Die Bilanz von LETsDOK: 314 Veranstaltungen in 157 Spielorten – und viele wichtige Begegnungen

Die Hauptspielzeit der bundesweiten Dokumentarfilmtage LETsDOK wurde am 15. Oktober abgeschlossen: Insgesamt fanden 314 Veranstaltungen in 157 Spielorten statt. 

 

Und aufgrund des großen Zuspruchs wird an einigen Orten sogar noch weitergespielt: Bis zum 29. Oktober finden bei "LETsDOK extended" weitere Vorstellungen in ganz Deutschland statt.

LETsDOK brachte Kinokultur in viele kleine Gemeinden, in denen es keine Kinos gibt, und schaffte vier Wochen lang eine deutlich vergrößerte Präsenz für den Dokumentarfilm. Viele Filme wurden an Sonderspielorten gezeigt, die zum besonderen Flair von LETsDOK beitragen: zum Beispiel auf einer Streuobstwiese in Bad Soden am Taunus oder in einem Rittergut im sächsischen Riesa. Es gab Vorstellungen in sämtlichen Bundesländern, die meisten Spielorte gab es in Bayern (77), Niedersachsen (43), Berlin (33), Brandenburg (30) und Hessen (24).

Viele Regisseur*innen präsentierten ihre Werke persönlich, außerdem gab es zahlreiche (Panel-)Diskussionen. In Wuppertal folgte auf "The Pickers", einen Film über die Arbeitsbedingungen von Erntehelferinnen in Europa, eine Diskussion mit Landwirt*innen. Über den Film "Wie schaffen wir die Agrarwende?" debattierte das Publikum an einem passenden Ort: in der vollbesetzten Packhalle eines Biolandhofs im nordrhein-westfälischen Eitorf. In Mainz wurde bei einem Open-Air-Event vor einer Szenekneipe der Film "Kein Land für Niemand" gezeigt, der Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer sowie die Lebensbedingungen in Flüchtlingslagern an den europäischen Außengrenzen dokumentiert. Auf der Bühne sprachen Vertreterinnen des Mainzer Flüchtlingsrats RLP e.V., der Seebrücke Mainz, der Organisation "Seapunks" und des Vereins zur Unterstützung von Menschen in Abschiebehaft.

LETsDOK gab vielen Akteur*innen eine Stimme, die sich für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzen, gemäß dem diesjährigen Motto: "Mehr Demokratie wagen". Doch das inhaltliche Spektrum war noch deutlich breiter. Insgesamt waren 148 Filme zu sehen, am häufigsten gezeigt wurden "Mona Mur im Gespräch", "Noch lange keine Lipizzaner", "Die Möllner Briefe", "Ein Tag ohne Frauen", "Kein Land für Niemand" und "Soladaten des Lichts".  

Manche Screenings wurden mit Lesungen und Konzerten verbunden – oder sogar mit einer Show: Bei dem Film "Zirkuskind" im Lichthaus Kino Weimar traten die jungen Artist*innen des Kinder- und Jugendzirkus Tasifan auf. Außerdem gab es Workshops und Tagungen zu Fachthemen, in Köln etwa zur Frage "KI oder K.O.? – Chancen, Risiken und Reality-Check für Filmschaffende". An vielen Orten ermöglichten lokale Kino-Initiativen die Vorstellungen, beispielsweise in Hachenburg, Mayen oder Hillesheim. Viele Veranstaltungen fanden in Kooperation mit Partnerorganisationen und Vereinen statt.

David Bernet (Ko-Vorsitzender der AG DOK): "Bei LETsDOK 2025 sind wieder viele Menschen zusammengekommen, haben Dokumentarfilme gesehen, diskutiert und sich vernetzt: Filmemacher*innen und Publikum, Kulturbegeisterte, Engagierte und Ehrenamtliche aus Vereinen und Organisationen. Das ist angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Polarisierung und Vereinzelung von großem Wert – gerade an den Orten, an denen es nur wenige Kulturangebote gibt. Wir danken den vielen Personen in ganz Deutschland, die das mit großem, oft ehrenamtlichem Einsatz ermöglicht haben – und freuen uns auf LETsDOK 2026."

LETsDOK ist eine bundesweite Initiative der AG DOK (Berufsverband Dokumentarfilm). Organisiert wurde LETsDOK in diesem Jahr erstmals vom Internationalen Dokumentarfilmfestival München (DOK.fest München) sowie von zwölf regionalen Teams in ganz Deutschland. LETsDOK fand zum sechsten Mal statt.

Quelle: www.letsdok.de