Inhalt
Die zwölfjährige Karla ist daheim davongelaufen und sucht jemanden, der ihr zuhört. Sie möchte, dass ihr Vater für seine Grausamkeiten an ihr bestraft wird. Aber sie möchte keine Details ausbreiten, um die Taten nicht noch einmal zu durchleben. In Richter Lamy findet sie einen Mann, der ihr glaubt und bereit ist, den damals äußerst schwierigen Weg mit ihr gemeinsam zu gehen, in dieser Zeit den eigenen Vater wegen Missbrauchs zu verklagen. Rainer Bock spielt den Richter, der sich den Fall kindgerecht juristisch erarbeitet, seelisch so nah und angreifbar, so schutzlos fast wie das Opfer, der für die Kleine seinen Ruf riskiert, so angreifbar ist – besonders damals – ein solcher Vorwurf ohne Beweise. Ein filmisches Meisterstück, still und eindringlich, der Pflichtlektüre für Richter sein sollte, jenseits aller Klischees und moralistischer Empörung und deshalb mit um so größerer moralischer Intensität. (MK/JS)
Quelle: 21. Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein
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