Special Screenings im Berlinale Forum 2012

Mit einer Reihe von Special Screenings vervollständigt das Forum der Berlinale sein bereits bekanntgegebenes Programm.
                    
In dem Dokumentarfilm "Lawinen der Erinnerung" porträtiert Dominik Graf, einer der einflussreichsten deutschen Film- und Fernsehregisseure, eine andere Fernsehpersönlichkeit, den Autor, Regisseur und Produzenten Oliver Storz. Sein Film ist zugleich ein Beitrag zur deutschen Fernsehgeschichte und zur deutschen Geschichte überhaupt.
        
Das dokumentarische Projekt "in arbeit / en construction / w toku / lavori in corso" von Minze Tummescheit und Arne Hector folgt dem Prinzip des Ketteninterviews. Der erste Interviewpartner führt das Filmteam zum zweiten, und so fort. Alle verbindet die Arbeit in kooperativen Strukturen. Die Frage, die sie verhandeln, ist die ihrer Legitimation: Ist es sinnvoll und überhaupt möglich, sich außerhalb des industriellen Fortschritts, der politischen Öffentlichkeit oder des Weltmarkts zu verorten?
              
Einen festen Platz im Forum haben Wiederaufführungen und "Ausgrabungen" seltener Werke. So ist 20 Jahre nach seiner Premiere beim Forum 1992 Tom Kalins kunstvoller und provokativer Spielfilm "Swoon" wieder zu sehen, eines der besten Beispiele des "New Queer Cinema" der 90er Jahre. Mit Wynn Chamberlains Mediensatire "Brand X" aus dem Jahre 1968 ist ein lange verschollenes Werk des US-Underground-Kinos wiederzuentdecken.
In restaurierten Fassungen ihrer Filme "The Connection" und "Ornette: Made in America" wird das Werk der legendären US-Regisseurin Shirley Clarke vorgestellt, ergänzt durch ein Werkstattgespräch mit Restaurator Dennis Doros. Kawashima Yuzo ist hierzulande durch seinen Film "Bakumatsu tayoden" ("The Sun in the Last Days of the Shogunate") bekannt. Zwei weitere Werke – "Suzaki Paradaisu: Akashingo" ("Suzaki Paradise: Red Light") und "Kino to ashita no aida" ("Between Yesterday and Tomorrow") – zeigen einen japanischen Regisseur, der gesellschaftlichen Wandel aufnahm wie kaum ein anderer seiner Generation.

Ein besonderes Abenteuer ist die Wiederentdeckung des kambodschanischen Kinos der 1960er und frühen 70er Jahre. Diesem "Goldenen Zeitalter" widmet sich der Dokumentarfilm "Le sommeil d’or" von Davy Chou (Forum Hauptprogramm). Mit der einmaligen Aufführung von drei über die tragische kambodschanische Geschichte geretteten Filmen der Regisseure Ly Bun Yim ["Puthisen Neang Kongrey" ("12 Sisters"), 1968] und "Tea Lim Koun" ["Peov Chouk Sor", 1967 und "Puos Keng Kang" ("The Snake Man"), 1970] geben wir einen Einblick in die Vergangenheit einer kaum bekannten Filmnation.
              
Forum 2012 Special Screenings:
          
- "Brand X" von Wynn Chamberlain, USA
- "in arbeit / en construction / w toku / lavori in corso" ("in the works") von Minze Tummescheit/Arne Hector, Deutschland - WP
- "Lawinen der Erinnerung" von Dominik Graf, Deutschland - WP
- "Swoon" von Tom Kalin, USA
- "Bakumatsu taiyoden" ("The Sun in the Last Days of the Shogunate") von Kawashima Yuzo, Japan
- "Kino to ashita no aida" ("Between Yesterday and Tomorrow") von Kawashima Yuzo, Japan
- "Suzaki Paradaisu Akashingo" ("Suzaki Paradise: Red Light") von Kawashima Yuzo, Japan
- "The Connection" von Shirley Clarke, USA
- "Ornette: Made in America" von Shirley Clarke, USA
- "Peov Chouk Sor" von Tea Lim Koun, Kambodscha - "Puos Keng Kang" ("The Snake Man") von Tea Lim Koun, Kambodscha
- "Puthisen Neang Kongrey" ("12 Sisters") von Ly Bun Yim, Kambodscha
               
Quelle: www.berlinale.de