MV Filmförderung vergibt 1,2 Millionen Euro für neue Film- und Serienproduktionen

Das Gremium der MV Filmförderung hat in seiner dritten Sitzung in diesem Jahr über die Vergabe von Fördermitteln in Höhe von 1.199.800 Euro entschieden.

 

Aus 30 Anträgen wählten das Vergabegremium, bestehend aus acht Filmfachleuten, und der Geschäftsführer der MV Filmförderung, Olaf Jacobs, 18 Film- und Serienproduktionen aus, die in den Bereichen Stoff- und Projektentwicklung sowie Produktion unterstützt werden, darunter fünf Nachwuchsprojekte. Darüber hinaus hat die MV Filmförderung eine Präsentationsförderung und eine Talentförderung vergeben.

"Wir freuen uns, dass unter den geförderten Projekten sowohl vielsprechende Debüts junger Filmschaffender als auch Produktionen renommierter Filmemacher, wie Axel Ranisch und Christian Petzold sind, die ihre Filme in Mecklenburg-Vorpommern realisieren werden. Mit den Entscheidungen unserer dritten Förderrunde hat das Vergabegremium genau das Spektrum der Produktionen und Projekte berücksichtigt, die uns wichtig sind: Vom formal und ästhetisch ungewöhnlichen künstlerischen Vorhaben über dokumentarische Stoffe zu den relevanten Gegenwartsthemen bis hin zur großen internationalen Produktion, die bei uns im Land dreht. Vor allem die inhaltliche Qualität und die Relevanz der Stoffe lässt uns bemerkenswerte Filme aus dieser Förderrunde erwarten", erklärt Olaf Jacobs, Geschäftsführer der MV Filmförderung.

Kafkas Liebesgeschichte und Ranischs Opernfilm an der Ostseeküste
Im Bereich Produktionsförderung werden vier Spielfilme, ein abendfüllender Animationsfilm, ein Experimentalfilm sowie ein Nachwuchskurzfilmprojekt gefördert. Darunter der Kinospielfilm "Die Herrlichkeit des Lebens" (325.000 Euro) – die Liebesgeschichte von Franz Kafka und Dora Diamant, die im Sommer 1923, ein Jahr vor dem Tod des Schriftstellers an der Mecklenburgischen Ostseeküste begann. Für den Kinospielfilm der Tempest Film soll zehn Tage in und um Heiligendamm gedreht werden. Für die Regie verantwortlich zeichnet Georg Maas.

Mit "Orpheus in Love" (200.000 Euro) vereint Regisseur Axel Ranisch zwei seiner großen Leidenschaften – die Liebe zur Oper und das Filmemachen: Eine junge Callcenter-Agentin verliebt sich in einen kleinkriminellen Straßentänzer. Sie ist Orpheus. Er ist Eurydike. Ein außergewöhnlicher Opernfilm zwischen Puccini, Händel und Christian Steiffen. Gedreht werden soll u.a. in Rostock und an der Ostseeküste.

Christian Petzolds Drama "Die Glücklichen" (110.000 Euro) erzählt die Geschichte von vier jungen Menschen in einem von Waldbränden bedrohten Ferienhaus an der Ostsee. Drehorte sollen u.a. in und um Ahrenshoop sein. Bereits für seine mehrfach ausgezeichneten Kinospielfilme "Jerichow" und "Barbara" drehte er auf dem Fischland-Darß-Zingst.

Die auf Rügen lebende freie Künstlerin und Filmemacherin Juliane Ebner hat eine besondere Handschrift in ihren experimentell animierten Kurzfilmen. Ihr neustes Projekt "Ufern" (30.000 Euro) basiert auf Tusch-Zeichnungen und ist ein autobiographischer Film über Erinnern und Sehnsucht und über das Überwinden von Grenzen in Raum und Zeit, den sie ihrer durch einen Unfalltod verunglückten Schwester und Künstlerin Käthe Ebner widmet.

Zeitgeschichtliche Stoffe aus und über Mecklenburg-Vorpommern
Im Rahmen einer Projektentwicklung wird u.a. das Nachwuchs-Spielfilmprojekt "Krux" gefördert, welches bereits im Rahmen der Stoffentwicklung durch das Förderprogramm der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern Unterstützung erfuhr. "Krux" soll der Debütfilm der Autorin und Regisseurin Ulrike Tony Vahl werden. In dem Historiendrama berichtet sie aus Sicht zweier Kinder von mehrfachen Suiziden kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in einem vorpommerschen Dorf.

Einer ähnlichen Thematik widmet sich auch die Serie "Die Gespenster von Demmin" (20.000 Euro), die für eine Stoffentwicklungsförderung berücksichtigt wurde. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Verena Keßler, die das Drehbuch gemeinsam mit der Schauspielerin Karoline Schuch verantwortet. Die Produktion übernimmt Frauke Kolbmüller mit Oma Inge Film, die zuletzt große Erfolge mit dem Kinospielfilm "Systemsprenger" (R: Nora Fingscheidt) feierte.

Förderung für die Stoffentwicklung erhalten zudem Sonja Hilberger und RP Kahl für ihr Dokumentarfilmprojekt "Die Klasse von 1990" (16.000 Euro). Gemeinsam mit ehemaligen Schauspielschüler*innen blicken sie auf die Zeiten des Umbruchs in Rostock zur Wendezeit und die Entstehung der jetzigen Hochschule für Musik und Theater.

Liste aller geförderten Projekte

Quelle: www.mv-filmfoerderung.de