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Die Filmwelt schaut gespannt nach Berlin, wenn sich am 09. Februar der Vorhang für die 62. Internationalen Filmfestspiele öffnet. Die Berlinale ist auch ein besonderes Highlight für rund 50 Berliner Schulklassen aller Schulformen und Jahrgangsstufen, die im Rahmen des Berlinale Schulprojekts die Filme der Sektion Generation besuchen und dazu eigene Projekte in ihren Klassen verwirklichen.

Der rote Teppich, eine persönliche Begrüßung durch Moderatoren/innen, fremdsprachige Filme, die normalerweise nicht im Kino laufen, der direkte Kontakt mit Regisseuren/innen und Darstellern/innen, oder auch die Möglichkeit, ein Autogramm ergattern, das alles unterscheidet den Berlinalebesuch deutlich vom "normalen" Kinobesuch.
 

Kulturstaatsminister Bernd Neumann eröffnet am heutigen Abend die Ausstellung "Mario Adorf … böse kann ich auch" in der Akademie der Künste in Berlin.
                
Der Kulturstaatsminister erklärt in seiner Rede: "Mario Adorf hat der Akademie der Künste – die seit über hundert Jahren über das bedeutendste Archiv für Kunst und Kultur im deutschen Sprachraum verfügt – mit seinem persönlichen Archiv eine einmalige Dokumentation des deutschen Films geschenkt. Daraus ist diese eindrucksvolle Ausstellung entstanden, die uns nicht nur Einblicke in ein reiches Schauspielerleben gewährt, sondern auch in fast 60 Jahre deutscher Filmgeschichte."
            

Seit 1986 ehren die Internationalen Filmfestspiele Berlin mit der Berlinale Kamera Filmpersönlichkeiten oder Institutionen, denen sich das Festival besonders verbunden fühlt und denen es mit dieser Ehrung seinen Dank ausdrücken möchte. Bei den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin wird Ray Dolby als einer der bedeutendsten technischen Erfinder der Filmindustrie mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet.
 

Bei der ersten Vergabe des Deutschen Schauspielerpreises durch den Bundesverband Film- und Fernsehschauspieler in Berlin am 12. Februar wird Katharina Thalbach mit dem "Ehrenpreis für das Lebenswerk" ausgezeichnet.
  
"Vom Publikum dafür geliebt, von den Kollegen bewundert, gelingt ihr seit Jahrzehnten das Kunstwerk, nicht nur im Geschäft zu bleiben, sondern dieses aktiv mit zu gestalten. Wenn man die Schauspielkollegen fragt, warum die Erwähnung automatisch ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubert, bekommt man immer wieder das Wort zu hören, um das uns mit dem Deutschen Schauspielerpreis geht: Sie inspiriert", begründet Jury-Mitglied Hans-Werner Meyer die Entscheidung des Bundesverbandes der Film- und Fernsehschauspieler, der Schauspielerin die Auszeichnung zu verleihen.
 

Die Retrospektive "Die rote Traumfabrik" über das legendäre deutsch-russische Filmstudio Meschrabpom und den deutschen Zweig Prometheus zeigt als Ergebnis einer aufwändigen, mehrjährigen Recherche in 32 Programmen 44 Filme – darunter Raritäten, über deren Erhaltungszustand in vielen Fällen wenig bekannt war.
 
Mehrere Archive haben für die Retrospektive Filme in neuen Kopien wieder verfügbar gemacht: so das Bundesarchiv/Filmarchiv, die Deutsche Kinemathek, das Österreichische Filmmuseum und das Russische Staatliche Archiv für Film- und Fotodokumente Krasnogorsk. Das Österreichische Filmmuseum präsentiert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek erstmals eine neue Restaurierung von Fjodor Ozeps Version des Tolstoi-Dramas "Schiwoi trup" ("Der lebende Leichnam", 1929), die auf der Basis sechs unterschiedlicher Fassungen entstand.
 

"Bai lu yuan" (White Deer Plain) von Wang Quan’an aus der Volksrepublik China komplettiert den Wettbewerb der 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Damit konkurrieren 18 Filme im Berlinale Palast um den Goldenen und die Silbernen Bären. Der Wettbewerb umfasst 23 Filme, hinzu kommen zwei Sondervorführungen im Berlinale Palast.
 
"Bai lu yuan" (White Deer Plain)
Volksrepublik China
von Wang Quan'an
mit Zhang Fengyi, Zhang Yuqi, Wu Gang
Weltpremiere
 
Quelle und das gesamte Programm: www.berlinale.de 

Die Berlinale engagiert sich seit 2006 auch mit der Einführung des Preises für den Besten Erstlingsfilm intensiv für den Filmnachwuchs. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) gestiftet. Das Preisgeld teilen sich Regisseur und Produzent des Preisträgerfilms. Zudem wird dem Regisseur ein hochwertiger "Viewfinder" als nützliches Werkzeug und Erinnerungsstatuette überreicht.
                  
Der Preis für den Besten Erstlingsfilm wird sektionsübergreifend an einen Debütfilm aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama, Forum, Generation sowie der Perspektive Deutsches Kino vergeben. Die Gewinner werden am 18. Februar bei der offiziellen Preisverleihungsgala im Berlinale Palast bekannt gegeben.
           
Eine dreiköpfige Jury entscheidet über die Preisvergabe:
                  

Die unabhängigen amerikanischen Filmemacher präsentieren sich in diesem Jahr mit einer eigenen Lounge im Martin-Gropius-Bau auf dem European Film Market (9.-17.02.2012). Unter dem Dach "American Independents in Berlin", organisiert vom Independent Filmmaker Project (IFP) und dem Sundance Institute, stellen sich mehr als 50 neue US-Indies in den Reihen "IFP Selects" und "Sundance at EFM" den über 1.500 Einkäufern beim ersten internationalen Filmmarkt der Branche vor.
                     

Der Schauspieler, Autor und Regisseur Vadim Glowna ist tot. Wie erst heute bekannt wurde, verstarb er am 24. Januar im Alter von 71 Jahren.
                     
Glowna, Jahrgang 1941, begann seine Karriere in den frühen 60er Jahren am Hamburger Schauspielhaus, wo er unter anderem mit Gustaf Gründgens arbeitete. Sehr schnell verlegte er sich jedoch auf das Film- und Fernsehgeschäft: Im Lauf seiner Karriere stand er weit über 150 Mal vor der Kamera.
                 

Während der zehnten Ausgabe des Berlinale Talent Campus treffen 150 Referenten aus aller Welt, darunter Mark Cousins, Alex McDowell, Thomas Demand, Tony Gatlif, Uli Hanisch, Brillante Mendoza und Keanu Reeves, auf 350 junge Filmemacher aus rund 90 Ländern. Vom 11. bis 16. Februar 2012 wird gemeinsam im Hebbel Theater am Ufer (HAU) diskutiert, gecoacht und sich ausgetauscht.
             
Die Zukunft des Filmemachens
               

Das Haus der Kulturen der Welt ist wieder Festivalzentrum von Generation. Die zwei Kinosäle im Architekturdenkmal direkt an der Spree bieten mit insgesamt rund 1.400 Sitzplätzen den feierlichen Rahmen für die Eröffnungen und Festivalpremieren der beiden Wettbewerbe der Sektion.
                         
Den Wettbewerb Generation 14plus eröffnet der US-amerikanische Debütfilm "Electrick Children" von Rebecca Thomas. Zur Weltpremiere am 10. Februar um 19:30 Uhr wird die Regisseurin zusammen mit ihren Hauptdarstellern Julia Garner ("Martha Marcy May Marlene"), Rory Culkin ("Lymelife") und Billy Zane ("Titanic") auf dem Roten Teppich erwartet. Garner spielt eine junge Mormonin, die aus ihrer streng religiösen Gemeinschaft ins Nachtleben von Las Vegas ausbricht.