Herbert Achternbusch gestorben

Der Regisseur, Schriftsteller und Maler Herbert Achternbusch ist tot. Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Freunde von ihm meldete, starb er Anfang dieser Woche.

 

Achternbusch war einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Autorenfilms der 1970er und 1980er Jahre. Mit seinen exzentrischen, subversiven und experimentellen Werken polarisierte er und machte sich vor allem in seiner bayerischen Heimat nicht nur Freunde.

Geboren 1938 in München, versuchte sich Achternbusch zunächst als Maler und Dichter, schlug sich auch zeitweise mit Gelegenheitsjobs durch. Anfang der 1970er fing er mit Schmalfilmen an und kam mit Autorenfilmern wie Wim Wenders und Werner Herzog in Kontakt. Sein erster Langfilm war "Das Andechser Gefühl" mit Margarethe von Trotta in der weiblichen Hauptrolle. Wie in seinen folgenden Filmen übernahm er bereits hier die männliche Hauptrolle selbst.

Mit seiner kompromisslos kritischen Haltung und provokant-sarkastischen Filmen legte er sich immer wieder mit der Politik und konservativen Kreisen an. So erregte "Das Gespenst", in dem Achternbusch selbst als Jesus vom Kreuz steigt, einen handfesten Skandal; der damalige Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann verweigerte sogar die Auszahlung der letzten Rate der Filmförderung.

Achternbuschs Themen – vom alltäglichen Spießertum und volkstümlicher Doppelmoral bis hin zu den Spuren des Nationalsozialismus in der deutschen Gegenwart – behandelte er in oft absurden und wilden Szenarien, mit skurrilen Außenseitern als Hauptfiguren. Ihnen gehörte stets Achternbuschs Sympathie, und ein Außenseiter im Kulturbetrieb blieb auch er selbst zeit seines Lebens und sehr bewusst.

Achternbuschs letzter Film war 2002 "Das Klatschen der einen Hand". Danach war er weiterhin als Buchautor und gelegentlicher Filmkritiker für die Süddeutsche tätig. Sein letztes Theaterstück "Dogtown Munich" wurde im Februar 2017 am Münchner Volkstheater uraufgeführt.

Herbert Achternbusch wurde 83 Jahre alt.