Zwischen gestern und morgen

Deutschland (West) 1947 Spielfilm

Inhalt

Der Zeichner Michael Roth kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Schweizer Exil in seine Heimatstadt München zurück. Er muss feststellen, dass seine einstigen Freunde ihn feindselig empfangen, da man seine überstürzte Flucht irrtümlich mit dem Diebstahl von Schmuckstücken der Jüdin Nelly Dreifuß in Verbindung gebracht hat, die sich damals das Leben nahm. Roth kann sich jedoch rehabilitieren und auch einer anderen, nahezu heimatlos gewordenen Frau zu neuem Lebensmut verhelfen.

 

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Falk Schwarz
"Glanz der Unschuld"
Bei den ersten Bildern dieses Films möchte man wegsehen: München 1947 - vom Bahnhof steht noch eine Restwand, der Odeonsplatz verwüstet, die Frauenkirche getroffen, riesige Schutthaufen links und rechts der leeren Straßen. Die totale Verwüstung! (Man denkt unwillkürlich an die Bilder aus der Ukraine). Kameramann Günther Anders erspart uns nichts. Von dem Hotel Regina steht nur noch die Vorderfront. In diese Trümmerlandschaft kommt Michael Rott (Viktor de Kowa), öffnet im oberen Stockwerk des Hotels eine Tür - und schaut ins Nichts, tief unter ihm die zerbombte Stadt. Er ist nach zehn Jahren zurück gekommen, um seine damalige Geliebte wieder zu finden. Er irrt durch die Stadt. Trifft auf eine 22jährige (Hildegard Knef), die im Schutt des Hotels herumwühlt. Ihre Frische, ihre Unverbrauchtheit und Zuversicht , ihre Lebensfreude sind für ihn ansteckend. Sie wird ihm sagen, was jetzt zu tun ist mit dem "Glanz der Unschuld" (Seeßlen). Doch ob sie zusammenkommen, lässt der Film offen. Dann der Schmuck, von dem alle glauben, Rott habe ihn gestohlen. In mehreren Rückblenden erzählt der Film, wie die Jüdin Nelly Dreyfuss (Sybille Schmitz) dieses Kollier ihrem Ex-Gatten und immer noch geliebten Alexander Corty (Willy Birgel) geschenkt hat. Als die Gestapo sie im Hotel aufspürt, begeht sie Selbstmord (etwas, was dann leider acht Jahre später für die Schauspielerin grausame Wirklichkeit wurde). - Der Film ist über alle Maßen dem Gestern verhaftet. Die Schmitz rührt an die Tränendrüsen als die selbstlose Frau, die ihre wahre Liebe tief im Herzen verborgen trägt, für sich selbst nichts will und mit jenem glatten (und falschen) UFA-Sentiment um Sympathie wirbt. Der überschlanke Willy Birgel findet kaum aus seiner Verklemmung heraus, selbst Erich Ponto bleibt rätselhaft in seiner Wut auf die, die dem Dritten Reich aus dem Ausland zugeschaut haben - obwohl gar nicht genau zu sagen ist, welche Rolle er denn hier eigentlich spielt. - Der Film ist ein halbherziger Krimi, ein wenig auch Melodram, es könnte ein Zeitfilm sein - in seiner Verwirrung, seiner Verunsicherung und der unklaren Botschaft. Ein Heimkehrerfilm? Dazu ist er nicht konsequent genug. Eher etwas, was den Filmemachern seit jeher anhaftet - man schielte auf den Erfolg der Hilde Knef in "Die Mörder sind unter uns" und wollte daran teilhaben. Doch von dem Staudte Film ist dieser Harald Braun galaxienweit entfernt.

Credits

Regie

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Standfotos

Bauten

Kostüme

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Länge:
2999 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DD): 19.11.1948 [Sowjetische Militärzensur]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 11.12.1947, München, Luitpold-Theater

Titel

  • Originaltitel (DE) Zwischen gestern und morgen
  • Weiterer Titel (US) Between Yesterday and Tomorrow

Fassungen

Original

Länge:
2999 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DD): 19.11.1948 [Sowjetische Militärzensur]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 11.12.1947, München, Luitpold-Theater

Prüffassung

Länge:
3063 m, 112 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): Dezember 1947 [Alliierte Militärzensur]