Gallery
All Pictures (5)Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Else Weber
- Heinz Althaus
- Betty
- Architekt Ring
- Lissy Zehnter
- Gustav Knetsch – Nante
- Schneegandt
- Schnitters
- Burghandt
- Hinzdorf
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Script editor
Director of photography
Still photography
Production design
Set construction
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Music
Cast
- Else Weber
- Heinz Althaus
- Betty
- Architekt Ring
- Lissy Zehnter
- Gustav Knetsch – Nante
- Schneegandt
- Schnitters
- Burghandt
- Hinzdorf
- Vater Althaus
- Direktor Schöffer
- Regisseur Hoffmann
- Prof Kortlein
- Frau Jandrek
- Professor Helbig
- Miller
- Tietz
- König Wilhelm IV.
- Aufnahmeleiter Fleissner
- Fräulein Ludwig
- Stock
- Maria Schrenck
- Vater Schlöffel
- Ludwig Uhland
- Bismarck
- Reisender
- Adjutant des Königs
- Sohn von Ring
Production company
Unit production manager
Location manager
Production assistant
Original distributor
Duration:
2769 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 05.11.1948, Berlin, Babylon
Titles
- Originaltitel (DD) ...und wieder 48!
Versions
Original
Duration:
2769 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 05.11.1948, Berlin, Babylon
Comments
You have seen this movie? We are looking forward to your comment!
Login or register now to write a comment.
„Die bürgerlichen Honoratioren von der Dorotheenstadt als Revolutionäre“: Der Regisseur Hoffmann zeigt die Paulskirchen-Demokraten als lächerliche Figuren in seinem ironischen Rückblick auf bewegte Zeiten vor einhundert Jahren. Und wird von zahlreichen Studenten in seiner Sichtweise unterstützt: „Ein Narrenkonvent“ sei die erste gewählte Abgeordnetenversammlung gewesen. In diese Richtung tendiert auch der Medizinstudent Heinz Althaus, der die Parlamentarier in bester „Stürmer“-Manier als „Schwätzer der Paulskirche“ diffamiert.
Er lebt zusammen mit seinem Vater und seinem ebenfalls studierenden Kriegskameraden Schnitters in engen Verhältnissen, aus dem Nebenzimmer zerstört die beinahe rund um die Uhr ratternde Nähmaschine alle Konzentration auf die bevorstehenden Abschlussprüfungen: Jedes freie Zimmer wird für Ausgebombte genutzt – und für Vertriebene. Dieses in der SBZ und später in der DDR tabuisierte Wort fällt freilich nicht: Ostpreußen, Schlesier und Sudetendeutsche sind nach kommunistischer Lesart selbst Schuld am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, ihre Umsiedlung nur Folge der nationalsozialistischen Kriegstreiberei. Heinz wird zudem von offenbar grausigen Kriegserlebnissen geplagt, von Bildern, „die lassen sich nicht wegschieben.“
Eine ganz andere Sicht auf die Ereignisse vor hundert Jahren hat die Geschichtsstudentin Else Weber, die gegenüber Hoffmann keinen Hehl aus ihrer Auffassung macht. Was den Regisseur derart erbost, dass er die Studenten von den weiteren Dreharbeiten in Berlin ausschließt. Was für die Kommilitonen den Verlust von in diesen Mangelzeiten bedeutenden Nebeneinkünften bedeutet, weshalb sie Else und ihren Freunden die Schuld in die Schuhe schieben. Es kommt zu einer offenen Auseinandersetzung im Hörsaal, bei der sich Else und Heinz unmittelbar als gegnerische Wortführer gegenüberstehen. Für eine zweite, ausführlichere Runde wollen sich beide wappnen – durch Lektüre in der Unibibliothek.
„Es gibt auch gute Menschen, und an die muss man sich halten“: Else ist weit entfernt davon, sich von der Schwarz-Weiß-Einteilung ihrer Mitstudenten anstecken zu lassen. Sie kümmert sich um ihre Tante Jandrek, die im Krieg Mann und Kind verloren hat. Eine Haltung, die dem Filmarchitekten Theo Ring so imponiert, dass er verspricht, beim Produzenten Schöffler ein gutes Wort für die Studenten einzulegen, damit sie bei der Fortsetzung der Dreharbeiten, die auf der thüringischen Wartburg geplant sind, mitwirken dürfen. Diese beschließen, mit Hilfe des Architekten eine Ausstellung über die 1848er Revolution zu machen. In die Arbeitsgruppe tritt überraschend auch Heinz ein, der durch das Quellenstudium zu Erkenntnissen gelangt ist, die seine Meinung über die angeblichen Frankfurter Spießer-Revoluzzer gründlich revidiert.
Derweil dreht Hoffmann weitere Szenen, in denen ein dauerbetrunkener König Friedrich Wilhelm IV., zuvor schon als „Kartätschenprinz“ verschrien, die Gegner der Monarchie niedermähen lässt. Else Weber hält erneut dagegen: die im übrigen historisch belegten Verbrechen des Preußenkönigs seien keine Posse, wie der Regisseur sie darstelle, sondern eine Tragödie – fürs Volk. Und den 19-jährigen Heidelberger Studenten Gustav Adolf Schlöffel.
Beim Tanzabend der Humboldt-Studenten mit der Kapelle der Musikhochschule, die ganz selbstverständlich amerikanische Swing-Musik spielt, welche zu dieser Zeit in der SBZ sogar noch auf Schallplatten gepresst wurde, tritt Else Weber mit einem grandios-zündenden 1848er Kabarett auf, das auf vielfältige Weise ganz unverblümt Parallelen in das Deutschland des Jahres 1948 zieht. Über Gustav Adolf Schlöffel singt sie etwa die Zeilen „Die deutsche Einheit wagte er“ und „Sie kommt von freien Wahlen her.“
Da ist zwar von Knechtung durch preußische Schießgewehre die Rede, von Junkertum und Hochfinanz. Aber auch vom Neuen Deutschland, das in 36 zersplitterte Nationen aufgeteilt ist. Von denen ist es bis zu den vier Zonen, in die das aktuelle Nachkriegs-Deutschland unterteilt ist, nicht nur phonetisch ein Katzensprung. Deutschland heute wie vor hundert Jahren als einzig unvereinter Staat – das ist so eindeutig wie Ludwig Uhlands zitierte Worte: „Ohne Demokratie gibt es keine Einheit.“
Heinz Althaus ist innerlich längst ins Lager der Hoffmann-Kritiker gewechselt, auf der auch Elses Geschichtsprofessor Kortlein steht – mit klaren Worten in seiner Vorlesung. Was Elses intrigantes Miststück von angeblicher Freundin Lissy Zehnter überhaupt nicht in den Kram passt: hat die Mitstudentin doch selbst längst ein begehrliches Auge auf den gut aussehenden, klugen und selbstbewussten Medizinstudenten geworfen. Bei besagtem kommt es zum Eklat: Lissy gelingt es, einen Keil zwischen den sich offenbar unausgesprochen Liebenden zu schlagen. Doch auf der Wartburg, als in den Semesterferien alle wieder zusammenkommen beim wie verwandelten Regisseur Hoffmann, dem Direktor Schöffler kritisch über die Schultern blickt, löst sich alles zum Guten auf...
„... und wieder 48!“ appelliert an die Zuschauer, aus der Geschichte zu lernen. Vom sozialistischen Standpunkt aus, versteht sich. Für ein heutiges Publikum ist der frühe Defa-Film vor allem als authentische Quelle aus der unmittelbaren Nachkriegszeit bedeutsam: Gedreht wurde in der Humboldt-Universität, in der benachbarten Staatsbibliothek und im Schlüterhof des zerbombten Stadtschlosses. Entgegen aller Behauptungen Walter Ulbrichts, die Ruine sei nicht mehr zu retten gewesen, weshalb sie für einen Aufmarschplatz und den späteren Palast der Republik geschleift wurde, zeigen Bruno Mondis Bilder das exakte Gegenteil.
Pitt Herrmann