Was tun, wenn's brennt?

Deutschland 2001 Spielfilm

Inhalt

Gregor Schnitzlers Kinodebüt erzählt von einer Gruppe ehemaliger Hausbesetzer um Tim, Flo, Nele, Hotte und "Terror" die sich nach Jahren noch einmal zusammenraufen müssen.
Nachdem ein längst vergessener Sprengsatz, den sie einst in einer verlassenen Villa im Grunewald deponiert hatten, unerwartet explodiert, sehen sie sich nicht nur gezwungen, belastendes Beweismaterial verschwinden zu lassen, sondern sich auch noch einer früheren Bedrohung gegenüber. Ein alter Ermittler, der ihre Vergangenheit kennt, ist ihnen auf den Fersen.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Die alte Hausbesetzer-Romantik im Berlin der wilden Siebziger und Achtziger des vergangenen Jahrhunderts lebt wieder auf in Gregor Schnitzlers Streifen: Eine ehemalige Wohngemeinschaft aus der Kreuzberger „Szene“ längst vergangener Revoluzzer-Jahre wird über ein Jahrzehnt nach ihrer Existenz mit alter Sponti-Vergangenheit konfrontiert. Ein Sprengsatz, der in einer leerstehenden Grunewald-Villa hochgeht und der offenbar noch aus dieser alten Zeit stammt, alarmiert Polizei und Staatsschutz. Und jetzt müssen die Bombenleger von einst, inzwischen mehrheitlich längst in bürgerlichen Berufen, ja in staatstragender Politik etabliert, mit Nachforschungen in ihrer bewegten, aber längst ad acta gelegten Vergangenheit rechnen.

Maik betreibt eine Werbeagentur und Flo ein Nobelrestaurant, Nele ist als alleinerziehende Mutter zu sehr daheim gebunden, um auch nur an eine berufliche Karriere zu denken, während Terror als Jurist vor dem Karrieresprung zum Staatsanwalt steht. Hotte schlägt sich im Rollstuhl durch, seit ihm ein Wasserwerfer der Polizei einst bei einem Einsatz in Kreuzberg beide Beine zerstörte. Allein Hotte lebt noch in dem alten, seinerzeit von der Hausbesetzer-Szene „eroberten“ Haus, unterstützt vom Ex-Punk Tim. Nun müssen sich alle noch einmal zusammenraufen, um noch vorhandene Spuren zu tilgen und möglichst falsche Fährten zu legen. Zu den verräterischen Spuren gehört ein seinerzeit von Maik gedrehtes Bombenbastler-Video, das sie nun als Täter überführen könnte. Und so beschließt die Gruppe, besagtes Video aus dem Polizei-Depot, in dem es seit Jahren verstaubt, herauszuholen...

Gregor Schnitzlers Streifen zeichnet sich durch eine tolle Besetzung aus, neben den Protagonisten muss vor allem noch Klaus Löwitsch als Ermittler Manowsky (und alter Polizei-Gegner von früher) erwähnt werden. Auch die Musikspur lässt sich quer durch die Zuschauer-Generationen goutieren. Der Film ist dort am besten, wo er bei den Protagonisten fragt, was bei ihnen noch von den alten Idealen übrig geblieben ist. Bei dem immer noch rebellischen Tim etwa, oder den Karrieristen wie Terror. Hier kommt er den Biographien zahlreicher linker Vorzeige-Politiker wie Joschka Fischer oder Otto Schily schon recht nahe – nicht zu vergessen der Dauer-Chaot Horst Mahler, der, ein Rechtsanwalt, inzwischen die Seiten gewechselt hat und nun für die NPD tätig ist.

Doch letztlich ist „Was tun, wenn’s brennt?“ eine konventionell gebaute und damit typisch deutsche Komödie mit allen Bestandteilen des Genres einschließlich sattsam bekannter Klischees und sehr glatten Bildern des Werbefilmers Andreas Berger. Zudem die Botschaft des Films blass bleibt, indem sie auf die alte Sponti-Frage im Titel mit einer ebenso alten Sponti-Antwort reagiert: „Brennen lassen“.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Kamera-Assistenz

2. Kamera

Steadicam

Titel

Animation

Kostüme

Schnitt-Assistenz

Geräusche-Schnitt

Ton-Design

Ton-Assistenz

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 21.10.2000 - 20.12.2000: Berlin
Länge:
2759 m, 101 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe, Dolby Digital DTS
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.12.2001, 89327, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 31.01.2002

Titel

  • Originaltitel (DE) Was tun, wenn's brennt?

Fassungen

Original

Länge:
2759 m, 101 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe, Dolby Digital DTS
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.12.2001, 89327, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 31.01.2002