Die glücklichste Ehe der Welt

Österreich 1937 Spielfilm

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Falk Schwarz
"Heinrich, du singst miserabel"
Moser trifft einen alten Schulfreund (Leo Slezak) im Heurigenlokal. Slezak: "Du trinkst doch einen Heurigen?" Moser: "Nein, weil ich Sodbrennen drauf krieg." Slezak: "Was trinkst du denn? -Moser: "Nen alten Pulsdorfer" - Slezak: "Schön, dann trinken wir einen Pulsdorfer" Moser: "Ein Retzer aber ist mir lieber" -Slezak: "Warum trinkst du denn einen Pulsdorfer?" Slezak ist ratlos. Übergangslos intoniert Moser darauf das Heurigenlied: "Allweil lustig, fesch und munter", worauf Slezak dem Berufswiener Moser den Stecker zieht: "Heinrich, Du singst miserabel". Dann hebt er selber mit seiner melodiösen und kraftvollen Tenorstimme an und singt dieses Lied mit dem kessen Jodler im Duett mit dem krächzenden Moser kunstvoll zuende. - Diese Sequenz dauert knapp zwei Minuten und ist mit dem darauffolgenden Verbrüderungslied "So zwei wie wir zwei, wird es nie wieder geben" das Highlight dieses ansonsten irrlichternden Films. Allein schon die Beiden nebeneinander stehen zu sehen - Slezak schwergewichtig, ein zwei-Meter-Mann, mit gewaltigem Bauch, Moser mit 1,57m, eher breit als zierlich - nur im Sitzen kamen sie knapp auf Augenhöhe. Sie verbreiten eine Lust am Über-die-Stränge-Schlagen, die ansteckend wirkt. Die Handschrift des Regisseurs E.W. Emo ist unverkennbar, der solche Komödianten improvisieren lassen konnte und sich vermutlich selber amüsiert hat. Im Vorspann des Films wird er nicht genannt. Stattdessen Karlheinz Martin. Warum das so war, ist nicht auf uns überkommen. Ansonsten ist die Geschichte abstrus. Um die Tochter seines Freundes zum Heiraten zu überreden, denkt Moser sich aus, das glücklichste Ehepaar von Wien als gutes Beispiel zu finden. Was in einer Saalschlacht endet. Ein Blick auf die Besetzungsliste zeigt überdies, dass die drei Autoren nicht gerade Spezialisten des Komikfachs waren. Viele Köche...aber da waren ja noch diese beiden Erzschlawiner Moser und Slezak! Ohne Slezak wäre dieser Film ein Nichts.

Credits

Alle Credits

Länge:
2496 m, 91 min
Format:
35mm, 1:1.33
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 21.06.1937, B.45607, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.08.1937, Berlin, U.T. Kurfürstendamm, U.T. Friedrichstraße;
Erstaufführung (AT): 29.10.1937, Wien

Titel

  • Weiterer Titel (AT) Die glücklichste Ehe von Wien
  • Originaltitel (AT) Die glücklichste Ehe der Welt

Fassungen

Original

Länge:
2496 m, 91 min
Format:
35mm, 1:1.33
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 21.06.1937, B.45607, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.08.1937, Berlin, U.T. Kurfürstendamm, U.T. Friedrichstraße;
Erstaufführung (AT): 29.10.1937, Wien

Prüffassung

Länge:
2339 m
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 20.10.1942, B.57714, Jugendverbot