"Glück ist was für Weicheier" eröffnet die 52. Internationalen Hofer Filmtage

Heute Abend eröffnen die 52. Internationalen Hofer Filmtage mit dem Film "Glück ist was für Weicheier" von Anca Miruna Lăzărescu.

 

Der Film, der feinfühlig zwischen Lachen und Weinen changiert, erzählt die Geschichte zweier Schwestern, die das Schicksal auf eine ungewöhnliche Art bezwingen wollen; in den Hauptrollen sind Martin Wuttke als Vater sowie Ella Frey und Emilia Bernsdorf als seine Töchter zu sehen. Feinfühlig gelingt es der Regisseurin, zu erzählen. Ein Film zwischen Lachen und Weinen.

Die 52. Internationalen Hofer Filmtage präsentieren bis 28. Oktober das Neueste vom Deutschen Film und abwechslungsreiches Internationales Kino.

Menschen, die sich an den Konventionen der Gesellschaft abarbeiten, scheitern und immer wieder aufstehen, zärtliche wie tragische Geschichten zur ersten großen Liebe sowie die herausfordernde Auseinandersetzung mit Familie und Freundschaften sind Gegenstand und Spielball der deutschen Spielfilme auf den Hofer Filmtagen. Es gilt, neue deutsche Regietalente zu entdecken, die ihre Filme mit namhaften Schauspielern wie Katja Riemann, Peter Lohmeyer, Eva Löbau und Florian Bartholomäi besetzt haben. Aber auch ein paar bekannte Namen sind unter den Filmemachern, etwa Veit Helmer mit seinem neuen Werk "Vom Lokführer, der die Liebe suchte", einer märchenhaften Liebesgeschichte in Baku, und der bislang als Schauspielerin bekannten Katharina Wackernagel, die in "Wenn Fliegen träumen" eine Psychotherapeutin und ihre Halbschwester in einem roten Feuerwehrauto nach Norwegen schickt, verfolgt von einem Haufen gestrandeter Persönlichkeiten, umnebelt von Wodka und ein paar Fliegen, die anfangen zu träumen.

Mit über 20 Filmen sind die internationalen Produktionen auch in diesem Jahr sehr stark bei den 52. Internationalen Hofer Filmtagen vertreten. Die Filme kommen weltweit aus 15 Ländern, darunter den USA, Großbritannien, Israel, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Ungarn, Brasilien, Südafrika und der Türkei. Neben Werken namhafter Regisseure*innen wie Oscar-Gewinner László Nemes mit "Sunset", der bereits auf dem Filmfestival in Venedig viel Beachtung fand, oder Mia Hansen-Løve mit "Maya" und Valeria Bruni-Tedeschi mit "Les Estivants" sind viele Erstlingsfilme und vielversprechende Talente dabei, die es zu entdecken gilt. Ein inhaltlicher Fokus liegt bei der Suche nach neuen Lebenswegen, der Bewältigung von Traumata und auch auf zwischenmenschlichen Beziehungen im engsten Kreis der Familie wie auch zu einzelnen Mitmenschen.

Auch 22 Dokumentarfilme prägen in diesem Jahr das Programm. Im Fokus steht der Mensch mit all seinen Facetten – als emotionales, verwundbares Individuum und als politischer, selbstherrlicher Bewohner eines Erdballs, dessen rasante gesellschaftliche wie ökologische Entwicklungen in Frage gestellt werden. Mit Spannung erwartete Beiträge sind beispielsweise der deutsche Film "#Widerstand" von Britta Schoening, das Tripel-Porträt dreier sehr verschieden lebender junger Frauen - eine muslimische Poetry-Slammerin, eine Anhängerin der neurechten "Identitären Bewegung" und eine engagierte Unterstützerin von Geflüchteten -, die in entgegengesetzten Extremen auf der Suche nach Identität und Zugehörigkeit sind. In "Stammtisch" reflektiert Constantin Hatz den titelgebenden Ort der Passionen, Sehnsüchte, Ängste und des politischen Diskurses. Uli Gaulke porträtiert in "Sunset Over Hollywood" den versteckt am Ende des Mulholland Drive nördlich von Los Angeles liegenden Motion Picture & Television Fund, das Altenheim der US-Kinobranche.

Die diesjährige Retrospektive ist dem Alt-Meister des französischen Kinos, Barbet Schroeder, gewidmet. Seine Weggefährten waren Claude Chabrol, Jaques Rivette und François Truffaut, vor allem aber mit Eric Rohmer verband ihn eine lebenslange Freund- und Partnerschaft. 1962 gründeten sie zusammen die bis heute agierende Produktions-, Filmverleih- und Weltvertriebsfirma Les Films du Losange, in der sowohl eigene Filme wie auch die anderer Regisseure entstehen. In der Werkschau werden unter anderen die Filme "General Idi Amin Dada", "Barfly", "Single white female" ("Weiblich, ledig, jung sucht …") sowie "Amnesia" (F/CH) aus dem Jahr 2014, in dem Max Riemelt an der Seite Marte Kellers spielt.

Weitere Informationen: www.hofer-filmtage.com