Tom Toelle im Alter von 74 Jahren gestorben

Wie erst heute bekannt wurde, ist der Regisseur und Drehbuchautor Tom Toelle am vergangenen Samstag in München gestorben.

 
Toelle, am 19. Mai 1931 in Berlin geboren, machte sich besonders als Fernsehregisseur einen Namen, reüssierte aber auch am Theater und war langjähriger Dozent an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Nach seinem Studium der Germanistik und Geschichte und einer Regieassistenz am Theater wandte er sich dem Film zu und errang erste Anerkennung mit Inszenierungen wie "Der Reichstagsbrandprozess" (1967).

Der Durchbruch kam mit dem Fernsehspiel "Das Millionenspiel" (1970), das als fingierte Fernsehshow spätere Tendenzen des Reality-TV vorwegnahm: Auf die Spur des Kandidaten (Jörg Plewa) werden vom Showmaster (Dieter Thomas Heck) Killer angesetzt - wenn er überlebt, erhält er eine Million Mark. Gemeinsam mit Autor Wolfgang Menge erhielt Toelle für den damals skandalösen Film den renommierten Prix Italia 1971.

Nach einer Rückkehr zum Theater – unter anderen inszenierte er am Thalia-Theater in Hamburg und dem Schauspielhaus Zürich – feierte er in den 80er Jahren weitere Erfolge mit Fernseharbeiten, zum Beispiel "Via Mala" (1985) mit Mario Adorf. Weiterer Höhepunkt seines Schaffens war seine Fallada-Verfilmung "Der Trinker" (1995) mit Harald Juhnke in der Hauptrolle. Tom Toelle trat auch zweimal als Opernregisseur in Erscheinung.