Herz ohne Gnade

BR Deutschland 1958 Spielfilm

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Falk Schwarz
"Ich dulde in meinem Haus keinen Bastard" -
schreit Friedrich Rombach (Werner Hinz) seinen Sohn an, der nichts weiter wollte, als seinem eigenen Sohn einen Dackel zu schenken, der keinen Stammbaum hat. Einwände lässt der Vater nicht gelten, er setzt mit seiner Macht durch, was er in seiner autoritären Verblendung für richtig hält. Erst im Nachhinein wird aber dem Zuschauer klar, wen er wirklich mit diesem Satz gemeint hat. Rombach ist kühl, herrisch, unnahbar und hasst seinen Sohn. Als die junge, bildhübsche, sanfte und freundliche Anja (Barbara Rütting) von ihm als Privatsekretärin angestellt wird, ist das Trio vollständig. Der nicht weniger schrei-feste Sohn (Hansjörg Felmy) umgarnt die junge Frau, versucht sie zu vergewaltigen, tut alles, um sich als "Ungeheuer" zu stilisieren und bedrängt die Sekretärin seines Vaters. Doch es kommt, wie es in der Dramaturgie der 50er Jahre oft geschieht: plötzlich ist der Herrscher tot, sein Sohn wird verdächtigt, ihn umgebracht zu haben. Dabei hält Regisseur Victor Tourjanski seine Schauspieler keineswegs zurück. Werner Hinz liefert eine Glanzleistung als prinzipienfester, verhärteter Vater. Als er aber seiner Sekretärin einen Heiratsantrag macht, wird er plötzlich menschlich, angenehm und geradezu versöhnlich. Felmy steht ihm in nichts nach. Wobei für ihn die Herausforderung noch größer wird, weil er sich von dem unbedenklichen Draufgänger zu einem liebenden, den Tränen nahen Mensch glaubhaft entwickeln muss. Da hat der Regisseur ganze Arbeit geleistet. Barbara Rütting bleibt zurückhaltend, versucht mit Empathie und Emotion die ständig hochschlagenden Wogen zu glätten und verliert sich dabei nicht. Ein Schauspielerfest! Dass sich nachher alles richtet, der Unschuldige freikommt, geläutert und verändert ist, war der Trick der Vorlage von Eduard Rhein, der als Hörzu Chefredakteur mit emotionalen Wirrnissen seine Leserschaft faszinierte. Dennoch ist daraus ein ernsthafter Film geworden, der durch die Leistungen der Schauspieler auch heute noch sehenswert ist. Das Thema jedoch - der Sohn ist gar nicht der Sohn und ahnt überhaupt nicht, dass der verhasste Vater gar nicht der Vater ist, weil alle geschwiegen haben über den Fehltritt der Mutter - dieses Thema ist in der Tat zeitlos.

Credits

Screenplay

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Cast

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All Credits

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Assistant camera

Production design

Costume design

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Shoot

    • 1958: Real-Film-Studios Hamburg-Wandsbek
Duration:
2590 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1.33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:

Uraufführung (DE): 24.04.1958, Hamburg, Die Barke

Titles

  • Originaltitel (DE) Herz ohne Gnade

Versions

Original

Duration:
2590 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1.33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:

Uraufführung (DE): 24.04.1958, Hamburg, Die Barke