Akrobat schö-ö-ö-n...

Deutschland 1942/1943 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Charlie, ein hochbegabter junger Akrobat, findet keine Arbeit. Eine Tänzerin und Kollegin, die er ausgebildet hat, vermittelt ihm wenigstens eine Stelle als Bühnenarbeiter in einem Varieté-Theater. Nach vielen chaotischen Ereignissen, Hochs und Tiefs, die ihn aber nie entmutigen, kommt seine Stunde: Eine Nummer fällt aus, und "Akrobat schööön" hat nun endlich seinen großen Auftritt.

 

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Falk Schwarz
Der schweigsame Clown
In dem Film "Rampenlicht" (1952) versucht ein alt gewordener Clown noch einmal ein Comeback auf der Bühne, in "Akrobat schö-ö-ö-n" ringt ein Clown verzweifelt um eine Chance, auf der Bühne zeigen zu können, was in ihm steckt. Über beiden Filmen liegt eine leichte Trauer, ein elegisches Grundgefühl: wieso lachen, wenn doch Leben und Zeit zum Weinen sind? Nun ist Charlie Rivel sicher ein hochbegabter Clown und Artist, aber kein Schauspieler. Wolfgang Staudte reagiert und lässt Charlie ganze zwei Worte im Film sagen: "schöööön" und "kommense". Der Rest ist Pantomime. Charlie balanciert einen Stuhl auf dem Kinn, macht auf zwei zueinander gekippten Stühlen einen Handstand, "spricht" auf einer gigantischen Tuba. Darum herum ist die Liebesgeschichte zwischen Monika (sehr artistisch: die Ungarin Clara Tabody) und dem zynisch-arrogant spielenden Orlando (Karl Schönböck) gewoben. Dabei zeigt Staudte schon in diesem ersten seiner Spielfilme, was in ihm steckt. Das kitschige Lied "So wie du vor mir stehst", von Schönböck und Tabody gesungen, wird dadurch verfremdet, dass während des Gesangs die Bühnenarbeiter die Kulissen raustragen, neue hereintragen und so wird der emotionale Gehalt durch diese Gegenbewegung erträglich. "Hört nicht auf den Gesang, schaut eher auf die Aktion". Dann versteckter Witz. Charlie findet ein Buch über Zauberkunststücke und nach Anweisung lässt er nun ein Ei verschwinden. Als er es für das Frühstück braucht, kann er es in seinem Anzug nicht mehr wiederfinden. Die große Schlussrevue wird dadurch gestört, dass jemand die Drehbühne weiterdreht und das "Traumbild" mit beineschwingenden Girls und steppenden Männern in den Kulissen verschwindet und Charlie plötzlich auf der Bühne steht und nun seine Chance hat. "Dieser komische Akt ist eine Kritik...an dem anachronistischen Glanz der Gesellschaftsschichten, den die Revuefilme stets aufs Neue entfachen, um ihn vorm Erlöschen zu bewahren"(Witte).

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera-Assistenz

Schnitt

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 02.12.1942 - März 1943: Berlin: Theater des Volkes (= Großes Schauspielhaus); Grunewald-Atelier Berlin, Jofa-Atelier Berlin
Länge:
2328 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 01.10.1943, B.59440, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung: 01.12.1943, Berlin, Alhambra Kurfürstendamm;
TV-Erstsendung (DD): 29.01.1962, DFF

Titel

  • Schreibvariante Akrobat schö-ö-ön
  • Schreibvariante Akrobat schööön
  • Originaltitel (DE) Akrobat schö-ö-ö-n...

Fassungen

Original

Länge:
2328 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 01.10.1943, B.59440, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung: 01.12.1943, Berlin, Alhambra Kurfürstendamm;
TV-Erstsendung (DD): 29.01.1962, DFF

Digitalisierte Fassung

Länge:
84 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Mono

Prüffassung

Länge:
2260 m, 83 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.06.1971, 01397, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei [4. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 02.06.1950, 01397, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei