Diesel

Deutschland 1942 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

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Falk Schwarz
Glorifizierung eines Erfinders
„Willst du denn mit zehn in den Himmel wachsen?“ wird der kleine Rudolf Diesel gefragt. Er nickt. Warum nicht? Und was braucht man dazu? „Zuversicht, Vertrauen und Geduld“ - fertig ist der große Erfinder. Aber bevor der „Diesel“-Motor ans Laufen kommt, erkennt der erwachsene Rudolf (Willy Birgel) seine Herrenreitermentalität: „Die Maschine muss so sein, wie ich will!“ Führerprinzip! Wer sich uns entgegenstellt, ist ein Feind. Resümee - nachdem alles erfunden wurde? „Der Mensch muss verbrennen an seinem Werk, damit es lebe und siege für kommende Geschlechter“. - Es sind solche Zitate, die diesen Film unerträglich machen. Alle Widersacher, die Rudolf entgegentreten, schreien in dem Film. Ruhig ist nur der selbstsichere Erfinder. Als er schließlich kurz vor dem Ziel mit einer Insolvenz seiner Fabrik konfrontiert wird, schreit auch er: seine Gegner in Grund und Boden. So nicht, meine Herren! Wahre Führer und Genies lassen sich gar nicht aufhalten. - Man könnte „Spielleiter“ Gerhard Lamprecht zwar bescheinigen, dass er einen handwerklich ganz ordentlichen Film abgeliefert hat. Aber das reicht nicht. Die Fotografie von Georg Krause ist bewusst ausgerichtet auf den „Helden“. Viel Licht auf Birgel, weniger auf andere. Birgel ist auch hier ein unangenehm autoritärer Typ, während Hilde Weissner, die Frau an seiner (Film-)Seite, nur eine Randfigur bleibt, die an ihren Rudolf glaubt und sonst die Wäsche waschen darf. Der Unterton dieses Films ist verheerend. Es müssten schon alle Warnleuchten anspringen, wenn man liest, dass der Film von den Nazis als „staatspolitisch und künstlerisch wertvoll“ eingestuft wurde. So sind die Männer des Dritten Reiches! Das Führerprinzip ist das einzige, der Mann mit der besseren Vision setzt sich durch. Ihm wird gehuldigt. Man wendet sich schaudernd ab - so wird uns der Diesel hier vorgeführt? Ab morgen fahre ich wieder einen Benziner.

Credits

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Assistant director

Director of photography

Optical effects

Still photography

Production design

Costume design

Editing

Sound

Cast

Line producer

Unit production manager

Shoot

    • 09.02.1942 - September 1942
Duration:
2995 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 16.10.1942, B.57699, Jugendfrei ab 14 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Berliner Erstaufführung (DE): 09.02.1943, Berlin, Alhambra Seestraße

Titles

  • Originaltitel (DE) Diesel

Versions

Original

Duration:
2995 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 16.10.1942, B.57699, Jugendfrei ab 14 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Berliner Erstaufführung (DE): 09.02.1943, Berlin, Alhambra Seestraße

Prüffassung

Duration:
2369 m, 87 min
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 21.06.1971, 03407 [3. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 31.10.1951, 03407, Uneingeschränkt / feiertagsfrei