Filmfestival goEast mit 47 Premieren im Programm



Am 28. März wird goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden eröffnet. Bis zum 3. April läuft das umfangreiche Festivalprogramm mit mehr als 140 langen und kurzen Filmen aus 25 Ländern, darunter 43 Premieren und vier Weltpremieren. Im Wettbewerb mit aktuellen Spiel- und Dokumentarfilmen konkurrieren 16 Beiträge um insgesamt 29.500 Euro Preisgeld sowie den Preis der Internationalen Filmkritik.




Auch in seinem siebten Jahr bietet das Festival neben den erfolgreich etablierten Programmsektionen wieder zahlreiche neue Rahmen- und Sonderveranstaltungen. Zu den Highlights zählt sicher die Präsentation der preisgekrönten Produktion "Das Fräulein" am Eröffnungsabend. Als Gast begrüßt das Festival hierzu die mehrfach ausgezeichnete kroatische Hauptdarstellerin Marija Škaričić. Ebenfalls prominent besetzt ist die Sonntagsmatinee am 1. April, bei der Volker Schlöndorffs "Strajk – Die Heldin Von Danzig" in Anwesenheit von Hauptdarstellerin Katharina Thalbach und Produzent Jürgen Haase gezeigt und diskutiert wird.

Einen immer breiteren Raum nimmt bei goEast die Förderung des Filmnachwuchses ein: An Filmstudierende aus Mittel- und Osteuropa und Deutschland gehen die von der BHF-BANK-Stiftung ausgelobten Preise des goEast-Hochschulwettbewerbs. In den Kategorien Animation, Kurzspielfilm, Dokumentar- und Experimentalfilm sind hier Preisgelder in Höhe von insgesamt 3.000 Euro zu gewinnen sowie ein mit 1.500 Euro dotierter Förderpreis für den besten Kurzfilm einer ausländischen Hochschule. Ebenfalls an den cineastischen Nachwuchs richtet sich das goEast-Young-Professionals-Programm, das Studierenden aus Tirana, Tallinn, Dessau, dem Rhein-Main-Gebiet und Kassel anspruchsvolle Fortbildungsmöglichkeiten bietet.

Erstmals in diesem Jahr vergibt die Robert Bosch Stiftung ihre Förderpreise für deutsch-osteuropäische Gemeinschaftsproduktionen bei goEast und unterstreicht damit die Bemühungen des Festivals um den Nachwuchs. Das Förderprogramm unterstützt die Arbeit junger Filmemacher, die ihre ersten Filme in internationalen Teams drehen. Diese Teams können mit insgesamt bis zu 210.000 Euro gefördert werden. Ab 2007 sollen die Preisträger regelmäßig bei goEast bekannt gegeben werden.
Auseinandersetzungen und Verständigungsversuche zwischen den Religionen sowie die allgemein gewachsene Bedeutung von Religion bilden den Gegenstand des diesjährigen goEast-Symposiums, traditionell geleitet von Hans-Joachim Schlegel. Unter dem Titel "Sehnsucht nach Spiritualität – Film und Religion im Osten Europas“ wird vom 29. bis 31. März 2007 die religiöse Vielfalt Osteuropas als Quelle kulturellen Reichtums und als Konfliktpotential erörtert und beleuchtet, wie sich dies im Film niederschlägt.

Auch jenseits der Leinwand verspricht goEast in diesem Jahr wieder Begegnungen mit Nachwuchs-Künstlern aus Osteuropa: So sind mit Wojciech Kuczok und Saša Stanišić vielversprechende junge Autoren beim Festival vertreten, die aus ihren aktuellen Werken lesen werden. Auch der renommierte Übersetzer Peter Urban präsentiert eine Auswahl seiner im Herbst erscheinenden deutschen Übertragungen von Gedichten des russischen Autors Gennadij Gor (1907–1981). Gor hat die 900-Tage-Blockade Leningrads durch deutsche Truppen vom ersten bis zum letzten Tage miterlebt, Lyrik diente ihm dabei als Überlebenshilfe. Regisseur Sergej Loznica wiederum fand in Moskauer Archiven beklemmende Aufnahmen aus dem belagerten Leningrad und montierte sie zu dem Dokumentarfilm "Blockade" (2005). An die Lesung und Filmvorführung schließt sich ein Gespräch zwischen Peter Urban und Sergej Loznica an. Zahlreiche weitere Specials, Workshops und Festveranstaltungen runden das Programm ab.

Alle Filme und Termine sowie ausführliche Informationen zum Rahmenprogramm unter:
Filmfestival goEast