Gottfried John gestorben

Der Schauspieler Gottfried John ist am vergangenen Montag in Utting am Ammersee im Alter von 72 Jahren gestorben.

Gottfried John wurde vor allem durch seine Rollen in Filmen von Rainer Werner Fassbinder bekannt, außerdem fiel er mit seinem äußerst markanten Gesicht auch in internationalen Produktionen auf, so reihte er sich etwa 1995 als russischer General Ourumov in "Golden Eye" in die illustre Galerie von James-Bond-Gegenspielern ein.

Geboren am 29. August 1942 in Berlin, erlebte John eine schwierige Kindheit und Jugend mit mehreren Heimaufenthalten, nachdem seiner alleinerziehenden Mutter das Sorgerecht entzogen worden war. Später ging er mit ihr nach Paris, wo er sich mit verschiedenen Jobs über Wasser hielt, bevor er ab 1962 wieder in Berlin lebte und erste Erfahrungen mit der Schauspielerei machte.

Nach Anfängen am Theater wurde er ab Ende der 1960er Jahre Filmschauspieler, überzeugte in der Titelrolle von Volker Vogelers kritischem Heimatfilm "Jaider, der einsame Jäger" und Hans W. Geißendörfers Schiller-Western "Carlos" (beide 1971). Ab 1972 arbeitete er immer wieder mit Rainer Werner Fassbinder zusammen, spielte unter anderem in dessen TV-Serie "Acht Stunden sind kein Tag", in "Welt am Draht", "Lili Marleen" und "Berlin Alexanderplatz".

Ab den 1980er Jahren war er dann häufig in internationalen Produktionen zu sehen, so neben "James Bond 007 – Golden Eye" auch als Caesar in "Asterix und Obelix gegen Caesar" (F/D/I, 1999), an der Seite von Russell Crowe in "Proof of Life" ("Lebenszeichen", USA 2000) und im düster-surrealen Drama "The Piano Tuner of Earthquakes" (GB/D/F 2005) von Timothy und Stephen Quay.

Gottfried John erlag am 1. September einem Krebsleiden.