Vom Teufel gejagt

BR Deutschland 1950 Spielfilm

Inhalt

Variation des Jekyll-und-Hyde-Themas: Der idealistische Arzt Dr. Blank leitet eine Nervenklinik und arbeitet an einem Serum, mit dem sich Geisteskrankheiten heilen lassen könnten. Da seine Kollegen seine Forschungen nicht ernst nehmen oder als zu riskant einstufen, wagt Blank eines Tages ein Selbstexperiment und injiziert sich das Serum. Als Nebenwirkung kommt es zunächst zu einer Phase absoluter Willenlosigkeit; wenig später gefolgt von einer speziellen Form von Schizophrenie: Ohne es selbst zu wissen, verwandelt Blank sich phasenweise in einen skrupellosen Verbrecher. Mit Hilfe des Serums macht dieser "böse" Dr. Blank Patienten zu willenlosen Handlangern, die für ihn auf Raubzug gehen und ihm die Beute abliefern. Mit dem Geld will er die verschuldete Klinik vor dem Ruin retten. Der normale Dr. Blank ahnt nichts vom Treiben seines Alter Ego. Als der "böse" Blank durch Zeugen und die Polizei immer weiter in die Enge getrieben wird, droht die Situation zu eskalieren.

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Falk Schwarz
Kein Teufel weit und breit
Was für ein grotesk absurder Titel! Niemand wird hier vom Teufel gejagt, im Gegenteil: ausgezeichnete Schauspieler setzen einen Film in Gang, der sehr viel mit medizinischer Neugier zu tun hat. Dr. Blank (Hans Albers) hat ein Medikament gefunden, um Menschen mit einer psychischen Störung zu heilen. Nur an wem soll er dieses Medikament erproben? Er macht einen Selbstversuch. Da läuft nun der Schauspieler Hans Albers zu großer Form auf. Nach der Einnahme verändert sich sein Gesicht schlagartig, er schaut willenlos ins Leere (die Kamera hilft ihm und beleuchtet sein Gesicht grell von unten) und kann sich an nichts erinnern. Da die finanzielle Lage seiner Klinik desolat ist, kommt ihm ein psychisch kranker Bankangestellter wie gerufen. Aber was er jetzt mit ihm inszeniert, macht er „ausserhalb“ seiner selbst. Er ist nicht bei sich. Das Medikament verwirrt ihn und stiftet ihn zu sinnlos-brutalen Taten an. Als Blanks Gedächtnis zurückkehrt und er begreifen muss, was er angerichtet hat, zieht er die letzte Konsequenz - lautlos und pflichtschuldig. Mit von der Partie ist Willy Birgel als der in Treue feste Freund Dr. Fingal, der den bewunderten und gefährdeten Kollegen stets auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Die beiden „alten“ Herrn (beide beim Dreh 59) lieben die junge Doktorin (sehr fraulich und elegant: Maria Holst), die zunächst Albers den Vorzug gibt, dann aber in die erprobten Arme von Willy Birgel zurückfällt. Die Liebesszene „zwischen Tür und Angel“ zwischen Albers und Holst ist ein Paradestück der Schauspielerführung. Albers Charme und seine selbstbewusste Männlichkeit rühren nicht nur das Herz der Doktorin. - Sicher eine eher abwegige Story, aber den Schauspielern zuzuschauen, wie sie 1950 eine solch „irre“ Geschichte über die Runden bringen, macht diesen Film auch heute noch sehenswert. - Mit dem Teufel jedoch hatte das Alles überhaupt nichts zu tun. Die „Teufel“ saßen eher im Verleih - denn je blutrünstiger und deftiger der Titel, desto erfolgreicher der Film, meinten sie. Stimmte nur selten.

Credits

Musik

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Kostüme

Musik

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Dreharbeiten

    • 1950: Bavaria Filmstudios, München
Länge:
2821 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.10.1950, 01984, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.10.1950, Köln, Hahnentor

Titel

  • Originaltitel (DE) Vom Teufel gejagt

Fassungen

Original

Länge:
2821 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.10.1950, 01984, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.10.1950, Köln, Hahnentor

DVD-Fassung

Länge:
98 min
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 26.08.1996, 01984-a/KV, ab 12 Jahre