Dokumentarfilmer Peter Krieg gestorben



Am Mittwoch verstarb der Dokumentarfilmer Peter Krieg im Alter von 61 Jahren in Berlin an den Folgen einer Operation. Krieg war vor allem in den 1970er – 1990er Jahren erfolgreich und wurde 1981 für seinen Film "Septemberweizen" mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.


In dem sozialkritischen Dokumentarfilm, der ihm Rahmen der ZDF-Reihe "Das kleine Fernsehspiel" gezeigt wurde, setzte sich Krieg mit den kapitalistischen Methoden der US-amerikanischen Weizenindustrie auseinander. Beleuchtet werden darin die Zusammenhänge, wie die US-Regierung sich durch gezielte Regulierung des Marktes die Abhängigkeit der Dritte-Welt-Länder zunutze machen will.

Auch in anderen Projekten nahm sich Krieg, der mit bürgerlichem Namen Wilhelm Gladitz hieß, der Problematik im Verhältnis zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern an. In "Flaschenkinder" (1974) kritisierte er multinationale Lebensmittelkonzerne wie Nestlé, die in Dritte-Welt-Ländern durch aggressive Marketingstrategien umstrittene Säuglingsnahrung als Alternative zum Stillen propagierten. Der Film beflügelte seinerzeit eine breit angelegte Boykott-Kampagne.

Zu weiteren Höhepunkten seiner Laufbahn zählt auch der Dokumentarfilmzyklus "Mythen der Moderne", zu dem neben "Die Seele des Geldes" (1987) und "Maschinenträume" (1988) auch der umstrittene "Vaters Land" (1986) gehörte, der wegen seinem kontroversen Umgang mit staatlichen und religiösen Symbolen heftig kritisiert wurde.

Kriegs letzte Arbeit war 2009 "Konsens in Somaliland", eine Kurzdokumentation über die eigenständige Region Somaliland, die im Norden von Somalia trotz des Bürgerkriegschaos" im Nachbarland erfolgreich Frieden praktiziert.