Salto mortale

BR Deutschland 1953 Spielfilm

Inhalt

Ein Zirkusdirektor verunglückt tödlich, und seine Tochter Verena muss den Betrieb übernehmen. Der Verlust und die plötzliche große Verantwortung bereiten ihr einige Schwierigkeiten. Zwar gewährt die Bank einen dringend benötigten Kredit, aber nur unter der Auflage, dass einer ihrer Angestellten, Herr Lange, die Aufsicht über die Zirkusgeschäfte hat. Als wäre das nicht kompliziert genug, kommen sich Lange und Verena näher, was wiederum dem Raubtierdompteur Cadenos gar nicht gefällt. Denn dieser wurde vom sterbenden Zirkusdirektor gebeten, den Betrieb gemeinsam mit Verena zu führen – und wäre auch privat gerne ihr Partner. Schlussendlich schafft es Verena aber, den Betrieb erfolgreich zu führen und mit Lange glücklich zu werden.

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Falk Schwarz
Klebriger Matsch
Nichts gegen B-Filme, wenn sie sorgfältig gestaltet sind und Schauspielern die Möglichkeit geben, ihr Talent zu entwickeln. Alles jedoch gegen ein solches Machwerk, das uns suggerieren will, „realistisch“ die Zirkuswelt zu zeigen. Hier stehen Artisten, Helfer und Tiere in Dreck und Matsch herum, wo wir doch lieber die helle, strahlende, glänzende Vorderseite des Zirkus in der Manege sehen würden. Sie kommt zwar, aber der Matsch klebt an dem ganzen Film. Zirkus ist Unterhaltung, Nervenkitzel, Geschäft. Zirkusfilme leben davon, dass Tiger auf ihren Dompteur losgehen (hier sind es Löwen) und der Zuschauer den Atem anhält. Das zweite Element sind die Spannungen zwischen den Artisten. Dazu braucht es Schauspieler. Margot Hielscher erledigt diese Aufgabe eher wie nebenbei, sie gibt der Zirkusdirektorin kein Profil und sie kann schon gar nicht die Seelenqualen darstellen, die eine Frau zwischen zwei Männern empfindet. Karlheinz Böhm steht wie ein wohlerzogener Schauspielanfänger ohne Ausstrahlung und Persönlichkeit herum, muss sich beschimpfen lassen, weiss keine Antwort und passt ins Zirkusmilieu wie ein Silberlöffel in den Blechnapf. Der aufgebauschte Brand im Pferdestall (der trotz großer Feuerwehr-Wassermassen filmisch nicht zu löschen ist) bringt nur ein Fitzelchen Dramatik, weil doch alle wissen: es geht gut aus. Die achtjährige, naseweise Christine Kaufmann wird natürlich gerettet, sie singt auch noch etwas, was rühren soll und teilt sich mit Böhm die Fehlbesetzungsliste. Nur dem Opa des Nikolaj Kolin ist stellenweise gut zuzuschauen. Welche Galaxien ist da ein Film wie „Trapez“ von Carol Reed entfernt, in dem ein Konflikt atemberaubend direkt ausgetragen wird. Von Cecil B. de Mille und seinen Zirkusfilmen ganz zu schweigen. Vertane 90 Minuten! Ausserdem ist die Kopie derart nachgedunkelt, dass weder die Konturen noch die Gesichter klar zu erkennen sind. Ein echtes „Film-Juwel“!

Credits

Alle Credits

Länge:
2798 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.04.1953, 05929, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.04.1953, Frankfurt am Main, Turm-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Salto mortale

Fassungen

Original

Länge:
2798 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.04.1953, 05929, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.04.1953, Frankfurt am Main, Turm-Palast