Dani Levy zu Gast bei "Was tut sich - im deutschen Film?"

Am Samstag, den 28. August (20:45 Uhr), gastiert die Veranstaltungsreihe "Was tut sich - im deutschen Film?" des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main ein weiteres Mal im Cinema-Kino am Rossmarkt.

Als Gast präsentiert Dani Levy seinen aktuellen Spielfilm "Das Leben ist zu lang" (2010), eine prominent besetzte Komödie über die Midlife-Crisis eines Filmemachers, die am heutigen Donnerstag, den 26. August, bundesweit in den Kinos startet. Der Regisseur und Schauspieler spricht anschließend mit einem Kritiker von epd Film, dem Kooperationspartner der seit 2005 laufenden Reihe. Während der baulichen Erneuerung des Deutschen Filmmuseums (bis Frühsommer 2011) wird die Film und Gesprächsreihe in Kooperation mit anderen Frankfurter Kinos fortgesetzt.

Drei Jahre nach "Mein Führer" drehte der Filmemacher und Schauspieler Dani Levy seinen nunmehr elften Spielfilm. Im Mittelpunkt steht der jüdische Regisseur Alfi Seliger (Markus Hering), ein geborener Nebbich, ein liebenswerter Versager und Hypochonder, der sich von allen Seiten mit Problemen konfrontiert sieht. Seit Jahren hat er keinen Film mehr gedreht und auch sein neues Spielfilmprojekt mit dem Titel "Mo-ha-ha-med" über den Karikaturenstreit, mit dem er auf jedem Filmempfang hausieren geht, ist weit davon entfernt, einen Produzenten zu finden. Zu Hause nimmt seine Frau Helena (Meret Becker) ihn genauso wenig ernst wie seine zwei pubertierenden Kinder. Seine Bank geht insolvent. Seine Mutter (Elke Sommer), eine einst berühmte Schauspielerin, macht ihm mit ihrer Exzentrizität zu schaffen.

Dann entwickelt Natasha (Veronica Ferres), die spielwütige und überemotionale Gattin eines Produzentenmoguls, ein Faible für Alfi und bringt ihren Mann dazu, dessen Film zu finanzieren. Auch der einstige deutsche Weltschauspieler Georg Maria Stahl (Gottfried John) stellt ihm nach, um endlich wieder eine Filmrolle zu bekommen. Doch auch diese Entwicklungen helfen ihm nicht aus seiner persönlichen Krise. Als ihm schließlich ausgerechnet sein Psychiater (Udo Kier) rät, seinem Leben ein Ende zu machen, versucht Alfi einen theatralischen Abgang von der tragischen Weltbühne.

 

Einige ihrer persönlichsten Filme haben große Regisseure wie Truffaut, Fellini und Fassbinder gedreht, wenn sie die Entstehung eines Films selbst zum Thema machten. Auch Dani Levy erzählt aus einem sehr persönlichem Blickwinkel die Geschichte eines Filmemachers, der an der Realität seines Berufs zu scheitern droht, in einer Krise zwischen Schein und Sein. Seien es arrogante Produzenten, hochnäsige Schauspieler, dämliche Drehbuchschreiber – scheinbar jedes nur denkbare Problem der Filmbranche wird hier angesprochen, mit einem teils ironischen, teils zynischen, sehr schwarzen, aber stets sitzenden Humor. Die Figur des Alfi Seliger speist sich aus Gestalten der jüdischen Kulturgeschichte wie dem Milchmann Tewje, dessen Lebenstraum nach und nach in sich zusammenfällt, dem sprichwörtlichen Nebbich, womit ursprünglich ein ungeschickter Gauner bezeichnet wurde, aber auch dem Stadtneurotiker Woody Allens. Dani Levy nutzt den Blickwinkel seines vermeintlichen Alter Egos, um über den Sinn des Lebens und seine Eitelkeiten zu sinnieren.

Bei der Veranstaltungsreihe "Was tut sich - im deutschen Film?" kooperieren das Deutsche Filmmuseum und epd Film. Dabei stellen etablierte und aufstrebende Regisseurinnen und Regisseure seit Mai 2005 ihre aktuellen Produktionen vor.

Die geführten Filmgespräche sind von epd Film in zwei Sonderheften veröffentlicht worden und über den OnlineShop des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main oder direkt bei epd Film erhältlich ist. Quelle:

www.deutsches-filmmuseum.de