Brecht-Schauspieler Ekkehard Schall gestorben

Der Berliner Schauspieler Ekkehard Schall ist tot.

Schall war einer der wichtigsten Brecht-Schauspieler der Nachkriegszeit und eine der prägenden Figuren des DDR-Theaters. Der gebürtige Magdeburger wurde 1952 von Bertolt Brecht ans Berliner Ensemble verpflichtet, wo er in 40 Jahren mehr als 6000 Mal auf der Bühne stand. Er spielte alle großen Rollen des brechtschen Repertoires, seine Darstellung des Arturo Ui in Brechts Hitler-Parabel brachte ihm auch internationale Anerkennung ein. Neben seiner Theaterarbeit trat er gelegentlich auch in Film und Fernsehen auf.

Nach der Wende trennte sich Schall 1991 vom Berliner Ensemble, die Leitung des Hauses durch Claus Peymann bezeichnete er später einmal als "Etikettenschwindel". Zusammen mit seiner Frau, der Brecht-Tochter und -Erbin Barbara Brecht-Schall, lebte er zurückgezogen im Buckower Haus Brechts, schrieb Gedichte und trat gelegentlich am kleinen Berliner theater 89 auf. Ein letztes großes Theaterprojekt, Shakespeares "König Lear" unter der Regie seiner Tochter Johanna Schall, kam nicht mehr zustande. Vergangenen Samstag starb Schall im Alter von 75 Jahren im brandenburgischen Buckow.