Weitere Namen
Edward Constantine (Geburtsname)
Darsteller, Sonstiges
Los Angeles, Kalifornien, USA Wiesbaden

Biografie

Eddie Constantine kam am 29. Oktober 1917 in Los Angeles, USA, als Sohn einer polnischen Mutter und eines russischen Vaters unter dem Namen Edward Constantinowsky zur Welt. Nach einem Gesangsstudium am Konservatorium in Wien und in New York, begann er seine Karriere mit mäßigem Erfolg als Sänger bei den MGM Studios. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs folgte er seiner ersten Frau Helene Musil, einer tschechischen Tänzerin, die einen Ruf an das Ballet von Monte Carlo und dann nach Paris erhielt, nach Europa. Er hielt sich zunächst in London auf, dann in Paris, wo er auf Edith Piaf traf, die ihm wiederum den Weg zu einer Karriere als Nachtclub-Sänger ebnete. Zu dieser Zeit veröffentlichte Eddie Constantine auch seine ersten Platten und hatte auch in Deutschland Erfolg mit Hits wie "Schenk deiner Frau doch hin und wieder rote Rosen" und "Jeder macht mal eine Pause".

Seinen ersten kleineren Auftritt im Film hatte er 1952 in "Egypt by Three" (US, Regie: Victor Stoloff). Bei einem seiner erfolgreichen Konzert-Auftritte in Paris, die er unter anderem auch im Moulin Rouge absolvierte, wurde er schließlich von Regisseur Bernard Borderie entdeckt, der ihn als Lemmy Caution besetzte, die Rolle, die seinen Durchbruch begründen und sein Image als "harter Kerl" dauerhaft prägen sollte. Die Darstellung von Lemmy Caution, dem draufgängerischen, gewitzten FBI-Agenten, später Privatdetektiv, mit Hang zum Whisky und zu schönen, vor allem blonden Frauen, Titelheld einer ganzen Reihe von in Frankreich produzierten Filmen, ließ Eddie Constantine zu dem Action-Star der Nachkriegsjahre avancieren.

Dass die Filme mit Titeln wie "La môme vert de gris" ("Im Banne des blonden Satans", 1953), "Cet homme est dangereux" ("Dieser Mann ist gefährlich", 1953) oder "Comment qu'elle est!" ("Eddie geht aufs Ganze", 1960) billig und mit vorhersehbarer Handlung produziert waren, tat ihrem immensen Erfolg beim Publikum keinen Abbruch. Eddie Constantine und Lemmy Caution wurden in den folgenden Jahren nahezu zu Synonymen. In beim Publikum erfolgreichen Filmen wie Werner Klinglers "Hoppla, jetzt kommt Eddie" (1958) oder "Bomben auf Monte Carlo" (1960) spielte er Varianten des markanten Charakters.

Von 1953 bis 1991 trat er immer wieder als Lemmy Caution auf, häufig auch unter der Regie von anderen Regisseuren als Borderie und immer häufiger auch mit abgewandelten Charaktereigenschaften. So wurde die in Klischees gefangene Figur 1964 in Marcel Ophüls' Film "Faites vos jeux, Mesdames" ("Ab heute wieder Niederschläge") und vor allem ein Jahr später in Jean-Luc Godards futuristischem Science-Fiction-Klassiker "Alphaville" (1964), der mit dem Goldenen Bären auf der Berlinale 1965 ausgezeichnet wurde, demontiert. Lemmy Caution ist in "Alphaville" ein älterer, müder Mann, der in seinem Trenchcoat in einer futuristischen Welt verloren scheint. Die Darstellung der Titelfigur, die gleichsam Constantines Wandlung zum Charakterdarsteller markierte, kam bei den eingefleischten Fans, die keinen Zugang zu einem intellektuellen Lemmy Caution fanden, kaum an.

Nach einem kurzzeitigen Einbruch seiner Popularität verlieh die Zusammenarbeit mit Filmemachern des Neuen Deutschen Films ab den 1970er Jahren seiner Karriere neuen Aufschwung. So war Constantine etwa in Fassbinders "Warnung vor einer heiligen Nutte" (1971) in einer Hauptrolle als er selbst, in einer kleineren Nebenrolle in "Welt am Draht" (1973) und 1979 in "Die dritte Generation" zu sehen. Auch in Peter Lilienthals "Malatesta" (1970), in dem er einen italienischen Anarchisten mimte, erwies er sich einmal mehr als Charakterdarsteller. Constantine, der seit Anfang der 1970er Jahre fast ausschließlich in Deutschland arbeitete, u.a. mit namhaften Regisseuren wie Rudolf Thome ("Jane bleibt Jane", 1970 und "Supergirl", 1971), Uli Lommel ("Haytabo", 1970, und "Der zweite Frühling", 1975) und Rosa von Praunheim ("Rote Liebe", 1982), hatte aufgrund seiner Bekanntheit auch immer wieder Cameo-Auftritte, so etwa in Agnès Vardas "Cléo de 5 à 7" ("Cleo - Mittwoch zwischen 5 und 7", 1962) oder in Ulrike Ottingers "Bildnis einer Trinkerin" (1979). In "Freak Orlando" (1981), ebenfalls unter der Regie von Ulrike Ottinger, war er als Säulenheiliger zu sehen.

In den 1980ern und 1990ern setzte er seine Arbeit im Charakterfach auch international fort und spielte u.a. einen alten Gangster in Mika Kauriskmäkis "Helsinki Napoli All Night Long" und 1991 in Lars von Triers "Europa" eine zentrale Nebenrolle an der Seite von Barbara Sukowa und Udo Kier.

Der leichteren Unterhaltung wandte er jedoch nie komplett den Rücken zu und war vor allem in den 1970ern und 1980ern immer wieder in deutschen TV-Produktionen zu sehen, etwa in Gastrollen in Serien wie "Rivalen der Rennbahn" (1989). Beachtung fand zuvor vor allem seine Darstellung eines alten Zirkusclowns in der Fernsehserie "Roncalli" (1986). 1991, gegen Ende seiner Karriere, schlüpfte Eddie Constantine dann ein letztes Mal in die Rolle des Lemmy Caution, diesmal in Jean-Luc Godards Experimentalfilm "Allemagne 90 neuf zéro" ("Deutschland Neu(n) Null").

Eddie Constantine war dreimal verheiratet und lebte ab 1978 bis zu seinem Tod am 25. Februar 1993 mit seiner dritten Frau Maja Faber-Jansen, einer ZDF-Redakteurin, in Wiesbaden.

FILMOGRAFIE

1990
  • Darsteller
1988/1989
  • Darsteller
1989
  • Darsteller
1984
  • Darsteller
1983/1984
  • Darsteller
1983/1984
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1980-1982
  • Darsteller
1981
  • Darsteller
1980
  • Darsteller
1981
  • Darsteller
1980/1981
  • Darsteller
1980/1981
  • Darsteller
1979/1980
  • Darsteller
1980
  • Mitwirkung
1979/1980
  • Darsteller
1980
  • Mitwirkung
  • Beratung
1978/1979
  • Darsteller
1979
  • Darsteller
1978/1979
  • Darsteller
1974/1975
  • Darsteller
1974
  • Darsteller
1973
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1970/1971
  • Darsteller
1970
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1959/1960
  • Darsteller
1959
  • Darsteller