Start der Ausstellung "KATASTROPHE. Was kommt nach dem Ende?" im DFF

Von Mittwoch, 14. Juli 2021, bis Sonntag, 9. Januar 2022 zeigt das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum die Ausstellung "KATASTROPHE. Was kommt nach dem Ende?".

 

Nur noch die Spitze des Empire State Buildings ragt aus einer Eiswüste, Los Angeles liegt in Trümmern, der Luxusdampfer treibt rumpfaufwärts: Der Katastrophenfilm steht im Mittelpunkt der Ausstellung "KATASTROPHE. Was kommt nach dem Ende?". Die Auslöschung der Menschheit, des Lebens auf der Erde, die völlige Vernichtung der Tier- und Pflanzenwelt durch eine menschengemachte oder naturgegebene "Katastrophe" – dieses Szenario fasziniert seit Jahrzehnten Filmemacher*innen in aller Welt und mit ihnen Millionen Kinobesucher*innen, die sich immer wieder aufs Neue von den inszenierten Katastrophen begeistern lassen.

Atomkriegsvisionen wie in Stanley Kramers "On the Beach" (US 1959) gehören zum Repertoire – neben Erdbeben ("Zemletryasenie – Earthquake", AM 2016), Vulkanausbrüchen ("Gli ultimi giorni di Pompeii", IT 1959) Bedrohungen aus dem Weltall ("Deep Impact", Mimi Leder, US 1998) und in jüngerer Zeit auch klimawandelinduzierte Szenarien wie in "The Day After Tomorrow" (Roland Emmerich, US 2004).

Die Ausstellung KATASTROPHE widmet sich filmischen ebenso wie realen Katastrophen, gerade vor dem Hintergrund der "Klimakatastrophe". Wie stellen und stellten sich Filmschaffende einerseits und Wissenschaftler/innen andererseits in unterschiedlichen Zeiten das Schlimmstmögliche vor? Welche Rettungsmöglichkeiten sehen sie? Wie wahrscheinlich sind die Filmhandlungen?

Das Publikum durchläuft die Stadien des klassischen Katastrophenfilms – von den ersten Warnsignalen über den Ausbruch der Katastrophe und die folgenden Rettungsbemühungen der Betroffenen bis zur abschließenden Rettung mit der Aussicht auf einen Neuanfang. Zu sehen sind natürlich Filmausschnitte, aber auch andere "bildgebende" Objekte aus dem filmischen Prozess, von Storyboards über Set-Designs bis zu Kinoplakaten. Den filmischen Bildern steht immer die Wirklichkeit gegenüber: Zeitschriften, wissenschaftliche Interviewsequenzen und Objekte aus dem Umgang mit realen Katastrophen zeugen davon, wie sich Wissenschaft auf das Schlimmstmögliche einstellt.

Die Ausstellung und das begleitende Bildungsprogramm entstehen in Zusammenarbeit mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog; außerdem findet ein umfangreiches Begleitprogramm statt. Als Autor*innen konnten – neben einer großen Zahl an Expert*innen für endzeitliche Vorstellungen – Dr. Solvejg Nitzke (TU Dresden), Prof. Dr. Jörg Trempler (Univ. Passau), Prof. Dr. Dr. hc Volker Mosbrugger (Naturforschungsgesellschaft Senckenberg) und Dr. Jakob Lillemose (Desaster-Forscher, X and beyond) gewonnen werden. Ein umfangreicher Abbildungsteil und eine Katastrophen-Filmografie runden das Buch ab.

Der Katalog erscheint in zwei Ausgaben (deutsch / englisch) in einer Auflage von jeweils 500 Exemplaren. 172 Seiten im Fünffarbdruck als Hardcover, € 24,80. Zu erwerben im Museumsshop und Online.

In Filmreihen, Diskussionen, Workshops und Führungen, sowie in ungewöhnlichen Aktivitätsformaten widmet sich das Begleitprogramm zur KATASTROPHE den aufsehenerregenden Bildern und ihrer kritischen Betrachtung: Zwischen Erlebnis und Wissensvermittlung für alle Altersstufen bietet das DFF zahlreiche Angebote in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Senckenberg Naturmuseum.

Das Kino des DFF zeigt eine Auswahl an Katastrophenfilmen auf der großen Leinwand. Jeden Monat gibt es dabei einen besonderen Schwerpunkt. Im August steht etwa "Master of Disaster" Roland Emmerich mit Werken wie "Das Arche Noah Prinzip" (1984) oder "The Day After Tomorrow" (2004) im Mittelpunkt, gepaart mit einem dokumentarischen Blick auf die Klimakatastrophe. Im Herbst folgen Schwerpunkte zur atomaren Bedrohung mit "The Atomic Café" (1982) oder "Briefe eines Toten" (1986), zum Regisseur Werner Herzog mit Filmen wie "Lektionen in Finsternis" (1992) oder "The Wild Blue Yonder" (2005), sowie zum Tierhorror.

Quelle und weitere Informationen: www.dff.film