Inhalt
Agnes, eine Lehrerin aus der hessischen Provinz, kommt nach Berlin. Sie soll ein totes Mädchen identifizieren, da es sich um Lydia, ihre von zu Hause weggelaufene Tochter handeln könnte. Es ist nicht Lydia, trotzdem bleibt Agnes in der Stadt. Bei ihrer verzweifelten Suche trifft sie auf die Streunerin Ines, die nicht mehr von ihrer Seite weicht.
Die Figur der Ines könnte aus Maria Speths Dokumentarfilm "9 Leben" stammen, die sich schon früh entschieden haben, auf der Straße zu leben. Erzählte die Regisseurin in "Madonnen" von einer jungen Frau, die keine Verantwortung für ihre Kinder übernehmen kann und dennoch weitere in die Welt setzt, geht es nun um eine fürsorgliche Mutter, deren geliebte Tochter durch ihr Verschwinden einen blinden Fleck hinterlassen hat. Es ist Ines, die Agnes mit ihrem provozierenden Verhalten und ihren penetranten Nachfragen zwingt, das Mutter-Tochter-Verhältnis zu überdenken. Ob bei nächtlichen Autofahrten oder Gesprächen im Hotelzimmer, stets ist die Kamera ganz nah an den Gesichtern und lässt gleichzeitig Raum für das Aufeinandertreffen zweier Menschen, die sich gegenseitig aus der Reserve locken und dabei auf eigentümliche Weise annähern.
Quelle: 64. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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