Die Preisträger des Internationalen Frauenfilmfestivals 2011



Gestern Abend endete das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund/Köln mit der Verleihung von insgesamt 4 Preisen und Preisgeldern in Höhe von 41.000 Euro.


Der mit 25.000 Euro dotierte Preis für den besten Spielfilm ging an die griechische Regisseurin Athina Rachel Tsangari. Sie erhielt den Preis für ihren Film "Attenberg", eine Geschichte über Freundschaft, Lebenslust und Verlust, die mit distanziertem Minimalismus und großen Bildern erzählt wird. Wie "Attenberg" war auch der argentinische Beitrag "La Mosca en la Ceniza" von Gabriela David, der mit einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet wurde, als deutsche Erstaufführung zu sehen.

Die Jury war in diesem Jahr mit der Schauspielerin Maren Kroymann, der US-amerikanischen Bloggerin Melissa Silverstein und der Niederländerin Claudia Landsberger, Leiterin von EYE International, besetzt.

Die Jury vergab eine lobende Erwähnung an den Film "La Mosca en la Ceniza" von Gabriela David, dessen unbequemes Thema der Prostitution von Minderjährigen hier einmal in einem Spielfilm behandelt wird.

Athina Rachel Tsangari nahm ihren Preis persönlich von der Jury in Empfang. Preisstifter ist die RWE Vertrieb AG. Enrique Angeleri, Produzent von "La Mosca en la Ceniza" und Ehemann von Gabriela David nahm die lobende Erwähnung entgegen. Der Preis wurde von Dr. Hanns-Ferdinand Müller (Vorstandssprecher der RWE Vertrieb AG) überreicht.

Der mit 1.000 Euro dotierte trailer-Publikumspreis geht an Ariane Astrid Atodji aus Kamerun für ihren Dokumentarfilm "Koundi et le jeudi national". In ihrer vierten Regiearbeit zeichnet sie in ruhigen Bildern ein charmantes Dorfporträt, dass gängige Afrika-Klischees hinter sich lässt. Am Wettbewerb um den Publikumspreis nahmen alle aktuellen Filme des diesjährigen Festivals mit einer Länge von mindestens 60 Minuten teil. Der Preis wird von der Zeitschrift trailer Ruhr des Berndt-Media-Verlags gestiftet.

Als Preisträgerinnen des Dortmunder Preises für Bildgestalterinnen wurden Eva Maschke für ihre Kameraarbeit im Dokumentarfilm "Frauenzimmer" (Regie: Saara Aila Waasner) und Hanne Klaas für ihren Dokumentarfilm "Ole" ausgezeichnet. Sie erhalten jeweils 2.500 Euro. Eine lobende Erwähnung ging an Maria Goinda für ihre Bildgestaltung im Film "Cartonera" (Regie: Maria Goinda). Die Entscheidungen trafen in der Jury dieses Jahr die Bildgestalterinnen Sophie Maintigneux, Daniela Knapp und Stephanie Hardt.

Die Berliner Filmemacherin Helga Reidemeister wurde am Abend mit dem ersten Dortmunder Dokumentarfilmpreis – gestiftet von der Sparkasse Dortmund – für ihr Lebenswerk als Dokumentarfilmregisseurin ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Gabriele Kroll überreichte den Preis für die Sparkasse.

Insgesamt war das Festival, das mit dem Thema "WAS TUN – Filme zur Situation" angetreten war, künstlerische Auseinandersetzungen zu den wichtigen Fragen der Zeit zu präsentieren, ein großer Erfolg. Das Festival hat sich bei diesem Thema in seiner Konzeption besonders weit geöffnet und mit zahlreichen Vorträgen, Konzerten, Workshops und einem mobilen Festivallabor versucht, für das Publikum neben filmischen Bestandsaufnahmen auch tatsächlich Handlungsimpulse zu setzen. Lokale Gruppen, die "was tun" wurden als Film-Paten eingebunden.

Die kommende Festivalausgabe wird im April 2012 in Köln stattfinden.

Quelle:
www.frauenfilmfestival.eu