Bernhard Marsch

Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Bauten, Kostümbild, Schnitt, Sonstiges, Produzent, Aufnahmeleitung
Hennef (Sieg) Köln

Biografie

Bernhard Jürgen Marsch wurde am 15. April 1962 in Hennef geboren. Nach Abitur und Zivildienst sammelte er journalistische Erfahrungen als Hospitant in den Lokalredaktionen des Kölner Stadt-Anzeigers (damals: Rhein-Sieg-Anzeiger) und des Bonner General-Anzeigers in Siegburg.

1984 begann Marsch ein Studium der Volkswirtschaft in Köln, das er jedoch 1985 nach bestandener Zwischenprüfung abbrach und sich dem Kino zuwandte. Er wurde Mitglied im Kölner Filmhaus, wo er 1986 seinen ersten experimentellen Kurzfilm realisierte, den fünfminütigen "Kölner Bewegungen", eine "Kölsche Mini-Version von Symphonie einer Großstadt" (so der Kritiker Hans Schifferle). Es folgten weitere Kurzfilme, darunter der gemeinsam mit Rainer Knepperges realisierte "Marsch & Knepperges zeigen" (1991), über die letzte Nacht des Kölner Kinos Filmpalette und zugleich eine Hommage an den Ort Kino an sich.

1990 war Marsch Gründungsmitglied des "Filmclub 813" (benannt nach der Lieblingszahl des Nouvelle-Vague-Regisseurs François Truffaut), der sehr schnell zu einem festen Bestandteil der Kölner Filmszene avancierte. Zwei Jahre später gründete er das Label Ramsch Film, mit dem er seine eigenen Filme produzierte, aber auch analoge Kopien von Filmen bewunderter Regisseur*innen sammelte und verlieh, darunter Werke von Klaus Lemke und May Spils.

Nicht zuletzt war Marsch eine zentrale Figur der sogenannten "Kölner Gruppe", einem losen Zusammenschluss von Kölner Filmemacher*innen, dem auch Rainer Knepperges angehörte. Die einzelnen "Mitglieder" arbeiteten dabei nicht systematisch zusammen, sondern ihre Verbundenheit erschloss sich vor allem durch ihre geteilte Cinephilie und den Bezug zur Stadt Köln.

Seine Filme drehte Marsch stets auf analogem Material, meist 8 oder 16mm, manchmal auch auf 35mm. Mit dem siebenminütigen "Junge Hunde" (1993), einer im Freibad spielenden Teenager-Geschichte, inszenierte er seinen ersten Spielfilm. Der Zehnminüter "Halleluja" (1995), über einen Autofahrer, dem ein undurchsichtiges Hare-Krishna-Anhalterpärchen den Wagen stehlen will, wurde auf dem Locarno Filmfestival gezeigt. Den anarchisch-humorvollen "Liebe ist Geschmackssache" (1997) bewarb er als "erstes Porno-Musical der Welt". Der achtminütige "Wohnhaft" (2004), in dem Marsch durch seine aufgrund von Sammelwut zugestellte Wohnung führt, erhielt auf dem Filmfest Lünen den Publikumspreis. Ebenfalls 2004 widmeten ihm die Bamberger Kurzfilmtage eine Werkschau.

Bis 2013 drehte Marsch noch einige Kurzfilme, die ebenfalls auf Festivals gezeigt wurden, unter anderem in Hamburg und Weiterstadt. Daneben ging er regelmäßig mit Programmen seiner Kurzfilme auf Tournee.

Neben der Arbeit als Filmemacher war Marsch als Schauspieler auch in Filmen anderer Regisseur*innen aktiv, meist in sehr kleinen Parts. So etwa als Passant in Helge Schneiders "Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm" (2004), als Computerfreak in der "Tatort"-Episode "Sechs zum Essen" (2004), als Partygast in Ed Herzogs "Schwesterherz" (2006), als Vater in Ute Wielands "Freche Mädchen 2" (2010) oder als Wohnungsinteressent in Lola Randls "Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?" (DE/NL 2017).

Durch sein vielfältiges Engagement war Bernhard Marsch über viele Jahre hinweg eine Schlüsselfigur der Kölner Filmszene. Sein letztes eigenes Werk, ein Dokumentarfilm über den von ihm verehrten Filmemacher Marran Gosov, dessen Filme er auch verlieh, blieb unvollendet – am 15. Juni 2025 war Marsch mit dem Fahrrad unterwegs zum Filmclub 813, als er bei einem Straßenbahnunfall ums Leben kam.
 

FILMOGRAFIE

2016
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2011-2014
  • Darsteller
2012/2013
  • Darsteller
2013
  • Darsteller
  • Regie
  • Produzent
2009/2010
  • Darsteller
2009/2010
  • Darsteller
2006-2009
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
2008
  • Regie
  • Drehbuch
  • Idee
  • Kamera
  • Szenenbild
  • Kostüme
  • Produzent
2006/2007
  • Darsteller
2006/2007
  • Darsteller
2006
  • Darsteller
2004/2005
  • Darsteller
2004/2005
  • Darsteller
2004
  • Mitwirkung
  • Sprecher
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produzent
2003
  • Darsteller
2001
  • Darsteller
2000/2001
  • Darsteller
2001
  • Darsteller
  • Co-Regie
  • Idee
  • Kamera
2001
  • Regie
  • Kamera
  • Produzent
2000
  • Darsteller
1999/2000
  • Darsteller
1999
  • Darsteller
  • Regie
  • Kamera
  • Produzent
1998
  • Darsteller
1997
  • Regie
  • Kostüme
  • Produzent
1996/1997
  • Darsteller
  • Produzent
1997
  • Darsteller
  • Regie
1996
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Szenenbild
  • Schnitt
  • Produzent
1995/1996
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1995/1996
  • Darsteller
1995
  • Darsteller
  • Art Director
  • Kostüme
1995
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Dialoge
  • Set Design
  • Kostüme
  • Produzent
1994/1995
  • Sonstiges Sonstiges
1994
  • Darsteller
1993/1994
  • Darsteller
1993
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produzent
1992/1993
  • Aufnahmeleitung
1992
  • Darsteller
  • Regie
  • Idee
  • Kamera
  • Co-Produzent
1991/1992
  • Darsteller
  • Co-Regie
  • Kamera
  • Produzent
1991
  • Darsteller
  • Co-Regie
  • Kamera
  • Co-Produzent
1991
  • Regie
1987/1988
  • Darsteller
  • Co-Regie
  • Produzent
1987/1988
  • Darsteller
  • Co-Regie
  • Produzent
1986
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt
  • Produzent