Regie, Drehbuch
Ibach bei Schwyz, Schweiz

Biografie

Xavier Koller, geboren am 17. Juni 1944 in Ibach, Schweiz, absolvierte eine Lehre als Feinmechaniker und studierte anschließend von 1964 bis 1967 an der Schauspielakademie Zürich. Danach war er mehrere Jahre als Schauspieler tätig, wechselte dann aber zur Filmemacherei: Sein Regiedebüt gab er 1969 mit "Fano Hill" (CH), einem experimentellen Kurzspielfilm über die Kain-und-Abel-Geschichte. Vier Jahre später folgte sein Langfilmdebüt "Hannibal" (CH 1973), das von den Filmfestspielen in Cannes in die Sektion "Quinzaine des Réalisateurs" eingeladen wurde. Mit "Der Schützenkönig"(CH/D, 1976), dem Historiendrama "Der Galgensteiger" (CH/D 1980) und dem bitteren Sozialdrama "Das gefrorene Herz" (CH/D/AT 1981) drehte Koller in den folgenden Jahren drei Fernsehspiele.

1984 gründete er die Produktionsfirma Catpics AG und realisierte seinen nächsten Kinofilm: Das hoch gelobte Bauerndrama "Der schwarze Tanner" (CH/D/AT 1986) erhielt beim Montréal World Film Festival 1986 den FIPRESCI-Kritikerpreis. Einen noch größeren Erfolg konnte Koller mit "Reise der Hoffnung" (CH, 1990) feiern. Basierend auf einem realen Fall erzählt das Drama vom tragisch scheiternden Versuch einer allevitischen Familie, auf illegalem Weg von der Türkei in die Schweiz zu gelangen. Der Film erhielt den Bronzenen Leoparden auf dem Locarno Filmfestival, und wurde 1991 mit dem Oscar für den Besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.

Der Oscar-Triumph von "Reise der Hoffnung" öffnete Koller auch in den USA Türen: Für das Disney-Studio drehte er den Western "Squanto: A Warrior’s Tale" ("Squanto – der grosse Krieger", USA 1994), eine dramatisierte Filmbiographie des legendären Häuptlingssohnes Squanto, der von Sklavenhändlern nach England verschleppt wurde und auf eigene Faust zurück in seine Heimat flüchtete.

In Europa inszenierte Koller 1999 die prominent besetzte Tucholsky-Adaptipn "Gripsholm", bei der er Motive des Romans "Schloss Gripsholm" mit Elementen aus Tucholskys Biografie vermischte. Mit dem romantischen Rodeo-Drama "Cowboy Up" ("Ring of Fire", USA 2001), mit Kiefer Sutherland und Daryl Hannah in den Hauptrollen, realisierte er anschließend einen weiteren Film in Amerika.

In Europa drehte Xavier Koller den Kinofilm "Highway" (CH 2002) und den TV-Thriller "Havarie" (CH 2006). "Eine wen iig, dr Dällebach Kari" (CH 2012), eine Filmbiografie über das Berner Stadtoriginal Kari Tellenbach (1877-1931), feierte bei den Solothurner Filmtagen Premiere, wurde für fünf Schweizer Filmpreise nominiert und erhielt den Schweizer Filmpreis für die Beste Darstellerin (Carla Juri).

Kollers nächster Film, das historische Drama "Die schwarzen Brüder" (D/CH/IT), kam beim Hamburger Filmfest 2013 zur Uraufführung und erhielt zwei Nominierungen zum Schweizer Filmpreis (Kamera und Nebendarsteller). Im Frühjahr 2014 startete der Film in den deutschen Kinos.

 

FILMOGRAFIE

2012/2013
  • Regie
1999/2000
  • Regie
1990
  • Regie
  • Drehbuch
1985/1986
  • Regie
  • Drehbuch
1980/1981
  • Regie
  • Drehbuch
1979/1980
  • Regie
  • Drehbuch