"Das Lehrerzimmer" ist der deutsche Beitrag für die Oscars® 2024

Der Spielfilm "Das Lehrerzimmer" von İlker Çatak (if... Productions Film) wird für Deutschland bei der 96. Oscar®-Verleihung in der Kategorie "Best International Feature Film" ins Rennen gehen. Eine von German Films berufene, unabhängige Fachjury hat dies entschieden. Insgesamt wurden 13 Filme für die Auswahl eingereicht.

 

Nach Sichtung aller eingereichter Filme am 22. und 23. August in München hat die neunköpfige Jury mit Jurysprecher Torsten Koch (Constantin Film, Verband der Filmverleiher e.V.) das Drama "Das Lehrerzimmer" ("The Teachers' Lounge") als deutschen Oscarkandidat ausgewählt. Die Begründung dazu lautet wie folgt:

"Mit "Das Lehrerzimmer" nominiert die Jury einen hochaktuellen, universellen Kinofilm, dem man sich nicht entziehen kann. Student Academy Award®-Gewinner Ilker Çatak nimmt den Mikrokosmos Schule als Bühne gesellschaftlicher Erosionsprozesse im postfaktischen Zeitalter. Seine präzise geschriebene Geschichte inszeniert Çatak meisterhaft als Scheitern von Verständigung. Atemberaubend spielt Leonie Benesch eine Idealistin, die beim Versuch, alles richtig zu machen, immer weiter unter Druck gerät – verstärkt durch die kluge Entscheidung für das ungewöhnliche 4:3-Format. Getragen wird "Das Lehrerzimmer" durch sein herausragend besetztes und hervorragend spielendes diverses Ensemble."

Regisseur Ilker Çatak und Produzent Ingo Fliess zu der Entscheidung:

"Die Nominierung unseres Films für den Auslandsoscar ist eine besondere Ehre und Anerkennung unserer konsequenten Arbeit, sowie der kreativen Leidenschaft aller Beteiligten. Wir sind zutiefst dankbar für diese Chance und freuen uns von Herzen. Gleichzeitig aber sind wir uns der Verantwortung sehr bewusst, den deutschen Film auf der internationalen Bühne zu repräsentieren. Dabei verstehen wir unseren Film nicht nur als individuelles Werk, sondern auch als einen Beitrag zur kulturellen Identität unseres Landes. Wir werden mit voller Hingabe daran arbeiten, dieser Verantwortung gerecht zu werden."

Über den Film:

In dem Drama "Das Lehrerzimmer" geht es um Carla Nowak (Leonie Benesch), eine junge, engagierte Sport- und Mathematiklehrerin, die ihre erste Stelle an einem Gymnasium antritt. Im neuen Kollegium fällt sie durch ihren Idealismus auf. Als es an der Schule zu einer Reihe von Diebstählen kommt und einer ihrer Schüler verdächtigt wird, beschließt sie, der Sache eigenständig auf den Grund zu gehen. Zwischen empörten Eltern, rechthaberischen Kolleg*innen und angriffslustigen Schüler*innen versucht Carla zu vermitteln, wird dabei jedoch schonungslos mit den Strukturen des Systems Schule konfrontiert. Je verzweifelter sie sich bemüht, alles richtig zu machen, desto mehr droht die junge Lehrerin daran zu zerbrechen.

"Das Lehrerzimmer" ist ein elektrisierendes Werk über den Mikrokosmos Schule als Spiegel unserer Gesellschaft. Weltpremiere feierte der Film bei den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlin 2023 in der Sektion Panorama und generierte damit national wie international Aufmerksamkeit.

Sony Pictures Classics hat den Film bereits nach Nord- und Lateinamerika sowie nach Osteuropa verkauft. Auf internationalen Festivals wird "Das Lehrerzimmer" unter anderem noch in Toronto, Haifa, Busan, Gent und Valladolid zu sehen sein. Ebenso wurde der Film bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter fünfmal beim Deutschen Filmpreis – inklusive der Lola für den besten Spielfilm – sowie auf der Berlinale mit dem Europa Cinemas Label als bester europäischer Film der Sektion Panorama sowie dem CICAE Arthouse Cinema Award. Beim Europäischen Filmpreis ist "Das Lehrerzimmer" in der Vorauswahl.

"Das Lehrerzimmer" wurde von if…Productions Film in Co-Produktion mit ZDF und ARTE hergestellt und unterstützt von BKM, MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein sowie Deutscher Film Förderfonds und Filmförderungsanstalt.

Der Film hatte seinen deutschen Kinostart am 4. Mai 2023 im Verleih von Alamode Filmdistribution und erreichte bis August rund 230.000 Zuschauer*innen. Bis zum geplanten Auswertungsbeginn durch DVD und VoD werden weitere 20.000 Kinobesucher*innen erwartet.

Im Weltvertrieb von Be for Films wurde "Das Lehrerzimmer" darüber hinaus weltweit in alle Territorien, mit Ausnahme von Südostasien, verkauft.

Regisseur Ilker Çatak konnte bereits erste Oscar®-Erfahrungen sammeln: Sein Abschlussfilm "Sadakat" ("Fidelity") an der Hamburg Media School wurde 2015 mit dem Student Academy Award® in Gold für den "Besten Ausländischen Film“ ausgezeichnet.

Der Weg zu den Oscars®:

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences wird Mitte Oktober eine Liste aller in der Kategorie "Best International Feature Film" eingereichten Titel veröffentlichen. Im letzten Jahr hatten 92 Länder Filme angemeldet. Die 15 Titel umfassende Shortlist für die Kategorie, die die eingereichten Filme aus den unterschiedlichen Ländern beinhaltet, wird am 21. Dezember 2023 verkündet.

Aus dieser Shortlist werden die fünf nominierten Filme ausgewählt und am 23. Januar 2024 bekanntgegeben.

Die Oscar®-Verleihung findet am 10. März 2024 statt.

Die Auswahl des deutschen Beitrags:

Über den deutschen Beitrag für den Oscar® in der Kategorie "Best International Feature Film" entscheidet ein jährlich neu berufener Auswahlausschuss. Dieser besteht aus Vertreter*innen acht verschiedener Verbände und Institutionen, die im Filmbereich tätig sind.

German Films ist als zuständige Dachorganisation für die Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens für den deutschen Kandidaten zuständig, der ins Rennen um den Oscar® in der Kategorie "Best International Feature Film" geht. German Films ist nicht im Auswahlgremium vertreten.

Quelle: german-films.de