Filmarchiv der Kurzfilmtage Oberhausen umgezogen

Über 1.500 Filmkopien aus mehr als 60 Jahren Festivalgeschichte wurden im Winter 2015/16 geprüft, in neue Filmdosen umgepackt und ins neue Archiv der Stadt Oberhausen transportiert, in dem eigens ein klimatisierter Raum für die Filme des Festival-Archivs eingeplant wurde.

Bislang haben die Kurzfilmtage die Kopien im klimatisierten Keller ihrer Villa gelagert, der im Lauf der Jahre aber zu klein wurde für die Bestände. Im neuen Stadtarchiv ist nun Platz nicht nur für die vorhandenen Kopien, sondern auch für Zuwachs: Jedes Jahr erwerben die Kurzfilmtage Filme aus dem aktuellen Programm für ihren Verleih und für ihr Archiv. Die Erhaltung des Bestands ist ein andauernder Prozess. Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Lagerräumen werden streng kontrolliert, zudem arbeiten die Kurzfilmtage fortlaufend daran, Kopien zu prüfen, zu restaurieren und zu digitalisieren.

Das Filmarchiv der Kurzfilmtage ist einzigartig. Ende der 50er Jahre ins Leben gerufen, enthält es heute mehr als 2.000 Titel aus über 60 Jahren Festivalgeschichte. Unter den Kopien im Archiv sind Kurzfilme großer Regisseure wie Roman Polanski, George Lucas, Werner Herzog, Alexander Kluge und viele andere. Für Filmhistoriker besonders interessant sind z.B. die umfangreichen Bestände aus dem früheren Jugoslawien. Darunter sind viele Filme, von denen im Oberhausener Stadtarchiv nun die einzige erhaltene Kopie lagert. Zum Bestand gehört auch eine Sammlung mit Kopien aus den Sportfilmtagen Oberhausen (1968-75). Rund 1.500 vor allem ältere Titel liegen auf Film vor, neuere Arbeiten zum großen Teil auf digitalen Datenträgern. Das Archiv der Kurzfilmtage wird im Einklang mit dem Reglement des Internationalen Verbands der Filmarchive FIAF (Féderation International des Archives du Film) unterhalten, die Kopien stehen soweit möglich für Verleih und wissenschaftliche Einrichtungen zur Verfügung.

Die Kurzfilmtage danken dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Museumsförderung und dem Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des LVR (Landschaftsverband Rheinland) für die Förderung des Archivprojekts.

Quelle: www.kurzfilmtage.de