiful" fortgeführt: es geht darin um einen 12-jährigen Äthiopier, der in Addis Abeba einen Schweizer Fußballmanager von seinem Talent als Kicker überzeugen will – mit dramatischen Folgen.

Für das Schweizer Fernsehen realisierte er die Doku-Serien "SF bi de Lüt – Schloss Biberstein" (2010) und "SF bi de Lüt – Das kleine Paradies" (2011). Sein nächstes Kinoprojekt war der Found-Footage-Horrorfilm "11:23 - 09:59 (Projekt Angst)" (CH 2014), gefolgt von "Der grosse Sommer" (CH/JP 2015): die Komödie über einen grantigen Ex-Ringer, der sich mit dem japanischen Sohn seiner verstorbenen Vermieterin auf eine Reise nach Japan begibt, avancierte zum erfolgreichsten Deutschschweizer Kinofilm des Jahres 2016. Als der Hauptdarsteller Mathias Gnädinger kurz nach Abschluss der Dreharbeiten verstarb, realisierte Jäger den Dokumentarfilm "Mathias Gnädinger – Die Liebe seines Lebens" (CH 2016).

Als Drehbuchautor war Jäger unter anderem an Xavier Kollers "Schellen-Ursli" (CH 2015) beteiligt; als Mitproduzent brachte er Julia C. Kaisers preisgekröntes Beziehungsdrama "Die Hannas" (DE 2016) und den Coming-of-Age-Horrorfilm "Blue My Mind" (CH 2017) auf den Weg, das vielfach preisgekrönte Regiedebüt der Schauspielerin Lisa Brühlmann.

In dem TV-Dokumentarfilm "Ursus & Nadeschkin - Aufhören wäre einfach" (CH 2020) porträtierte Jäger das populäre Schweizer Kabarett-Duo. Im Sommer 2020 drehte er das prominent besetzte historische Drama "Monte Verità - Der Rausch der Freiheit", das 2021 beim Locarno Film Festival Premiere feierte und im Winter 2021 in die deutschen Kinos kam.

Neben seiner Filmarbeit ist Stefan Jäger seit 2018 Leiter der Drehbuchabteilung an der Zürcher Hochschule der Künste.

FILMOGRAFIE

2019-2021
  • Produzent
2015/2016
  • Produzent
2001/2002
  • Regie
  • Drehbuch
2000/2001
  • Regie
  • Drehbuch
  • Co-Produzent
1998
  • Regie
1994
  • Schnitt